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1.
Erscheinungsdatum:
28.12.2009
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
In
dem
Artikel
wird
die
Zeit
vor
hundert
Jahren
beschrieben
mit
den
Themen:
Öffnungzeiten
vor
Weihnachten,
Volksunterhaltung,
Deutsch-
Ostafrika,
Moore
in
Gefahr,
Einwohnerzahlen,
keimfreie
Milch,
arme
Kinder,
Frauenschule
und
Geld
für
Bildung.
Überschrift:
Ansturm der Kunden am "goldenen Sonntag"
Zwischenüberschrift:
Schon vor hundert Jahren lockte der Handel mit langen Öffnungszeiten
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Manches
ändert
sich
offenbar
nie:
Kurz
vor
Weihnachten
stürmten
1909
Kunden
in
die
Läden,
um
die
letzten
Geschenke
zu
kaufen.
Schon
vor
hundert
Jahren
kam
der
Handel
der
Kundschaft
entgegen
und
verlängerte
die
Öffnungszeiten.
An
den
zwölf
Werktagen
vor
Weihnachten
galten
1909
–
wie
schon
in
den
Jahren
zuvor
–
besondere
Öffnungszeiten.
Alle
innerstädtischen
Geschäfte
durften
bis
22
Uhr
geöffnet
haben.
Für
die
Adventssonntage
galten
andere
Bestimmungen.
Geschäfte,
die
zur
Versorgung
der
Bevölkerung
beitrugen
wie
Milchhändler,
Bäcker,
Lebensmittelläden
und
Fleischer,
aber
auch
Barbiere,
durften
an
den
Sonntagen
im
Advent
ab
7
Uhr
bis
9
Uhr
vormittags
verkaufen,
dann
folgte
der
Hauptgottesdienst,
danach
warenÖffnungszeiten
bis
19
Uhr
erlaubt.
Andere
Läden
öffneten
erst
nach
dem
Gottesdienst
und
verkauften
auch
sonntags
bis
21
Uhr.
Obwohl
die
Tageszeitungen
immer
wieder
appelliert
hatten,
die
Einkäufe
so
früh
wie
möglich
zu
tätigen,
war
es
doch
der
"
goldene
Sonntag"
,
der
letzte
vorm
Heiligen
Abend,
an
dem
sich
die
Menschen
in
der
Stadt
drängten.
Trotz
der
leeren
Kassen
überall,
beurteilten
die
Geschäftsleute
das
Weihnachtsgeschäft
als
gut.
Volksunterhaltung
Der
Volksunterhaltungsabend
fand
in
diesem
Monat
zum
Thema
"
Weihnachten"
statt.
Lieder,
Chorsätze,
Gedichte
und
kleine
Orchesterstücke
wurden
den
"
einfachen
Menschen
aus
dem
Volke"
zu
Gehör
gebracht.
Das
Besondere
dieses
Abends
im
Gesellschaftshaus
lag
in
der
Verbindung
der
verschiedenen
Kunstgattungen,
von
der
man
sich
eindrucksvolle
Wirkung
erhoffte.
Deutsch-
Ostafrika
Einen
erhellenden
Vortrag
hielt
ein
Plantagenbesitzer
für
die
Deutsche
Kolonialgesellschaft:
"
Deutsch-
Ostafrika,
ein
deutsches
Indien
der
Zukunft"
.
Nur
mithilfe
der
Kolonien
könne
Deutschland
seine
Weltmachtstellung
auf
Dauer
halten,
versicherte
der
Vortragende
den
begeistert
applaudierenden
Zuhörern.
Gerade
der
lukrative
Eisenbahnbau
lockte
Investoren
aus
dem
Mutterland,
die
das
englische
Vorbild
und
die
enorme
Rendite
vor
Augen
hatten.
Nach
dem
Vortrag
gab
es
Kolonialwaren
aller
Art
zu
kosten.
Moore
in
Gefahr
Um
die
Erhaltung
der
Naturdenkmäler
drehte
sich
eine
Tagung,
die
auf
Initiative
des
Regierungspräsidenten
in
Osnabrück
abgehalten
wurde.
Ein
Referent
für
Naturdenkmalpflege
in
Preußen
wies
besonders
auf
den
dramatischen
Rückgang
der
Wasserpflanzen
hin.
Aber
auch
Moore
gingen
mehr
und
mehr
verloren,
und
mit
ihnen
eine
einzigartige
Fauna
und
Flora.
"
Der
Wald
in
seiner
früheren
Art
und
Zusammensetzung
ist
nirgends
mehr
vorhanden"
,
bedauerte
der
Referent
und
sah
die
Natur
aus
wirtschaftlichen
Ursachen
in
hohem
Maße
bedroht
durch
den
Menschen.
Zwar
sei
es
notwendig,
die
Naturdenkmäler
zu
schützen
und
zu
erhalten,
aber
manche
würde
man
durch
Veröffentlichung
erst
recht
in
Gefahr
bringen.
Das
gerade
erst
beginnende
Bewusstsein
für
Landschaftsdenkmäler
hatte
zunächst
einmal
die
Aufgabe,
den
Bestand
zu
sichten
und
zu
sichern.
63
026
Einwohner
Ende
des
Jahres
1909
lebten
in
Osnabrück
63
026
Einwohner,
davon
waren
31
735
weiblich
und
31
291
männlich.
40
397
bekannten
sich
zum
evangelischen
Glauben,
22
128
waren
katholisch,
und
501
gehörten
zur
jüdischen
Gemeinde.
Keimfreie
Milch
Der
Verein
der
Tierärzte
des
Regierungsbezirks
Osnabrück
besuchte
die
"
Milchkuranstalt"
Muesenburg
auf
dem
Westerberg.
Es
war
damals
eine
große
Herausforderung,
Milch
keimfrei
und
frisch
zu
den
Verbrauchern
zu
bringen.
Noch
vor
Ort
kamen
die
Tierärzte
in
ein
intensives
Fachgespräch.
Die
Tierhaltung
in
der
Muesenburg
mit
luftigen,
hellen,
sauberen
Ställen
machte
den
Medizinern
besonderen
Eindruck,
denn
auch
Tierpflege
und
Hygiene
waren
drängende
Fragen
der
Zeit.
Daher
waren
sich
die
Besucher
einig,
dass
die
Anstalt
auf
dem
Westerberg
mustergültig
sei
und
allen
Anforderungen
der
Milchhygiene
entspreche.
500
arme
Kinder
Viele
Weihnachtsfeiern
von
Vereinen
dienten
neben
dem
Vergnügen
auch
guten
Zwecken.
Bedürftige
zu
beschenken
und
zu
einer
Bescherung
einzuladen
war
zu
einer
nötigen
und
guten
Gewohnheit
geworden.
Auch
der
Arbeiterverein
Eversburg
lud
Kinder
zu
einer
bewegenden
Feier
ein,
bei
der
die
Kinder
der
Vereinsmitglieder
"
deklimatorische
Vorträge"
hielten,
wie
der
Lokalreporter
es
nannte.
Fast
500
mittellose
Kinder
wurden
mit
Wollgarn
und
Backwerk
beschenkt.
Frauenschule
In
den
städtischen
Kollegien
wurde
erneut
über
Bildung
debattiert.
Schon
seit
geraumer
Zeit
gab
es
den
Ruf
nach
einer
Frauenschule
in
der
Stadt.
Stadtsyndikus
Reimerdes
führte
aus,
dass
über
dieses
Thema
bereits
genug
geredet
worden
sei,
jetzt
müssten
Taten
folgen.
Für
die
Frauenschule
war
vorausschauend
von
Lehrkräften
und
Eltern
ein
erster
Lehrplan
erarbeitet
worden.
24
Wochenstunden
sollten
die
Schülerinnen
Pädagogik
mit
Physiologie
und
Logik,
Unterweisung
im
Kindergarten,
Gesundheitslehre
und
Kinderpflege
erlernen.
Dazu
kamen
Neue
Literatur,
Geschichte
und
Bürgerkunde,
Englisch,
Kunstgeschichte,
Musik
und
Turnen.
Obwohl
auch
aus
Berlin
und
Hannover
Signale
gesendet
wurden,
die
Frauenbildung
vorwärtszubringen,
konnten
sich
die
Osnabrücker
Herren
der
Stadtverwaltung
lange
nicht
einigen.
Die
Mädchenkommission
des
Kollegiums
war
für
den
Plan,
die
Finanzkommission
dagegen.
Das
ganze
Projekt
drohte
an
den
Kosten
zu
scheitern.
Der
Kompromiss
lautete
schließlich:
"
Wenn
genügend
Anmeldungen
für
eine
Frauenklasse
eingehen,
soll
sie
für
den
1.
April
1910
in
Erwägung
gezogen
werden."
Geld
für
Bildung
In
diese
angespannte
Situation
platzte
auch
noch
der
neue
Schulgelderlass
aus
Berlin.
In
den
teuren
höheren
Schulen
hatten
bisher
zehn
Prozent
der
Schüler
Anspruch
auf
vermindertes
Schulgeld
gehabt.
Sie
zahlten
nur
die
Hälfte
des
Regelsatzes.
Jetzt
sollten
nur
noch
fünf
Prozent
der
Schüler
diese
Möglichkeit
haben.
Für
viele
Kinder
des
Mittelstandes
rückte
damit
der
Besuch
einer
weiterführenden
Schule
in
weite
Ferne.
"
Höhere
Schulen
werden
sich
demnächst
nur
noch
Söhne
reicher
Eltern
gestatten
können"
,
kommentierte
der
Lokalreporter
vom
Osnabrücker
Tageblatt.
Ob
hier
die
Sparsamkeit
am
rechten
Platze
sei,
mussten
sich
die
Stadtväter
fragen
lassen.
Die
ganze
Bildungsdiskussion
reduzierte
sich
zum
Jahresende
1909
auf
eine
reine
Geldfrage.
Bildtext:
Die
"
Milchkuranstalt"
Muesenburg
auf
dem
Westerberg
war
im
Dezember
1909
Treffpunkt
der
Tierärzte
aus
dem
Regierungsbezirk
Osnabrück.
Das
Thema:
Wie
erreicht
die
Milch
frisch
und
keimfrei
die
Verbraucher?
Foto:
Archiv
Autor:
Christiana Keller