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1.
Erscheinungsdatum:
16.01.2010
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Der
Platzwart
Jürgen
Diedrich
vom
Campingplatz
am
Attersee
berichtet
von
der
derzeitigen
Gemütlichkeit
und
Ruhe.
Was
im
Winter
zu
wenig
ist,
wird
im
Sommer
zu
viel.
In
der
Woche
finden
sich
höchsten
20,
am
Wochenände
bis
zu
30
Camper,
hier
ein.
250
Stellplätze
und
50
Standorte
für
Tagescamper
hat
das
Areal
am
Attersee
zu
bieten.
Überschrift:
Still-Leben in Schnee und Eis
Zwischenüberschrift:
Beim Wintercampen am Attersee herrschen Gemütlichkeit und Ruhe in der guten Stube
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Der
Campingplatz
am
Attersee
liegt
unter
einer
weißen
Schneedecke,
die
sich
wie
ein
Laken
über
die
Möbel
in
einem
verlassenen
Haus
über
Wohnwagen,
Zelte
und
Campingutensilien
legen.
Kein
menschlicher
Laut
stört
die
Ruhe.
Nur
das
dumpfe
Rauschen
der
Autobahn
bildet
einen
permanenten
Klangteppich.
Lange,
spitze
Eiszapfen
zieren
die
Dächer
der
mobilen
Behausungen.
Das
Leben
am
Attersee
scheint
eingefroren.
Nur
wenig
bewegt
sich
im
Winter
auf
dem
Campingplatz
in
Atter.
Zwei
Gestalten
kämpfen
sich
durch
Schnee
und
Eis.
Nach
einem
zweistündigen
Spaziergang
durch
den
winterlichen
Wald
freuen
sich
die
einsamen
Wanderer
auf
ihren
warmen
Campingwagen.
Bevor
Wolfgang
Wingen
in
seine
gute
Stube
tritt,
klopft
er
sich
den
Schnee
von
den
Schuhen
auf
der
Fußmatte
ab.
Sein
Freund
Günter
Bierschenk
tut
es
ihm
nach.
Wolfgang
Wingens
Wohnwagen
und
Vorzelt
sind
gemütlich
eingereichtet
mit
Schrankwand,
Satelliten-
TV
und
einer
Theke.
Gegen
die
Kälte
helfen
warme
Kleidung
und
die
Gasheizung
mit
Umluftgebläse.
"
Die
Heizung
läuft
immer
bei
mir"
,
sagt
Wingen.
Dadurch
herrschen
in
seinem
Campingwagen
und
im
Vorzelt
stets
sommerliche
Temperaturen
um
die
22
Grad.
"
Da
lässt
es
sich
aushalten"
,
meint
Bierschenk.
Für
diese
Wohlfühltemperaturen
hat
Wingen
bislang
300
Euro
in
20
Gasflaschen
investiert.
Die
Herren
sind
aber
keine
Stubenhocker.
Sie
wollen
die
winterliche
Idylle
nicht
nur
ansehen,
sondern
sie
hautnah
genießen.
"
Neulich
sind
wir
nachts
um
den
See
gegangen"
,
erzählt
Günter
Bierschenk.
Langweilig
wird
es
auf
dem
stillen
Campingplatz
nicht,
meint
Wolfgang
Wingen:
"
An
Unterhaltung
mangelt
es
hier
nicht."
Wolfgang
Wingen
kommt
aus
Kamen,
ist
54
Jahre
alt
und
ehemaliger
Bergmann.
Die
meiste
Zeit
des
Jahres
verbringt
er
in
seinem
mobilen
Heim
in
der
Haifischgasse
auf
dem
Campingplatz
am
Attersee.
Auch
im
Winter
zieht
es
ihn
nicht
zurück
in
den
Kohlenpott.
Er
schätzt
besonders
die
gute
und
klare
Luft
in
Osnabrück.
Günter
Bierschenk
wohnt
am
Hechtufer,
das
ist
nicht
weit
von
der
Haifischgasse
entfernt.
Der
67-
jährige
Rentner
aus
Oelde
hat
von
1988
bis
2007
bei
einem
pharmazeutischen
Großhandel
in
Atter
gearbeitet
und
lebt
wegen
seiner
Liebe
zum
Golf
in
Osnabrück.
Seitdem
er
vor
sechs
Jahren
zum
ersten
Mal
einen
Schläger
beim
Golf-
Club
Dütetal
in
Lotte
in
die
Hand
genommen
hat,
kann
er
die
Finger
nicht
mehr
von
dieser
Sportart
lassen.
"
Im
Winter
geht
das
natürlich
nicht"
,
sagt
er.
Trotzdem
weilt
er
einige
Tage
in
der
Woche
nicht
bei
seiner
Familie,
sondern
auf
dem
Campingplatz.
"
Es
ist
absolut
ruhig
hier"
,
schwärmt
Bierschenk.
Nur
wenige
Camper
lassen
sich
bei
Eis
und
Schnee
auf
dem
Platz
in
Atter
blicken.
Die
Kälte
schreckt
Wolfgang
Wingen
und
Günter
Bierschenk
nicht
ab.
Auch
den
Duschgang
in
den
etwa
200
Meter
entfernten
Sanitätscontainer
scheuen
sie
nicht.
"
Da
ist
doch
gut
geheizt"
,
meinen
sie.
250
Stellplätze
und
50
Standorte
für
Tagescamper
hat
das
Areal
am
Attersee
zu
bieten.
"
In
der
Woche
kommen
jetzt
höchstens
20,
am
Wochenende
vielleicht
30
Camper
hierhin"
,
sagt
Platzwart
Jürgen
Diedrich.
Er
schiebt
momentan
eine
ruhige
Kugel.
"
Das
ist
der
Ausgleich
zu
dem,
was
im
Sommer
zu
viel
ist"
,
schmunzelt
er.
Momentan
schaut
Jürgen
Diedrich
nach
dem
Rechten,
kontrolliert,
ob
in
den
Toilettenräumen
alles
in
Ordnung
ist,
räumt
Schnee
weg
oder
einen
Baum
zur
Seite,
der
in
den
See
gefallen
ist.
Manchmal
hat
Diedrich
auch
mit
den
Tücken
des
Winterwetters
zu
kämpfen,
wenn
er
zum
Beispiel
mit
seinem
Trecker
im
Schnee
stecken
bleibt.
Wie
anderswo
gibt
es
am
Attersee
auch
diejenigen,
die
sich
am
Winterwetter
erfreuen.
Die
achtjährige
Mara
Jansen
und
ihr
fünf
Jahre
älterer
Bruder
Christian
Popp
fahren
mit
dem
Schlitten
durch
die
Gegend,
spielen
im
Wald
oder
bauen
Schneemänner.
"
Uns
ist
nicht
kalt"
,
meint
Mara.
"
Wir
sind
immer
in
Bewegung"
,
ergänzt
Christian.
"
Die
Kinder
sind
eigentlich
gar
nicht
zu
Hause"
,
sagt
Meike
Janssen.
Die
Mutter
von
Mara
und
Christian
meint
damit
den
Wohnwagen.
Ihr
"
echtes"
Zuhause
ist
"
gleich
über′m
Berg"
,
wie
ihr
Mann
Udo
Klar
erklärt.
In
der
Wohnung
in
Atterfeld
wollen
sie
ihre
Freizeit
jedoch
nicht
verbringen.
"
Wir
sind
hier
jede
freie
Minute,
damit
meine
Frau
nicht
immer
was
tut"
,
sagt
Klar.
"
Stimmt"
,
sagt
Meike
Janssen
knapp.
Auf
dem
Campingplatz
könne
sie
sich
besser
erholen.
"
Hier
ist
es
ruhig
und
eng"
,
gibt
Udo
Klar
als
Grund
für
die
winterliche
Campingfreude
an.
Die
Kälte
macht
ihnen
nichts
aus.
"
Nur
die
Harten
kommen
in′n
Garten"
,
lacht
Meike
Janssen.
Sie
hat
auch
keine
Angst,
dass
ihre
Kinder
sich
erkälten
oder
krank
werden.
Mara
würde
sowieso
immer
einen
Grund
suchen,
um
auf
den
Campingplatz
zu
kommen,
sagt
die
Fleischereifachverkäuferin.
Nur
Weihnachten
und
Silvester
hätten
sie
am
heimischen
Herdverbracht.
"
Aber
die
Schalker
waren
auch
an
den
Feiertagen
hier"
,
sagt
Udo
Klar
und
zeigt
auf
den
Platz
gegenüber,
den
eine
blau-
weiße
Fahne
des
Fußballvereins
aus
Gelsenkirchen
ziert.
Fußball
ist
zwar
ein
großes
Thema
auf
dem
Atteraner
Campingplatz.
Es
hindert
jedoch
nicht
am
Miteinander.
Hier
existieren
Schalker
und
Dortmunder
friedlich
nebeneinander.
Sogar
Bayern-
Fans
werden
akzeptiert.
Der
BVB-
Fan
Wolfgang
Wingen
zeigt
auf
eine
Fahne
des
Rekordmeisters,
die
am
Ende
der
Haifischgasse
im
eisigen
Wind
weht.
"
Da
wohnt
der
ehemalige
Bayern-
Spieler
Werner
Externbrink"
,
sagt
er.
Da
er
aber
eine
Verletzung
auskuriere,
gehöre
Externbrink
momentan
nicht
zur
allabendlichen
Runde,
sagt
Wingen.
Die
trifft
sich
entweder
im
griechischen
Restaurant
am
See
oder
in
der
beheizten
guten
Stube
von
Wolfgang
Wingen.
Auch
die
eiskalte
Lady
"
Daisy"
konnte
die
Männerrunde
nicht
auseinanderbringen.
Vorräte
hatten
Wolfgang
Wingen
und
Günter
Bierschenk
nicht
extra
angelegt.
"
Das
war
ja
nichts
Besonderes"
,
sagt
Wingen
trocken.
Bildtexte:
Eingeschneit:
Auf
dem
Campingplatz
am
Attersee
ist
momentan
wenig
los.
Nur
wenige
Hartgesottene
trotzen
den
Minus-
Temperaturen
und
machen
es
sich
in
ihren
mobilen
Heimen
gemütlich.
Wärme
suchen
Udo
Klar,
Christian
Popp,
Mara
und
Meike
Janssen
(von
links)
am
Lagerfeuer.
Günter
Bierschenk
lässt
sich
von
Wolfgang
Wingen
in
dessen
guter
Stube
mit
heißem
Kaffee
verwöhnen
(Foto
rechts)
.
Die
Camper
sind
jedoch
keine
Stubenhocker,
sondern
genießen
die
Kälte
hautnah.
Stillleben:
Im
Winter
erstarrt
die
Gemütlichkeit.
Lecker:
Trotz
der
klirrenden
Kälte
mag
Mara
Janssen
Eis.
Gasflaschen
liefert
Platzwart
Jürgen
Diedrich
ins
"
Haus"
.
Jörn
Martens
(Fotos)
Autor:
Thomas Wübker