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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Auf der Illoshöhe mahnt der "Finger Gottes"
Zwischenüberschrift:
Die Bonnuskirche erinnert an biblische Bilder
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Diese Architektur irritiert manchen Betrachter: Die Kirche wirkt wie ein Zelt, der Glockenturm steht abseits des Gebäudes und ragt wie eine Pyramide 50 Meter in die Höhe.
Ungewöhnlich ist die Form der Bonnuskirche, deren Grundstein 1962 an der Oberen Martinistraße gelegt wurde. 1964 wurde sie von Bischof Lilje geweiht. Bis dahin mussten die evangelischen Bewohner der Illoshöhe in die Marien- oder die Katharinenkirche pilgern.
" Finger Gottes", " Seelenbohrer", " mahnender Finger": Es gibt einige Namen, die den Osnabrückern zu dem mit Kupfer gedeckten Glockenturm eingefallen sind. Doch bei aller Symbolik erfüllt er mit seinen vier Glocken in den Tönen Fis, Gis, A und H einfach seinen Zweck.
Auch das Kirchengebäude selbst hat ein mit Kupfer gedecktes Dach. Seine Zeltform steht für die Vergänglichkeit des Lebens. Zugleich erinnert die schlichte Form an eine Bauernkate oder einen Stall und steht für das biblische Bild des Hirten (Pfarrers), der seine Schafe (Gläubigen) um sich versammelt.
Licht gelangt durch die seitlichen Fenster mit vorspringenden Giebeln in das Kirchenschiff und durch ein Oberlicht in den Altarraum.
Benannt wurde die Kirche nach dem Reformator Hermann Bonnus, der 1504 in Quakenbrück das Licht der Welt erblickt hat und am 12. Februar 1548 in Lübeck gestorben ist. Bonnus war der Sohn eines Schuhmachers und Ratsherrn aus Quakenbrück, der 1523 an die Universität Wittenberg ging und dort mit Luther und Melanchthon zusammentraf. Das bestimmte seine weitere Laufbahn: Als Rektor der Lateinschule in Lübeck trat er ab 1530 für die Reformation ein und wurde zum Superintendenten berufen.
Dass hinfort das Evangelium " rein und lauter geprediget werde", war deshalb die Forderung des Rates der Stadt Osnabrück, als er im Jahr 1543 Bonnus an die Hase holte. Kurz darauf schuf dieser auf Bitten des Rates und mit Einverständnis des Bischofs Franz von Waldeck eine reformatorische Kirchenordnung für die Stadt und das Hochstift Osnabrück, für die Ämter Cloppenburg und Vechta.

Bildtext: Ungewöhnlich ist die Architektur der Bonnuskirche, die 1963 erbaut wurde. Das Foto wurde in den 60er-Jahren aufgenommen. Die Ansichtskarte stammt aus der Sammlung von Helmut Riecken

Die Bonnuskirche steht auf der Illoshöhe. Foto: Gert Westdörp
Autor:
Marie-Luise Braun
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