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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Umweltzone: Kein Freifahrtschein für Busse
Zwischenüberschrift:
Nahverkehrsunternehmen müssen neue Fahrzeuge anschaffen – Land zahlt keine Zuschüsse mehr
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Busse haben keine Umweltplakette, aber ihre Dieselmotoren machen sie verdächtig. Autofahrer argwöhnen schon, dass für Busse in der Umweltzone Ausnahmen gemacht werden, die für sie nicht gelten. Aber Freifahrtscheine gibt es nicht. Die Stadt zieht die Daumenschrauben an, und die Unternehmen stöhnen.
rll Osnabrück. Etwa 250 Linienbusse der Verkehrsgemeinschaft Osnabrück (VOS) bewegen sich jeden Tag innerhalb der Umweltzone. 93 davon gehören den Stadtwerken, der Rest den neun privaten Busunternehmen, die zwischen Glandorf und Fürstenau unterwegs sind. Konkrete Zahlen zum Schadstoffausstoß waren von der VOS nicht in Erfahrung zu bringen. In einem Pressegespräch betonte Burkhard Kötter von den Stadtwerken aber, die überwiegende Zahl der Fahrzeuge erfülle die Voraussetzungen für eine grüne Plakette.
Anders als beim Auto haben die Busse keine Abgasschlüsselnummer im Kraftfahrzeugbrief. Und die Busunternehmen wollen ihre Fahrgäste nicht gerade mit der Nase auf die Schadstoff-Problematik stoßen. Burkhard Kötter befürchtet, dass sonst die " Erbsenzähler" die Diskussion über die Umweltfreundlichkeit von Bussen bestimmen werden.
Stadtwerke und VOS rechnen vor, dass beim Busfahren nur ein Bruchteil des Feinstaubs freigesetzt werde, der bei der Fahrt im Diesel-Pkw anfalle: Pro Fahrgast bis zu 400-mal weniger. Die Linienbusse im Gebiet der Verkehrsgemeinschaft verbrauchten bei der durchschnittlichen Platzausnutzung rund 2, 5 Liter Diesel pro Fahrgast auf 100 km. Beim Auto liege der Durchschnitt mehr als dreimal höher. Im morgendlichen Spitzenverkehr kämen die Busse sogar auf einen Verbrauch von nur 0, 5 Liter pro Fahrgast auf 100 km. Entsprechend sinke der Schadstoffausstoß.
Diese Zahlen haben die Umweltstrategen der Stadt aber nicht davon abgebracht, von den Busunternehmen intensive Anstrengungen zur Begrenzung von Feinstaub und Stickstoffdioxid zu fordern. Bis Ende 2010 werde auch der letzte Linienbus " zumindest plakettenfähig" sein, kündigt Hubert Borgelt an, der als Geschäftsführer von Schrage Reisen für die privaten Busunternehmen spricht.
Anfang 2012 will die Stadt überprüfen, ob die Nahverkehrsbetreiber ihr Soll erreicht haben, so wie es die Modellrechnung für die Osnabrücker Umweltzone vorsieht. Sonst werden restriktivere Vorgaben erwartet. Die Busunternehmen stellen sich darauf ein, Millionenbeträge in neue Fahrzeuge zu investieren. Ein neuer Linienbus kostet 200 000 bis 400 000 Euro und hält in der Regel 12 bis 15 Jahre.
Da stellt sich für einen Unternehmer wie Hubert Borgelt die Frage, wie lange er mit einem Bus der aktuellen Norm Euro 5 überhaupt noch fahren darf. Etwa ab 2013 soll Euro 6 gelten, mit verringertem NO2 - Ausstoß. Weitere Verschärfungen sind absehbar. Die Stadtwerke und die privaten Busunternehmen fühlen sich vom Land Niedersachsen im Stich gelassen, weil es die Anschaffung neuer umweltfreundlicher Busse nicht mehr finanziell unterstützt.
Bei der Anschaffung neuer Fahrzeuge setzen die Stadtwerke nicht mehr allein auf schadstoffarme Dieselmotoren. Für die nächste Ausschreibung sei auch der Hybridantrieb eine Option, sagt Stadtwerke-Fachmann Burkhard Kötter. Dabei geht es um die Kombination von Diesel- und Elektromotor.
Auf Erdgasbusse wollen die Stadtwerke allerdings nicht setzen. Kötter spricht von " gravierenden wirtschaftlichen Nachteilen", allein der Aufwand für Wartung und Instandsetzung sei um ein Vielfaches höher. Erdgasmotoren seien Mitte der 90er-Jahre noch eine interessante Alternative gewesen, inzwischen habe der Dieselmotor deutlich aufgeholt.
Autor:
rll


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