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1.
Erscheinungsdatum:
19.11.2009
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Folgen
der
Bombensprengung
in
Schinkel.
Überschrift:
Das kleinere Übel
Zwischenüberschrift:
Hausbesitzer nach der Bombensprengung: Schweigen hätte mehr kosten können
Artikel:
Originaltext:
Von
Osnabrück.
So
eine
Bombe
kann
teuer
werden,
titelte
unsere
Zeitung
vor
rund
vier
Wochen.
Gemeint
waren
die
Forderungen,
die
Holger
Clodius
gedroht
haben,
weil
auf
seinem
Grundstück
an
der
Humboldtstraße
ein
Blindgänger
aus
dem
Zweiten
Weltkrieg
gesprengt
wurde.
Nun
ist
klar:
Günstig
kommt
Clodius
nicht
davon,
aber
es
hätte
wesentlich
schlimmer
kommen
können.
Wenn
man
mit
Holger
Clodius
durch
seinen
Garten
geht,
mischt
sich
eine
Prise
Galgenhumor
in
seine
Sätze.
"
Wir
wollten
den
Garten
sowieso
umgestalten"
,
sagt
der
Mann,
der
in
der
Nacht
zum
22.
Oktober
ungewollt
zum
Hauptdarsteller
eines
Krimis
mitÜberlänge
wurde.
Ganz
kurzfristig
mussten
damals
wegen
einer
Bombenentschärfung
fast
der
komplette
Schinkel
und
dazu
noch
ein
großer
Teil
der
Innenstadt
geräumt
werden.
Bis
zu
zehn
Stunden
harrten
viele
der
Bewohner
im
Evakuierungszentrum
in
der
Gesamtschule
Schinkel
aus
in
der
Hoffnung,
schnell
wieder
in
ihre
Häuser
zu
kommen.
Diese
Hoffnung
teilte
Holger
Clodius,
wenn
auch
sicher
unter
anderen
Voraussetzungen.
Wäre
eine
schnelle
Entschärfung
möglich
gewesen,
hätte
ihn
das
sicher
nicht
so
viele
Nerven
und
Geld
gekostet.
Sprengmeister
Thomas
Gesk
aber
verkündete
letztlich,
dass
die
Bombe
gesprengt
werden
musste.
Der
Ausgang
ist
bekannt:
Mit-
hilfe
von
tonnenweise
Sand
und
Strohballen
konnten
die
Detonationsschäden
am
Haus
auf
ein
Minimum
reduziert
werden.
Eine
Fensterscheibe
ging
zu
Bruch,
die
Keller-
und
die
Balkontür
wurden
eingedrückt
und
Rollladenkästen
verschoben.
"
Das
sind
überschaubare
Schäden"
,
sagt
Clodius,
der
derzeit
in
Gesprächen
mit
seiner
Gebäudeversicherung
steht.
Er
ist
zuversichtlich,
dass
die
die
Reparaturkosten
übernimmt.
Auch
für
den
Einsatz
des
Kampfmittelbeseitigungsdienstes
muss
Clodius
nicht
geradestehen.
Das
ist
Sache
des
Landes,
sagt
Sven
Jürgensen,
Sprecher
der
Stadt
Osnabrück.
Laut
Vorschrift
hätte
Clodius
für
die
Sondierungskosten
aufkommen
müssen,
also
für
alle
Maßnahmen,
die
bei
der
Bombensuche
getroffen
werden.
Doch
auch
hier
hatte
er
Glück
im
Unglück.
Weil
ein
gefundener
Messingring
eindeutig
auf
eine
Bombe
hindeutete,
konnte
auf
teure
Bohrungen
verzichtet
werden.
Bleiben
die
Flurschäden.
Um
Zeit
zu
sparen,
hatte
sich
der
THW
in
der
Bombennacht
vom
benachbarten
Doppelhaus
durch
drei
Gärten
zur
Bombe
durchgeschlagen.
Dieser
Maßnahme
sind
Büsche,
Beete
und
einige
Bäume
zum
Opfer
gefallen.
Für
deren
Ersatz
müssen
die
jeweiligen
Eigentümer
der
Grundstücke
sorgen.
Städtische
Mitarbeiter
haben
lediglich
Mutterboden
auf
die
verwüsteten
Flächen
gestreut.
Auch
Clodius′
Garten
ist
nicht
mehr
wiederzuerkennen.
Von
dem
großen
Kirschbaum,
neben
der
das
Fünf-
Zentner-
Ungetüm
begraben
lag,
sind
nur
noch
zersägte
Stümpfe
übrig,
von
den
Rhododendren
und
Staudenbeeten
ist
nichts
mehr
zu
sehen,
alles
eben
und
schwarzbraun.
"
Nächstes
Jahr
gibt
es
hier
eine
Nachbarschaftsfeier"
,
kündigt
Clodius
an.
Dann
in
einem
familiengerechteren
Garten,
den
er
über
den
Winter
zusammen
mit
einem
Architekten
plant.
Aber
seine
drei
Kinder
haben
mit
ihrem
Spielzeugbagger
anscheinend
auch
jetzt
schon
eine
Menge
Spaß
in
dem
geräumigen
Nichts.
Mit
den
Kosten
für
die
Umgestaltung
habe
er
sich
noch
nicht
auseinandergesetzt,
fünfstellig
könnte
das
aber
schon
werden,
schätzt
Clodius.
Statt
aktueller
und
künftiger
Rechnungen
beschäftigt
die
Familie
aber
viel
mehr
das
Glück,
das
sie
gehabt
hat.
Dem
Hinweis
einer
Zeitzeugin
nachzugehen
sei
"
die
goldrichtige
Entscheidung"
gewesen.
"
Ich
habe
mich
noch
einmal
eingelesen:
Die
Bombe
wäreüber
kurz
oder
lang
hochgegangen
–
definitiv."
Auch
deshalb
schickt
Clodius
einen
Appell
an
alle,
die
die
Zeit
der
Bombenabwürfe
noch
miterlebt
haben:
Jeder,
der
sich
an
Blindgänger
im
Boden
erinnert,
solle
die
Behörden
informieren.
Schweigen
könnte
mehr
kosten
als
Geld.
Bildtext
Der
Garten
ist
hin,
ansonsten
halten
sich
die
Schäden
nach
der
Bombensprengung
auf
dem
Grundstück
in
Schinkel
in
Grenzen.
Foto:
Jörn
Martens
Autor:
Hauke Petersen