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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Inhalt:
Überschrift:
Das Salzlager ist leer: Ab heute wird Granulat gestreut
Zwischenüberschrift:
Winterdienst kostet die Stadt jeden Tag 60 000 Euro
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Die Mitarbeiter vom Winterdienst fegen heute die letzten Krümel im Salzlager zusammen. Das war′s dann: Das Depot an der Hafenringstraße ist leer und Nachschub nicht in Sicht. Ab heute stellt die Stadt auf Splitt um.
" Der Salzlieferant kann nicht sagen, wann etwas nachkommt", sagte Finanzchef Dr. Horst Baier gestern, zu dessen Aufgabenbereich auch der neue Osnabrücker Servicebetrieb gehört. 700 Tonnen sind bei der Deutschen Straßendienst GmbH bestellt, aber bisher nicht geliefert worden.
22 Tage am Stück seit dem 16. Dezember sind die Mitarbeiter des Winterdienstes fast pausenlos mit den Streumaschinen im Einsatz. Nur am ersten Weihnachtstag ruhte der Betrieb. 1950 Tonnen Salz und 300 Tonnen Splitt haben die Trupps ausgebracht. Im Depot lagen gestern noch etwa 100 Tonnen. Das reicht gerade für eine mittelmäßig frostige Nacht, wie wir sie jetzt laufend erleben. In der bisher schlimmsten Winternacht am 20. Dezember ließen die Streumänner 210 Tonnen auf die städtischen Straßen rieseln, an Silvester waren es 195 Tonnen.
Die Salzproduzenten können trotz eines Drei-SchichtBetriebes in den Bergwerken die Nachfrage nicht bedienen. Die Stadt wird daher auf Splitt ausweichen müssen. " Es ist nicht auszuschließen, dass angesichts der Liefersituation von Streusalz die Räumqualität nicht gehalten werden kann und die Bürger entsprechend vorsichtiger fahren müssen", teilte Horst Baier mit. Das Granulat schont zwar Straßenbäume und Umwelt, hat aber aus Sicht der Winterdienstler einen gravierenden Nachteil: Es muss irgendwann wieder zusammengefegt werden.
Mit den Temperaturen stürzen die Finanzen tief ins Minus: Jeder Eis-Tag kostet die Stadt 60 000 Euro. Horst Baier hat schon mal hochgerechnet: " Wenn die Frostperiode weiter andauert, wird das kalkulierte Budget von 280 000 Euro in diesem Jahr nicht ausreichen." Im vergangenen Jahr verschlag der Winterdienst 440 000 Euro. Darin sind auch die kalten Dezembertage der aktuellen Frostperiode enthalten, denn die Stadt rechnet im Jahresrhythmus ab. Der Winterdienst wird über die Straßenreinigungsgebühren finanziert. Unkalkulierbar sind zurzeit die Schäden am Straßenbelag. Die Kosten dürften aber, wie Baier sagt, " über dem Niveau der Vorjahre liegen".
Derzeit werden 260 Kilometer Straßen im Stadtgebiet mit der ersten Priorität gestreut. Die Räumung von Wohngebieten, Neben- und Verbindungsstraßen erfolge " in Abhängigkeit von den verfügbaren Mitarbeiter- und Fahrzeugkapazitäten". Die Reinigung der 35 Kilometer Radwege auf Hochborden sei " gut angelaufen und auch weitestgehend wirksam".
Der Dauer-Winterdienst ist die erste große Bewährungsprobe für den neuen Servicebetrieb, der Anfang des Jahres aus der Taufe gehoben wurde und die Kräfte aus den bislang getrennten Bereichen Grünpflege, Straßenbauunterhaltung und Straßenreinigung bündelt. Die Beschäftigten bewältigen den Winterdienst gemeinsam. Derzeit sind nach Baiers Angaben täglich 130 Mitarbeiter in Wechselschichten im Einsatz. 28 Leute kümmern sich um die Fahrbahnstreuung, zehn um die Radwege. Für die sogenannte Handreinigung der Innenstadt sind 28 Mitarbeiter eingeteilt. 50 Personen sorgen für die Räumung der städtischen Anliegerflächen. " Die neue Organisationsform hat ihre erste Bewährungsprobe gut bestanden. Die Mitarbeiter arbeiten gut im Team zusammen und nutzen den gemeinsamen Fahrzeugpark", so Horst Baier.
Auch der neue Leiter des Servicebetriebes, Axel Raue, ist von der neuen Struktur überzeugt: " In derartigen Situationen bewährt es sich, auf einen eigenen Mitarbeiterstamm und Fahrzeugpark direkt zurückgreifen zu können. Die Flexibilität und Reaktionsschnelligkeit ist wesentlich größer als in anderen Konstellationen."

Bildtext: Gähnende Leere: Der städtische Mitarbeiter Uwe Neuber markiert mit einem kleinen Salzhaufen die Stelle, bis zu der das Streugut normalerweise liegt. Foto: Gert Westdörp
Autor:
hin


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