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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Die kleinste Stadtgemeinde feiert Geburtstag
Zwischenüberschrift:
Timotheuskirche: Vor 50 Jahren weihte Dr. Lilje das Gotteshaus im Widukindland
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Grund zu feiern haben in diesem Jahr die Mitglieder der Osnabrücker Timotheuskirchengemeinde. Sie können auf ein halbes Jahrhundert als selbstständige Gemeinde mit eigener Kirche zurückblicken. Claudia und Rainer Kaminski haben die Geschichte des Gotteshauses und seiner Gläubigen zusammengestellt.
Wer heute die Timotheuskirche sucht, wird im Widukindland zwischen der Eisenbahnlinie nach Bremen und der Bremer Straße im Nordosten der Stadt an den Hängen des Schinkelberges fündig.
Die Siedlungsentwicklung nördlich der Bremer Straße erfolgte primär ab den 1930er-Jahren als Kleinsiedlungsgebiet. Bei der Planung wurde auf große Grundstücke geachtet, weil jedes Haus einen eigenen Garten zur Selbstversorgung vorhalten sollte. In dem von Einfamilienhäusern, großen Gärten und Waldgebieten und inzwischen auch von reger Anbau- oder Zweitbebauung im Garten gekennzeichneten Stadtteil leben heute auf 271 Hektar etwa 4800 Menschen.
Es dauerte noch ein wenig, bis hier die ersten evangelischen Gottesdienste stattfanden, genauer gesagt, bis 1952, als Pastor Rapp von der Pauluskirche die Gläubigen in die evangelische Bekenntnisschule lud. Daraus erwuchs eine evangelische Gemeinde, noch bevor der erste Pastor kam. Am 26. November 1956 war es dann aber so weit: Mit Pastor Rene Leudesdorff wurde in der Pauluskirche eine dritte Pfarrstelle nur für das Widukindland eingerichtet. Im Folgejahr wählten die Mitglieder dann erstmalig einen Kirchenvorstand, der dann bei den Planungen für ein Gemeindehaus und später für eine neue Kirche mitwirkte.
In enger Zusammenarbeit zwischen Pastor Leudesdorff und dem Architekten Berling aus Osnabrück entstand am Widukindplatz zunächst das Gemeindehaus und darauf der Kirchenbau, der unter Mitwirkung der Künstler Gerhard Hausmann und Gerhard Schreiter einen schmucken Blickfang im Zentrum des Widukindlandes bildete.
Die Gemeinde wuchs weiter kräftig an und nahm an allen Bauphasen und Fortschritten regen Anteil: Bei der Grundsteinlegung des Kirchenbaus waren über 800 Menschen an der Baugrube. Auch das Richtfest, später das feierliche Einholen der Glocken und die Glockenweihe, wurden festliche Höhepunkte für die Gemeinde. Krönender Abschluss war die Kirchweihe durch Landesbischof Dr. Lilje am 1. Advent, dem 29. November 1959, mit der anschließenden Festwoche.
Bis 1961 übte Pastor Rene Leudesdorff sein Amt in der Timotheusgemeinde aus, dann übernahm Günter R. Aden den Posten. Anfang 1972 folgte als dritter Pastor Waldemar Schnare, und seit Mai 1988 stellte sich Pastor Heinrich de Wilde in den Dienst der Gemeinde. Der musste aber durch einen Unfall den Gemeindedienst 2000 vorzeitig beenden. Es kam zu einer langen Vakanzzeit.
Erst 2001 wurde der freie Platz auf der Kanzel mit Pastor Thomas Herzberg besetzt. Zu diesem Zeitpunkt war die Zahl der Gemeindemitglieder so weit gesunken, dass die Pastorenstelle nur noch als halbe Stelle ausgeschrieben war.
Aber durch eine Dienstvereinbarung mit der Paulusgemeinde war es Pastor Herzberg möglich, die Gottesdienste weitestgehend in der Timotheuskirche zu halten. Seit vergangenem Jahr zeichnet Pastor Stephan Feldmann für die Belange der Gemeinde verantwortlich. Von der Mitgliederstruktur entwickelte man sich von einer dynamischen Vorortgemeinde mit vielen jungen Menschen in der Zwischenzeit zu einer Gemeinde, die den demografischen Wandel widerspiegelt, die die große Anzahl weggezogener Menschen und solcher, die sich von der Kirche abgewandt haben, nicht durch Rückkehrer in den Stadtteil ausgleichen konnte. So gehört die Timotheusgemeinde inzwischen zu einer der kleinsten Stadtgemeinden Osnabrücks. Trotzdem möchten der Kirchenvorstand und Pastor Feldmann zu einer Festwoche zur 50. Wiederkehr der Kirchenweihe einladen ganz so wie vor 50 Jahren, als Dr. Lilje das Gotteshaus im Widukindland weihte.

Bildtext: Im Mittelpunkt der Feier: Die Kirche der Timotheusgemeinde im Stadtteil Widukindland. Am 29. November fand die Kirchweih statt. Foto: privat


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