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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
200 Jahre alte Sätze zu unseren Themen
Zwischenüberschrift:
Feierstunde zum Möser-Geburtstag
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Nur ein Gedankenexperiment: Würde Justus Möser heute leben, seine Werke wären in der Ratgeber-Ecke jeder guten Buchhandlung zu finden. Diese Entdeckung der ungebrochenen Gegenwärtigkeit eines vor mehr als 200 Jahren Verstorbenen hat der Schauspieler Hartmut Volle bei der Vorbereitung seiner " Möser-Revue" gemacht.
Heute vor 289 Jahren, am 14. Dezember 1720, wurde Justus Möser in Osnabrück geboren. Die Justus-Möser-Gesellschaft, deren Satzungszweck ist, das Andenken an den Aufklärer, Publizisten und Staatsmann lebendig zu halten, hatte in diesem Jahr den Schauspieler und Rezitator Hartmut Volle eingeladen, seinen ganz persönlichen Möser vorzustellen.
Volle, der vor zehn Jahren in Osnabrück den Higgins in " My fair Lady" spielte, erinnerte sich zwar noch an das Möser-Denkmal neben dem Dom, eine Vorstellung von Leben und Werk des Schriftstellers hatte er dennoch nicht. " Staubig" sei der erste Eindruck gewesen, dann aber habe er faszinierende Eindrücke beim Lesen der " Patriotischen Phantasien" gewonnen: " Da macht sich einer aber auch über alles Gedanken", so sein Fazit. Und am Ende habe er sogar " unglaublich aktuelle Beobachtungen" bei seiner Lektüre gemacht.
Die Stichworte sind vielzählig und breit gestreut: Ratgeber-Literatur, etwa zur Erziehung der Kinder; Esoterik, die zu Mösers Zeit vielleicht " Empfindsamkeit" genannt worden wäre; Verbraucherberatung in der Klage über den überflüssigen Putz der Frauenzimmer; Tarifpolitik anhand des schönen Satzes " Wer nicht gut lohnt, wird auch nicht gut bedient" oder seine Polemiken gegen die Regelungswut der Bürokraten, gegen die Möser den Begriff der Lokalvernunft setzte und den wir heute vielleicht mit Selbstverwaltung oder " leanmanagement" gleichsetzen würden.
Immer aber setzte Möser auf die persönliche Einsicht und Eigenverantwortung, auf Vernunft als " die dürftige Handlaterne, um meinen Weg auf dieser dunklen Erde zu finden".
Das ist heute noch und wieder modern. Und deshalb war es nicht nur eine heitere Gedenkstunde im Friedenssaal des Rathauses. Sondern indem Möser einmal selbst zu Wort kam und nicht wie in den Jahren zuvor ab und an geschehen mit professoraler Gelehrsamkeit einbalsamiert wurde, machte er uns neugierig auf das, was noch kommen mag:
In wenigen Jahren steht der 300. Geburtstag des großen Osnabrückers an. Bürgermeisterin Karin Jabs-Kiesler hat gestern erneut darauf hingewiesen, die Stadt müsse alle Anstrengungen unternehmen, dieses Datum dann auch angemessen zu würdigen.

Bildtext: Möser von einer neuen Seite: Dr. Karl Welker (Vorsitzender der Möser-Gesellschaft), Bürgermeisterin Karin Jabs-Kiesler und der Rezitator Hartmut Volle im Friedenssaal. Foto: Gert Westdörp
Autor:
fhv


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