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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Die "Dink"-Familie und der Grünabfall
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
" Da kommen einem doch glatt die Tränen! Fährt die kleine Dink-Familie (double income, no kids doppeltes Einkommen, keine Kinder) gerade mit ihrer fahrenden Luftreinigungsmaschine (vulgo Diesel-SUV mit 200 PS), vom Baumarkt kommend, wo ein Fuder Kaminholz und eine halbe Palette Braunkohlenbriketts erworben wurden, in ihr kleines Innenstadt-Loft zurück, stellt das SUV in der teuren Tiefgarage neben dem eigenen Cabrio ab und schleppt das Brennmaterial in den fünften Stock, um dort den gemütlichen Kokelofen anzuheizen. In der kalten Jahreszeit ist der blattlose Balkon eh nur mit dem Heizpilz für die rauchenden Gäste bestückt. Und dann ärgert man sich so richtig über die Außenbezirkler, deren Grünabfall man auch noch subventionieren muss!
Vergessen wird da leider, dass diese Gartenfreaks in den in den Siebzigerjahren eingemeindeten Stadtteilen wie Hellern, Atter und so weiter seit 1. Januar 2000 zähneknirschend, aber aus Solidarität sich an den Straßenreinigungsgebühren beteiligen, damit die Straßenreinigung in der Altstadt sechsmal wöchentlich möglich ist, damit die Dinks auf dem kurzen Fußweg zum Lieblingsitaliener nicht im Müll versinken.
Als Gegenleistung fährt dann in den Außenbezirken alle zwei Wochen ein Alibifahrzeug der Stadtreinigung herum, wirbelt mehr Staub auf, als es an Dreck von den sauber gehaltenen Straßen entfernt, und erfreut die Anwohner durch lautes Dieselgetöse und Gestank.
Dafür können diese Gartenfreaks bislang ihren stinkenden Grünabfall kostenlos an den bewachten Containerplätzen entsorgen. Das ist echt ungerecht, auch wenn es in der Innenstadt und in den Hinterhöfen der Einfallstraßen (die nur fünfmal wöchentlich gekehrt werden) auch den einen oder anderen großen Garten geben soll.
Deren Besitzer packen dann halt den Gründreck in das SUV und bringen es zum Piesberg. Auf dem Rückweg fährt man dann wieder am Baumarkt vorbei, ist doch das Holz inzwischen im Kokelofen fast CO2 - neutral in mit Dioxin, Furan und Benzapyrenen beladenen Feinstaub zur Freude der Nachbarn umgewandelt worden."
Dr. Werner Pfeffer
Lipper Kamp 18
Osnabrück
Autor:
Dr. Werner Pfeffer


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