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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Stadtgeschichte kann auch unterhaltsam sein
Zwischenüberschrift:
Ein neues Buch über Osnabrücks Vergangenheit
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Der Scharfrichter hatte einen schweren Job. Wenn der erste Schwerthieb nicht saß, konnte es passieren, dass er von den Schaulustigen gelyncht wurde. So ist es nachzulesen in einem neuen Geschichtsbuch über Osnabrück. Erfrischend munter beschreibt der Historiker Rainer Hehemann, was sich seit der Römerzeit auf diesem Fleckchen Erde zugetragen hat.
Noch eine Stadtchronik? Die Initiative ging von Michael Römling aus Soest aus. Der promovierte Historiker beschrieb vor einigen Jahren die Geschichte seiner Stadt, brachte das Werk im Eigenverlag heraus und landete damit einen Erfolg. Was in Soest funktionierte, ließ sich auch auf Münster, Aachen oder Bremen übertragen und jetzt auf Osnabrück. Nur dass Römling dieses Mal einen anderen Historiker beauftragte Rainer Hehemann aus Osnabrück, der auch das Biografische Handbuch zur Geschichte der Region verfasst hat.
In " Osnabrück Geschichte einer Stadt" schimmert durch, dass Michael Römling die einzelnen Kapitel nicht nach der Quellenlage der jeweiligen Epoche bemessen möchte. Ausführlich bezieht Rainer Hehemann die archäologischen Untersuchungen ein und beschreibt, wie sich im Umfeld der Domburg nach und nach städtisches Leben entwickelte und wie aus dieser kleinen Zelle schließlich eine selbstbewusste Stadt wurde.
In lebendiger Sprache beschreibt Hehemann den Aufstand des Schneiders Lenethun und seiner Spießgesellen, die Hexenverfolgung und die schwedische Besatzung, den Zuchthausstreit und die Industrialisierung.
Es fällt auf, dass sich der Historiker zurückhält, die Verantwortlichen für Missstände zu benennen. So erwähnt er zwar, dass Bürgermeister Johann Carl Bertram Stüve in seinen letzten Jahren nicht gerade als zupackender Modernisierer" auftrat. Er verschont ihn aber von dem Vorwurf, dass seine Versäumnisse den Ausbruch der Cholera 1859 begünstigt haben. Auch Oberbürgermeister Erich Gaertner, der Osnabrück durch die NS-Zeit führte, kommt in der Chronik vergleichsweise glimpflich weg.
Es muss aber erwähnt werden, dass zahlreiche neuere Erkenntnisse der Geschichtsforschung in das Buch eingeflossen sind. Auf jeden Fall beweist Hehemann, dass Stadtgeschichte auch unterhaltsam sein kann.
Jetzt im Buchhandel: Rainer Hehemann: Osnabrück Geschichte einer Stadt, Tertulla-Verlag, 270 Seiten, 29, 80 Euro.

Bildtext: Stadtgeschichte einmal anders: Autor Rainer Hehemann (links) und Verleger Michael Römling. Foto: Jörn Martens
Autor:
rll


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