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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Bombensichere Immobilien
Zwischenüberschrift:
Hochbunker im Stadtgebiet sollen verkauft werden – Bund spart 10 840 Euro im Jahr
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Der Immobilienmarkt in Osnabrück wird in diesem Jahr um ungewöhnliche Objekte reicher: Drei Hochbunker suchen einen neuen Besitzer.
Zwei gehören dem Bund, einer bis vor Kurzem der Bahn. Schon 2007 waren die Pläne der Bundesregierung bekannt geworden, " den öffentlichen Schutzraumbau flächendeckend aufzugeben", wie Karsten Mälchers vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) es formuliert. Konkret heißt das: Die Bunker in Deutschland bislang immer noch für den Kriegsfall betriebsbereit gehalten werden nicht länger gebraucht.
Und das gilt damit auch für die beiden bislang bundeseigenen Bauten an der Buerschen beziehungsweise Redlingerstraße. Für sie soll ein neuer Besitzer gefunden werden. Damit fallen dann die Unterhaltskosten weg, die bundesweit jährlich zwei Millionen und auf Osnabrück mit seinen beiden Bunkern runtergerechnet 10 840 Euro betragen haben, wie Mälchers vorrechnet.
Die Vorbereitungen sind bereits getroffen worden. Der Bunker an der Buerschen Straße wurde kurz vor Jahresende leergeräumt. Pritschen, Klappstühle und andere Einrichtungsgegenstände landeten im Müll beziehungsweise erhielten einen neuen Zweck.
Wo einst bis zu 1200 Menschen im Falle des Falles Schutz finden sollten, herrscht damit nur noch eins: gähnende Leere. Fertiggestellt wurde der Bunker 1943. Vorgesehen war, dass im Vier-Stunden-Rhythmus 400 Menschen abwechselnd schlafen, 400 sitzen und 400 stehen. Doch diese Pläne sind jetzt hinfällig. In wenigen Tagen findet die Übergabe vom bisherigen Besitzer BBK an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) statt.
Die wird sich dann um den Verkauf kümmern. In Zeitungsanzeigen, im Internet sowie möglicherweise auch über Grundstücksauktionen sollen die Bauten an den Mann gebracht werden, erklärt Jürgen Hohmann von der Bima.
Konkrete Preisvorstellungen kann seine Behörde noch nicht nennen. " Das regelt letztlich der Markt", so Hohmann. Der Blick in andere Städte zeigt aber, dass mit Verkäufen von Hochbunkern je nach Lage der Objekte mindestens 50 000 Euro, maximal aber hohe sechsstellige Beträge erzielt wurden.
Und wer kauft einen Bunker? Hohmann: " Die Nachfrage ist immer groß. Es gibt eine gewisse Klientel der Bunkerinteressenten." In Bremen sei ein Großteil der bombensicheren Objekte an gewerbliche Interessenten abgegeben worden. Ein kleiner Teil aber diene heute als Privatwohnungen. Laut Hohmann gibt es Architekten, die darauf spezialisiert sind, Bunker dauerhaft bewohnbar zu machen.
Wäre eine Sprengung nicht die einfachere Lösung? Die Frage verneint Jürgen Hohmann. Seit den 70er-Jahren würden Bunkeranlagen in Deutschland im Regelfall nicht mehr gesprengt, sondern Stück für Stück abgetragen. Dies sei aber teuer und zeitintensiv.
Das ist wohl auch der Grund, warum der dritte Osnabrücker Hochbunker nicht dem Erdboden gleichgemacht, sondern verkauft werden soll. Es handelt sich um den Bunker in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof. Hier laufen bereits seit geraumer ZeitÜberlegungen, was mit dem Kriegsüberbleibsel geschehen soll.
Eine konkrete Antwort zur Zukunft kann Susanne Heck von Aurelis Real Estate auf Nachfrage nicht geben. Ihr Unternehmen versucht, das Objekt, das sich ursprünglich im Besitz der Bahn befand, entweder zu verkaufen oder aber zu vermieten. Bisher gebe es aber " keine konkreten Planungen". Für die anderen beiden Beton-Kolosse soll es nach Informationen unserer Zeitung derweil bereits Interessenten geben.
Mehr Bunker-Bilder unter www.neue-oz.de »

Bildtext: Vereinzelte Relikte sind im Innern des Bunkers an der Buerschen Straße zu finden. Die Telefonanlage zum Beispiel funktioniert noch tadellos. Andere Objekte wie Betten und Stühle wurden Ende Dezember ausgeräumt.

Käufer gesucht: Der Hochbunker an der Buerschen Straße soll einen neuen Besitzer finden. Fotos: Gert Westdörp
Autor:
Dirk Fisser


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