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1.
Erscheinungsdatum:
29.12.2009
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Der
deutsche
Naturschutzverbandes
NABU
wählte
den
Kormoran
als
Vogel
des
Jahres
2010.
Überschrift:
Gefiederter Verfolgter
Zwischenüberschrift:
Kormoran ist Vogel des Jahres 2010 – Unterwasserjäger kämpft mit Negativ-Image
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Nach
dem
farbenprächtigen
Sympathieträger
Eisvogel
wurde
nun
der
schwarze
Kormoran
vom
NABU
zum
Vogel
des
Jahres
2010
erkoren.
Es
war
eine
mutige
und
wichtige
Entscheidung,
die
die
Verantwortlichen
des
größten
deutschen
Naturschutzverbandes
trafen,
auch
einmal
einen
"
Problemvogel"
,
dem
überdies
ein
Negativ-
Image
anhaftet,
als
Jahresvogel
zu
wählen.
Alljährlich
15
000
getötete
Kormorane
waren
für
den
NABU
das
ausschlaggebende
Argument
für
diese
Wahl.
Der
Verband
war
sich
bewusst,
dass
diese
Entscheidung
massive
Kritik
des
Angelsports
und
der
Fischerei
hervorrufen
würde.
Andererseits
mussten
die
Naturschützer
Farbe
bekennen
und
eine
klare
Gegenposition
zur
Vergrämung
und
Tötung
von
Kormoranen
beziehen.
Der
Grund:
Wenn
der
NABU
an
dieser
Stelle
scheitert,
dann
wird
Tür
und
Tor
für
die
Verfolgung
von
Gänsesägern
und
anderen
Fischfressern
geöffnet.
Schließlich
ist
es
die
ureigenste
Aufgabe
des
NABU
–
ehemals
Deutscher
Bund
für
Vogelschutz
–,
sich
für
den
Schutz
aller
Vögel
einzusetzen.
Dass
die
Berufsfischer
den
Konkurrenten
Kormoran
nicht
gerne
sehen
und
ihn
vertreiben,
wo
sie
können,
ist
verständlich.
Die
Sport-
und
Hobbyangler
hingegen
sollten
mit
der
Kritik
nachsichtig
operieren,
schließlich
betreiben
sie
ihren
Sport
als
Leidenschaft
und
würden,
gingen
sie
nicht
angeln,
auch
nicht
verhungern.
Ganz
anders
der
Unterwasserjäger
Kormoran:
Sein
Pech
ist
es,
Fische
zu
fressen.
Er
kann
nicht
auf
den
Wochenmarkt
oder
in
die
Fischhandlung
gehen,
um
frische
Fische
zu
kaufen.
Er
muss
seine
Nahrung
selbst
erjagen
und
begibt
sich
damit
in
lebensbedrohende
Nahrungskonkurrenz
zum
Menschen.
Deshalb
haben
ihn
die
Menschen
in
Mitteleuropa
bis
weit
in
die
1950er-
Jahre
gnadenlos
fast
bis
zur
Ausrottung
verfolgt.
Verantwortungsbewusste
Naturschützer
jedoch
haben
seinen
Schutz
bewirkt,
sodass
er
sich
wieder
prächtig
erholen
konnte
–
mit
dem
Resultat,
dass
er
heutzutage
wieder
verfolgt
und
zu
Tausenden
getötet
wird.
Das
Vogelmassaker
2005
in
Mecklenburg-
Vorpommern
steht
hier
für
einen
nicht
nachvollziehbaren
Umweltfrevel,
als
im
Naturschutzgebiet
Anklamer
Stadtbruch
nach
offiziellen
Zahlen
6950
Kormorane
während
der
Brutzeit
in
und
an
ihren
Nestern
abgeschossen
wurden.
In
Niedersachsen
ist
der
Kormoran
zurzeit
noch
geschützt,
darf
aber
per
Ausnahmegenehmigung
geschossen
werden.
Der
Abschuss
der
schwarzen
Gesellen
gilt
in
bestimmten
Kreisen
als
Lösung
des
Problems.
Dabei
wird
meist
das
Symptom
bekämpft
und
nicht
die
Ursache.
Der
Fischjäger
partizipiert
letztlich
am
Fischreichtum
vieler
Gewässer:
Was
soll
er
denn
sonst
bevorzugt
fressen
außer
Fische,
die
er
an
vielen
Gewässern
der
Teichwirtschaft
quasi
auf
dem
Tablett
serviert
bekommt?
Viele
Ornithologen
sind
der
Meinung,
dass
es
keinen
Unterschied
macht,
ob
die
Vögel
abgeschossen
oder
mit
Warnschüssen
vertrieben
werden.
Blutiges
Verjagen
scheint
also
nichts
zu
bringen.
Im
gewässerarmen
Osnabrück
waren
Kormorane
bis
Mitte
der
1980er-
Jahre
seltene
Gäste.
Ab
1990
kann
man
sie
mittlerweile
ganzjährig
einzeln
oder
in
geringer
Zahl,
meist
bis
zu
zehn
Vögel,
an
den
größeren
Gewässern
wie
Atter-
und
Rubbenbruchsee,
den
Eversburger
Klärteichen
und
dem
Stichkanal
sehen.
Die
Vögel
brüten
nicht
in
Osnabrück.
Die
nächstgelegene
Brutkolonie
der
Kormorane
liegt
am
Alfsee.
Bildtext:
Wenn
der
Kormoran
seine
Flügel
ausbreitet,
erreicht
er
eine
Spannweite
von
über
einem
Meter.
Foto:
dpa
Autor:
Gerhard Kooiker