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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Frische Luft, gesunde Kinder
Zwischenüberschrift:
Waldkindergarten: Die Kleinen sind bei jedem Wetter draußen
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Dick eingepackt sitzen 15 Kinder im Schnee und singen " Die Vogelhochzeit". So beginnt der Tag im Waldkindergarten im Hörner Bruch. Mädchen, Jungen und Erzieherinnen sind auch bei klirrender Kälte draußen.
" Es gibt kein schlechtes Wetter nur schlechte Kleidung", lautet ein viel zitierter Spruch. Die Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren tragen zum Teil drei Hosen, zwei Pullover und zwei Paar Socken, Mützen, Schals, dicke Schuhe und Handschuhe. Auf die Frage, ob sie lieber drinnen oder draußen sind, geben sie Kinder eine eindeutige Antwort: " Draußen!"
Angst, dass ihre dreijährige Tochter Anouk krank wird, hat Zora Nottenkämper nicht. " Im Haus würde sie sich eher anstecken, da sind mehr Kinder", sagt sie.
Christiane Wessel, die Leiterin des Waldkindergartens in der Heilpädagogischen Hilfe Osnabrück, sieht das auch so. " Draußen verbreiten sich die Viren nicht", meint sie. Ihre Schützlinge würden durch die Witterung abgehärtet und seien deshalb weniger krank.
Mittlerweile haben sich die Kinder ans Klima gewöhnt. Sie haben auch keine Scheu, aufs Klo zu gehen. Das ist eine unbeheizte Komposttoilette, die auf dem Gelände neben ein paar Spielgeräten und dem beheizten Bauwagen steht, in dem es Frühstück und Mittagessen gibt.
Der Allgemeinmediziner Dr. Eduard Andres meint, es sei gesund, wenn man sich viel draußen aufhält. " Der Körper erfährt einen Abhärteeffekt", sagt er. So werde das Immunsystem angeregt. In der Raumluft könnten sich die Viren besser ausbreiten, meint Andres. Der alte Spruch, dass frische Luft gesund sei, gelte nach wie vor.
Drinnen bleiben, in die Glotze gucken das haben die Kinder des Waldkindergartens nicht im Sinn. Sie wollen sich bewegen, durch den Wald laufen und Schlitten fahren. " Bei uns kommt keine Langeweile auf", sagt Erzieherin Nina Krause. Das Konzept des Waldkindergartens ist auf Aktivitäten in der Natur ausgerichtet. Kinder sollen auf Bäume klettern, Höhlen bauen, den Wald erkunden und dabei die Vielfalt der Natur kennenlernen.
Gerade in Zeiten, in denen Kinder vor dem Fernseher, dem Computer oder der Playstation hocken, sei dies besonders wichtig, heißt es in dem Konzept.
Auch wenn die Temperaturen fallen, bleiben die Kinder draußen. " Die Kälte ist besser als Matsch-und Regenwetter", sagt Christiane Wessel. Der Waldkindergarten hat bei jedem Wetter geöffnet. Nur bei Sturm weichen die Mädchen und Jungen in einen Notraum in der Heilpädagogischen Hilfe aus. Das sei in den zehneinhalb Jahren, in denen der Waldkindergarten existiert, aber nur sechsmal vorgekommen, erzählt Christiane Wessel.

Bildtext: Mit dem Lied " Die Vogelhochzeit" läuten die Kinder des Waldkindergartens im Frühkreis ihren Tag ein. Sie sind bei jedem Wetter draußen auch bei Eis und Schnee. Foto: Egmont Seiler
Autor:
tw


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