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1.
Erscheinungsdatum:
31.10.2009
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Die
Lutherkirche
feiert
ihre
ersten
100
Jahre.
Überschrift:
Evangelisches Selbstbewusstsein in Stein
Lecker, lecker Luther
Lukas-Kinder spielen mit
Zwischenüberschrift:
Südstadtgemeinde feiert 100 Jahre Lutherkirche – da fliegen die Bänke aus der Kirche
Essen und trinken für den guten Zweck in der ausgeräumten Kirche
Tanz in mittelalterlichen Kostümen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Der
Bau
der
Osnabrücker
Lutherkirche
vor
genau
100
Jahren
war
eine
selbstbewusste
evangelische
Demonstration.
Wenige
Jahre
zuvor
hatte
das
1.
Vatikanische
Konzil
die
Unfehlbarkeit
des
Papstes
festgestellt.
Ein
paar
100
Meter
weiter
am
Riedenbach
war
die
katholische
Josefskirche
entstanden.
Im
Neoromanischen
Stil.
Die
Erbauer
der
Lutherkirche
entschieden
sich
dagegen
bewusst
für
den
damals
neuen
Jugendstil.
Dem
13-
jährigen
Martin
Dahms
ist
das
alles
ziemlich
egal.
Wenn
man
ihn
fragt,
was
ihm
zum
Jubiläum
100
Jahre
Lutherkirche
einfällt,
kommen
andere
Stichwörter.
"
Ornamentale
Ausmalung"
, "
stilisierte
Blüten"
"
Blattmotive"
? "
Ich
bin
jetzt
Kindergottesdiensthelfer"
,
das
ist
es,
was
der
Vorkonfirmand
mit
dem
wuchtigen
Bau
an
der
Ecke
Miquelstraße/
Iburger
Straße
verbindet.
Auch
Elli
Meyberg
fallen
zunächst
andere
Dinge
zur
Lutherkirche
ein.
Sie
wurde
1925
in
der
Lutherkirche
getauft
und
ist
im
Schatten
des
Kirchturms
aufgewachsen.
Seit
dem
15.
Lebensjahr
hat
sie
sich
in
den
verschiedensten
Gruppen
der
Gemeinde
ehrenamtlich
engagiert.
In
der
Lutherkirche
heiratete
sie
ihren
Mann
Edzard
Meyberg,
der
vor
einiger
Zeit
gestorben
ist.
Im
Kellergewölbe
des
Gotteshauses
überstand
sie
die
Bombennächte
des
Zweiten
Weltkrieges.
Ihr
Mann
übernahm
von
1962
bis
1988
das
Amt
des
Küsters
der
Lutherkirche.
Und
an
seiner
Seite
erlebte
sie
so
manche
Schnurre
in
der
Lutherkirche.
Zum
Beispiel
die,
dass
ihr
Mann
einmal
ein
Brautpaar
aus
der
benachbarten
Kneipe
heranholen
musste,
während
der
Pastor
schon
genervt
auf
die
Hochzeitsgesellschaft
wartete.
"
Herr,
ich
habe
lieb
die
Stätte
deines
Hauses"
,
diese
Worte
des
Psalms
26
sind
zum
Familienspruch
der
Meybergs
geworden.
Und
deshalb
interessiert
sich
Elli
Meyberg
natürlich
auch
für
die
Geschichte
des
Gebäudes.
Die
Luthergemeinde
entwickelte
sich
als
Tochtergemeinde
von
St.
Katharinen.
Dort
plante
man
ab
1900
eine
vierte
Pfarrstelle
mit
einer
Kirche
vor
dem
Johannistor.
Am
23.
September
1907
begann
der
Kirchbau.
Architekt
wurde
Karl
Christian
Friedrich
Börgemann
aus
Hannover.
Nach
zwei
Jahren
Bauzeit
wurde
"
St.
Luther"
,
wie
die
Kirche
von
Gemeindemitgliedern
öfter
im
Scherz
genannt
wird,
am
14.
November
1909
eingeweiht.
Der
erste
in
der
Luthergemeinde
tätige
Pastor
war
Hugo
Blitz
bis
1927,
noch
als
Pastor
der
vierten
Pfarrstelle
von
St.
Katharinen.
Der
Bau
fiel
in
eine
Zeit,
in
der
es
um
die
Ökumene
nicht
gut
bestellt
war.
Dieser
Konflikt
prägte
das
theologische
Konzept,
wie
Diakon
Dirk
Hartung
schreibt:
"
Nicht
ein
Kreuz,
sondern
der
auferstandenen
Christus
dominiert
den
Kirchraum."
Es
ist
das
einzige
Bildmotiv
in
der
Lutherkirche
und
wurde
von
Hermann
Schaper
für
die
Rückwand
der
Apsis
entworfen.
Das
Altarkreuz
in
der
Lutherkirche,
heute
zentrales
Gotteshaus
der
Südstadt-
Kirchengemeinde,
steht
unscheinbar
auf
der
Rückwand
des
Altars.
Die
Lutherkirche
wurde,
so
Hartung,
als
protestantische
Predigtkirche
geplant.
Die
Kanzel
steht
wuchtig
und
hoch,
damit
der
Pastor
bei
der
Predigt
von
allen
Plätzen
aus
gesehen
werden
kann,
auch
von
der
Empore.
Sie
erinnert
an
den
Rücken
einer
Bibel.
Die
Aufschrift:
"
Des
Herrn
Wort
bleibet
in
Ewigkeit."
Hartung:
"
Unsere
Kirchengebäude
sind
stets
einem
Wandel
unterzogen,
der
aus
den
theologischen
und
liturgischen
Erkenntnissen
der
jeweiligen
Zeit
geleitet
wird."
So
sei
es
folgerichtig,
heute
auch
mal
bei
Bedarf
die
Bänke
aus
dem
Kirchenschiff
zu
tragen,
um
die
Kirche
nicht
nur
als
Ort
der
Belehrung
zu
erleben,
sondern
als
Haus
der
Gemeinschaft.
So
wie
beim
Jubiläums-
Benefizessen.
Damit
kennt
sich
Karina
Bosse
bestens
aus.
Die
18-
Jährige
ist
seit
Jahren
in
der
Evangelischen
Jugend
Südstadt
aktiv.
Und
die
Benefizessen
sind
ein
wichtiges
Betätigungsfeld
der
Jugendlichen.
Hier
erwirtschaften
sie
einen
Teil
des
Geldes,
mit
dem
die
Stelle
des
Jugenddiakons
mitfinanziert
wird.
Außerdem
hat
sie
als
Sängerin
der
Jugendband
manchen
Gottesdienst
im
Jugendstil
in
diesem
Gebäude
mitgestaltet.
Für
Küster
Wilfried
Scheil
ist
die
Lutherkirche
Arbeitsplatz.
Als
er
hier
die
Nachfolge
von
Edzard
Meyberg
antrat,
wurde
die
Kirche
gerade
saniert.
Auf
Torf
gebaut,
sackten
Teile
des
Gebäudes
ab.
In
der
Kirche
taten
sich
Risse
in
den
Wänden
auf.
Mit
großem
Aufwand,
viel
Stahl
und
Beton
wurde
das
Absinken
gestoppt.
Das
war,
ähnlich
wie
die
Restaurierung
der
Innengestaltung
Ende
der
80er
oder
die
Turmsanierung
1998,
ein
Großprojekt.
Aber
auch
beim
Küster
blieben
die
kleinen
Kirchen-
Geschichten
im
Gedächtnis
hängen,
die
zum
Lachen:
zum
Beispiel
die
von
dem
Hund,
den
ein
Besucher
bei
einer
Taufe
im
Mantel
versteckt
hatte.
Als
die
Glocken
aufgehört
hatten
zu
läuten,
arbeitet
sich
der
Fiffi
aus
seinem
Versteck
und
kläffte
dem
Pastor
dazwischen.
Bildtext:
Mit
der
Kirche
verbindet
jeder
von
ihnen
eine
eigene
kleine
Geschichte.
Oder
mehrere
wie
(v.
l.)
Pastor
Martin
Wolter,
Küster
Wilfried
Scheil,
Diakon
Dirk
Hartung,
Gemeindesekretärin
Irene
Peters
oder
die
Gemeindemitglieder
Martin
Dahms,
Edelgard
Scheil,
Karina
Bosse
und
Elli
Meyberg.
Foto:
Jörn
Martens
Turmsanierung
1998.
Der
erste
Lutherpastor
Hugo
Blitz.
Viel
Freiraum
war
rund
um
die
Lutherkirche
in
der
Anfangszeit.
Auf
dem
Bild
aus
der
Postkartensammlung
von
Helmut
Riecken
sieht
man
die
Elektrische
auf
der
Iburger
Straße.
Autor:
Michael Schwager