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1.
Erscheinungsdatum:
15.01.2010
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Die
Stadt
Osnabrück
will
den
"
Landfahrerplatz"
in
Eversburg
schließen.
Überschrift:
Sinti und Roma fühlen sich diskriminiert
Zwischenüberschrift:
Stadt plant Schließung des Landfahrerplatzes in Eversburg
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Die
Stadt
muss
sparen.
Auch
der
Landfahrerplatz
ist
betroffen.
Dort
leben
von
April
bis
September
bis
zu
1000
Sinti
und
Roma,
sagt
Raffael
de
Florian,
der
den
Platz
und
die
Menschen
betreut.
Er
meint,
eine
Streichung
der
10
700
Euro
komme
die
Stadt
auf
anderem
Wege
teuer
zu
stehen.
Von
Thomas
Wübker
Osnabrück.
Seit
15
Jahren
ist
Raffael
de
Florian
als
Betreuer
auf
dem
Platz
tätig.
Zunächst
hat
er
sich
dort
ehrenamtlich
gekümmert,
seit
2001
bekommt
er
ein
Honorar
von
332,
34
Euro.
Von
diesem
Geld
muss
er
sich
versichern,
außerdem
kauft
er
Toilettenpapier,
Öl
für
den
Rasenmäher
und
andere
Materialien,
die
der
Allgemeinheit
von
Nutzen
sind.
Raffael
de
Florian
rechnet
vor,
dass
eine
Streichung
der
Mittel
zusätzliche
Kosten
für
die
Stadt
produziere.
Zum
einen
müsse
er
Sozialhilfe
beantragen.
Er
würde
aus
seiner
Hütte
auf
dem
Landfahrerplatz
ausziehen,
wo
er
jetzt
lebt,
und
sich
eine
Wohnung
suchen.
Insgesamt,
so
ergab
eine
Nachfrage
beim
Sozialamt,
bekäme
de
Florian
dann
pro
Jahr
8928
Euro.
Dazu
kämen
weitere
Kosten
auf
die
Stadt
zu,
meint
deFlorian.
Die
Sinti
und
Roma
wüssten
zu
schätzen,
was
sie
am
Landfahrerplatz
hätten,
und
schützten
und
pflegten
ihn.
Eine
Schließung
würde
laut
de
Florian
Vandalismus
und
Kriminalität
die
Toreöffnen.
"
Der
Platz
wäre
ruck,
zuck
eine
Müllkippe"
,
sagt
er.
Der
Befürchtung
schließt
sich
Matthäus
Weiss
aus
Kiel
an.
Seit
15
Jahren
kommt
der
Vorsitzende
des
Landesverbandes
der
Sinti
und
Roma
in
Schleswig-
Holstein
mit
seiner
Familie
aus
Kiel
zum
Landfahrerplatz
in
Eversburg.
Der
Ort
sei
eine
Anlaufstelle
für
Sinti
und
Roma,
die
sonst
auf
keinen
Campingplatz
kämen,
sagt
er.
Bei
einer
Schließung
drohe
eine
Vermüllung
–
allerdings
nicht
durch
Sinti
und
Roma,
sondern
durch
Dritte.
Bisher
träfen
sich
in
Eversburg
alte
und
junge
Leute.
Sie
musizierten
gemeinsam,
erzählten
Geschichten
von
früher
und
hielten
Traditionen
lebendig.
Falls
der
Rat
die
Streichung
der
Mittel
beschließe,
dann
würden
die
Sinti
und
Roma
benachteiligt
und
diskriminiert,
sagt
Weiss
und
fügt
an:
"
Und
das
auf
höchster
politischer
Ebene."
Stadtbaurat
Wolfgang
Griesert
ist
sich
des
historischen
und
politischen
Hintergrunds
bewusst:
"
Natürlich
denken
wir
darüber
nach."
Er
und
die
Verwaltung
würden
sich
aber
an
die
Zahlen
halten.
Vom
Stadtzuschuss
von
10
700
Euro
werden
der
Betrieb
der
Sanitär-
Container,
das
Honorar
von
de
Florian
sowie
Strom-
und
Wasserkosten
bezahlt.
Sollte
der
Platz
weiter
genutzt
werden,
so
wären
Investitionen
von
etwa
18
000
Euro
fällig,
um
die
alten
Sanitär-
Container
zu
ersetzen.
Der
Platz
wird
nach
Ansicht
der
Stadt
auch
immer
weniger
genutzt.
Karin
Heinrich,
Leiterin
des
Fachbereichs
Bürger
und
Ordnung,
berichtet,
das
OS-
Team
habe
im
vergangenen
Jahr
36
Wohnwagen
gezählt,
vor
allem
Menschen
aus
der
Stadt
und
dem
Landkreis
Osnabrück
sowie
aus
Hamburg
und
Schleswig-
Holstein.
Pro
Wagen
erhebt
das
OS-
Team
eine
Gebühr
von
fünf
Euro
pro
Woche.
Matthäus
Weiss
meint,
man
sei
bereit,
das
Doppelte
zu
zahlen.
Eine
Alternative
zum
Landfahrerplatz
für
ihn
und
seine
Leute
gebe
es
nicht,
meint
Weiss.
Sie
würden
trotzdem
jedes
Jahr
im
Sommer
nach
Eversburg
fahren,
ob
der
Platz
nun
abgeschlossen
sei
oder
nicht.
Bildtext:
Noch
lebt
Raffael
de
Florian
in
einer
Idylle
auf
dem
Landfahrerplatz
in
Eversburg.
Er
betreut
Sinti
und
Roma,
die
dort
in
der
warmen
Jahreszeit
leben.
Foto:
Hermann
Pentermann
Autor:
Thomas Wübker