User Online: 2 |
Timeout: 02:49Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
16.01.2010
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Gedenkstätte
Augustaschacht:
Zehnjähriges
Bestehen
der
Initiative
Augustaschacht.
Mit
einem
Interview
mit
Marie-
Dominique
Guyard-
Griesinger,
Vorsitzende
des
Trägervereins
und
einer
Tabelle:
"
Augustaschacht
im
Wandel
der
Zeit"
im
Artikel.
Überschrift:
Gestartet mit einem symbolischen Euro
"Bewahren, Gedenken, Forschen und Vermitteln"
Zwischenüberschrift:
Vor zehn Jahren wurde die Initiative Augustaschacht gegründet
Interview mit Marie-Dominique Guyard-Griesinger, Vorsitzende des Trägervereins
Artikel:
Originaltext:
Hasbergen.
Ein
einzigartiges
Bauwerk
mit
besonderem
Aufklärungspotenzial
für
die
jungen
Generationen
ist
der
Augustaschacht
in
Hasbergen-
Ohrbeck.
Es
ist
das
einzige
in
Niedersachsen
erhaltene
Gebäude,
in
dem
sich
während
der
NS-
Zeit
ein
Arbeitserziehungslager
befand.
Im
Januar
2000
gründeten
Bürger
aus
Stadt
und
Landkreis
Osnabrück
den
Verein
"
Initiative
Augustaschacht
Ohrbeck"
,
der
heute
den
Namen
"
Gedenkstätte
Augustaschacht"
trägt.
Zur
Feier
seines
zehnjährigen
Bestehens
lädt
der
Verein
am
morgigen
Sonntag,
17.
Januar,
um
11
Uhr
in
die
Gedenkstätte
Augustaschacht
(Zur
Hüggelschlucht)
nach
Hasbergen-
Ohrbeck
ein.
Der
Verein
hat
heute
84
Mitglieder,
die
jeweils
rund
zur
Hälfte
aus
der
Stadt
und
dem
Landkreis
Osnabrück
stammen.
Anstelle
eines
Festvortrages
wird
eine
Diskussionsrunde
mit
Wolfgang
Benz
(Leiter
des
Zentrums
für
Antisemitismusforschung)
,
Carl-
Heinrich
Bösling
(Direktor
der
VHS
Osnabrück)
,
Habbo
Knoch
(Geschäftsführer
der
Stiftung
niedersächsischer
Gedenkstätten)
und
Bärbel
Schmidt
von
der
Universität
Osnabrück
thematisieren,
welche
Bedeutung
und
welche
Aufgaben
die
regionalen
Gedenkstätten
in
Zukunft
haben.
Das
Trio
"
Heiße
Luft"
der
Kunst-
und
Musikschule
Osnabrück
sowie
Teilnehmer
des
Projektes
"
Der
Zug"
des
Musiktheaters
Lupe
sorgen
für
das
musikalische
Rahmenprogramm.
Der
Augustaschacht
war
eines
von
rund
200
nationalsozialistischen
Lagern,
die
als
"
KZ
der
Gestapo"
bezeichnet
wurden.
Insgesamt
wurden
hier
von
Januar
1944
bis
April
1945
mehr
als
2000
Jugendliche
und
Männer
aus
17
Ländern
inhaftiert
–
vor
allem
aus
den
Niederlanden,
der
damaligen
Sowjetunion
sowie
aus
Italien
und
Polen.
Mindestens
100
von
ihnen
überlebten
die
unmenschlichen
Haft-
und
Arbeitsbedingungen
nicht.
Die
Unterbringung
von
ausländischen
Zwangsarbeitern
im
Lager
Augustaschacht
diente
vor
allem
der
Einschüchterung
von
mehr
als
25
000
Frauen,
Männern
und
Kindern,
die
aus
vielen
europäischen
Ländern
währen
der
Zeit
des
Zweiten
Weltkriegs
in
der
Region
Osnabrück
arbeiten
mussten.
In
kleiner
Zahl
und
für
kurze
Zeit
inhaftierte
die
Gestapo
auch
rassisch
und
politisch
Verfolgte
deutscher
Nationalität
im
Arbeitserziehungslager.
Heute
ist
der
Ort
nach
dem
2008
erfolgten
Umbau
eine
moderne
Gedenkstätte,
die
im
letzten
Jahr
von
rund
6500
Gästen
besucht
wurde,
von
denen
rund
zehn
Prozent
aus
dem
Ausland
kommen.
"
Wir
haben
es
geschafft,
die
Gedenkstättenarbeit
für
die
nächsten
Jahre
abzusichern,
und
setzen
durch
die
Kooperation
mit
dem
Gestapokeller
neue
Impulse
für
die
Aufarbeitung
der
NS-
Geschichte
in
der
Region"
,
macht
Augustaschacht-
Geschäftsführer
Michael
Gander
zur
künftigen
Entwicklung
deutlich.
Der
Augustaschacht
–
ein
Ort
lebendiger
Geschichte,
der
vor
allem
für
junge
Leute
die
Erinnerungen
an
die
Schrecken
der
NS-
Zeit
wachhält.
Augustaschacht:
weitere
Infos
unter
www.gedenkstaetten-
augustaschacht-
osnabrueck.de
Bildtext:
Das
Augustaschachtgebäude
im
Hasberger
Ortsteil
Ohrbeck
ist
heute
die
zentrale
Gedenkstätte
im
Landkreis
für
die
Opfer
des
Nationalsozialismus.
Foto:
Jörn
Martens
Hasbergen.
Als
im
Jahr
2000
die
Initiative
Augustaschacht
gegründet
wurde,
hätte
wohl
niemand
für
möglich
gehalten,
dass
sich
zehn
Jahre
später
hier
die
zentrale
Gedenkstätte
für
die
NS-
Zeit
im
Landkreis
entwickeln
würde.
Was
sind
aus
Ihrer
Sicht
die
entscheidenden
Stationen
auf
diesem
Weg
gewesen?
Schon
vor
2000
hatten
viele
Initiativen
in
der
Region
das
Gedenken
an
die
Opfer
der
Nationalsozialisten
gefordert.
Unser
Verein
hat
dies
mit
der
Erhaltung
des
historischen
Ortes
des
Lagers
verknüpft.
Die
Erforschung
der
Geschichte
des
Straflagers
–
des
sogenannten
Arbeitserziehungslagers
–
durch
Dr.
Volker
Issmer
ist
der
erste
Impuls
und
das
Fundament
für
die
Gedenkstätte
gewesen.
Der
Kauf
des
Gebäudes
für
einen
symbolischen
Preis
von
einem
Euro
war
der
entscheidende
Schritt
für
die
Schaffung
einer
Gedenkstätte
am
Augustaschacht.
Ohne
die
Verkaufsbereitschaft
des
Stahlwerks
Georgsmarienhütte
und
die
Zusammenarbeit
mit
der
Stiftung
Stahlwerk
wären
wir
heute
sicherlich
nicht
so
weit.
Wichtig
war
auch
die
Einrichtung
unserer
Geschäftsstelle
mit
Unterstützung
der
Agentur
für
Arbeit
und
der
Landeszentrale
für
politische
Bildung.
Durch
Unterstützung
vieler
regionaler
Spender
ist
es
2008
gelungen,
mit
dem
Umbau
die
Voraussetzungen
für
eine
moderne
Gedenkstättenarbeit
zu
schaffen.
Welche
Schwerpunkte
bestimmen
heute
den
Augustaschachtalltag?
Die
Begegnungen
mit
den
Opfern
und
deren
Familienangehörigen
bleiben
eine
der
primären
Aufgaben,
obwohl
es
immer
weniger
Überlebende
gibt.
Wir
bekommen
viele
Anfragen
von
Kindern
oder
Enkelkindern.
Die
Gespräche
mit
den
Überlebenden
und
mit
deren
Familien
sind
eine
wichtige
Quelle
für
die
Forschungsarbeit
der
Gedenkstätte,
die
wiederum
die
pädagogische
Vermittlungsarbeit
speist
und
mit
Leben
füllt.
Forschung
und
Dokumentation
bilden
die
inhaltliche
Basis
unserer
Arbeit.
Die
Gedenkstätten
leben
von
dem
Interesse
und
dem
Besuch
vielfältiger
Gruppen:
Schulklassen,
Vereine,
Betriebe
und
Touristen.
Wir
haben
auch
viele
ausländische
Besucher
und
organisieren
Geschichts-
und
Kunstausstellungen,
internationale
Sommercamps
und
Schulprojekte.
Wie
gelingt
es
dem
Trägerverein,
die
finanziellen
Rahmenbedingungen
für
die
Aufarbeitung
des
Themas
Nationalsozialismus
sicherzustellen?
Wir
bekommen
für
die
Leiterstelle
und
die
Betriebskosten
der
Gedenkstätte
eine
Förderung
von
der
Landesstiftung
niedersächsische
Gedenkstätten
in
Höhe
von
30
000
Euro
sowie
von
Landkreis
und
Stadt
Osnabrück
einen
jährlichen
Zuschuss
von
15
000
Euro.
Außerdem
beteiligen
sich
die
Gemeinden
Hagen
und
Hasbergen
mit
jeweils
4000
Euro
und
die
Stadt
GMHütte
mit
7000
Euro.
Für
unsere
Projekte
wie
Sommercamps,
Ausstellungen,
Begegnungsprogramme
benötigen
wir
weitere
Sponsoren
und
Partner
wie
zum
Beispiel
die
Stiftung
Erinnerung,
Verantwortung
und
Zukunft,
das
Bistum
Osnabrück,
die
Aktion
Sühnezeichen
Friedensdienste
und
den
Service
Civil
International.
Mithilfe
der
Maßarbeit
ist
es
uns
zudem
gelungen,
einen
Hauswart
anzustellen.
Welche
Tendenzen
prägen
aktuell
die
Gedenkstättenarbeit?
Für
die
Vermittlung
der
Geschichte
werden
das
„
Lernen
vor
Ort″
und
die
Erweiterung
unserer
nationalen
Perspektive
durch
internationale
Projekte
als
immer
wichtiger
angesehen.
Die
Osnabrücker
Gedenkstättenvereine
arbeiten
daher
langfristig
mit
internationalen
Partnern
wie
zum
Beispiel
mit
der
Haarlemer
Stichting
Nationale
Hannie
Schaft
Herdenking
in
den
Niederlanden
zusammen.
Im
Oktober
konnten
wir
erstmals
eine
Konferenz
zur
Stärkung
der
Zivilgesellschaft
in
Kiew
mitveranstalten,
die
von
der
EU
und
dem
Europarat
gefördert
wurde
und
an
der
über
80
Teilnehmer
von
Nichtregierungsorganisationen
aus
mehr
als
40
europäischen
Ländern
teilnahmen.
Das
Gedenken
der
Opfer,
die
im
Falle
des
Augustaschachtes
aus
17
Nationen
kamen,
und
der
nationalsozialistischen
Verbrechen
ist
Friedensarbeit
und
Engagement
gegen
Ausgrenzung,
Rassismus
und
Menschenverachtung.
Dieses
Verständnis
ist
aktueller
denn
je.
Welche
Ziele
hat
die
Gedenkstätte
Augustaschacht
für
die
kommenden
Jahre?
Unsere
nächsten
großen
Projekte
sind
die
Erstellung
einer
neuen
Ausstellung
und
die
Erweiterung
unserer
pädagogischen
Arbeit.
Diese
beiden
Vorhaben
werden
zusammen
mit
der
Gedenkstätte
Gestapokeller
realisiert.
Eine
wichtige
Voraussetzung
dafür
sind
die
Erschließung
und
Erforschung
der
Osnabrücker
Gestapokartei.
Dazu
werden
wir
Forschungen
in
dem
seit
Kurzem
zugänglichen
Archiv
des
Roten
Kreuzes
in
Bad
Arolsen
durchführen
und
außerdem
ein
neues
pädagogisches
Konzept
entwickeln
und
neue
Bildungsmaterialien
erstellen.
Die
Vernetzung
mit
regionalen
Bildungseinrichtungen
soll
ausgebaut
werden
und
zur
Unterstützung
der
Gedenkstättenarbeit
ein
Beirat
eingerichtet
werden.
Bewahren,
Gedenken,
Forschen,
Dokumentieren
und
Vermitteln:
Als
zentrale
NS-
Gedenkstätte
der
Region
–
gemeinsam
mit
dem
Gestapokeller
–
wollen
wir
dieses
Leitbild
über
die
Region
hinaus
mit
Leben
erfüllen.
Bildtext:
Marie-
Dominique
Guyard-
Griesinger
Foto:
Böhmer
Augustaschacht
im
Wandel
der
Zeit
1876:
Einrichtung
des
Augustaschachtgebäudes
als
Pumpstation
für
das
Stahlwerk
Georgsmarienhütte
um
1923:
Einbau
von
Werkstätten
in
das
Gebäude
1940
bis
1942:
Der
Augustaschacht
wird
Gefangenenlager
für
französische
Kriegsgefangene
1943:
Einrichtung
eines
Lagers
für
Zwangsarbeiter
aus
der
damaligen
Sowjetunion
1944
bis
1945:
Nutzung
als
Arbeitserziehungslager
Ohrbeck
der
Osnabrücker
Gestapo
1945
bis
1970:
Gebäude
dient
als
Wohnhaus
für
Ausgebombte,
Flüchtlinge
und
Vertriebene
zwischen
1970
und
2003:
Gebäude
ist
bis
auf
den
Eingang
Pumpstation
zugemauert
1993:
Beginn
der
Erforschung
des
Arbeitserziehungslagers
Ohrbeck
durch
Volker
Issmer
1998:
Einrichtung
des
Mahnmals
Augustaschacht
1999:
Sanierung
des
Gebäudedaches
2000:
Veröffentlichung
der
Dokumentation
von
Volker
Issmer
über
das
Arbeitserziehungslager;
Gründung
des
Vereins
im
Rathaus
Osnabrück
2001:
Erste
Ausgrabungen
der
Werkstatt
GMHütte
und
der
Musik-
und
Kunstschule
der
Stadt
2002:
Kauf
des
Augustaschachtes
durch
den
2000
gegründeten
Verein;
Einrichtung
einer
Geschäftsstelle
am
GMHütter
Kasinopark;
Beginn
der
Begegnungen
mit
ehemaligen
Zwangsarbeitern
2003:
Erste
Öffnung
des
Gebäudes
für
die
Öffentlichkeit
im
Rahmen
einer
Kunstausstellung;
2004:
Ausstellung
von
Truus
Menger
(Niederlande)
und
Volker
Johannes
Trieb
mit
Installationen
und
Gedichttafeln
im
Außenbereich;
Aufmaß
und
Umbauplanung
des
Augustaschachtes
durch
den
Architekten
von
der
Heyde
mit
Euregio-
Geldern
2005:
Eröffnung
der
ersten
Ausstellung
„. . .
ich
habe
oft
gedacht,
ich
schaff
es
nicht
–
Fremdarbeit
von
Papenburg
bis
Melle″;
Einrichtung
einer
internationalen
Freiwilligenstelle
mit
dem
Europäischen
Freiwilligendienst
und
der
Aktion
Sühnezeichen
Friedensdienste
2006:
Beginn
des
Umbaus
zur
Gedenkstätte;
Durchführung
eines
Internationalen
Sommerlagers
2007:
Suche
nach
Inschriften
in
den
ehemaligen
Zellen
im
Osnabrücker
Schloss
mit
der
Gedenkstätte
Gestapokeller
2008:
Eröffnung
der
Gedenkstätte
nach
Ende
der
Umbauarbeiten
2009:
Einrichtung
der
Fachbibliothek
Autor:
Wolfgang Elbers