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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Bildung der Schlüssel zur Integration
Zwischenüberschrift:
Lebhafte Podiumsdiskussion
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Wie lässt sich die gesellschaftliche Teilhabe der Zuwanderer in Deutschland verbessern, um eine stärkere Integration zu erreichen? Das war die Frage bei der prominent besetzten Podiumsrunde " Misch mit! Integration durch Partizipation" anlässlich der " Wochen der Kulturen".
140 Zuhörer im Tagungszentrum " unter.Bau" am Schölerberg verfolgten eine lebhafte Diskussion über Erwartungen an Aufnahmegesellschaft und Migranten.
" Das Thema ist aktuell wie kaum ein anderes. Wir müssen uns damit in Zukunft dreimal so viel beschäftigen wie in den letzten 40 Jahren", betonte Oberbürgermeister Boris Pistorius. Die Teilnehmer der vom Büro für Friedenskultur und der Neuen OZ veranstalteten Diskussion, darunter auch Musiker Todor Todorovic, Petra Wlecklik von der IG Metall und Steffen Kröhnert, Autor der Studie " Ungenutzte Potenziale", sprachen über frühere Versäumnisse deutscher Politik bezüglich sogenannter Gastarbeiter, die doppelte Staatsbürgerschaft und in den Köpfen verankerte Grundhaltungen.
Es habe sich zuletzt viel getan. Deutschland habe zum Beispiel erkannt, dass " die Ausländer nicht irgendwann wieder nach Hause gehen", wie man vor 1998 in der Kohl-Ära wohl vermutet habe, bemerkte Moderator Mark Terkessidis. Bei Migranten gehe es längst um keine Randgruppe mehr, inzwischen sei ein Drittel der unter 25-Jährigen zugewandert.
" Integration ist ein Gefühl, keine Ansammlung von Gesetzen", meinte Vural Öger. " Das Zusammengehörigkeitsgefühl ist entscheidend. Viele Migranten fühlen sich in Deutschland nur geduldet, nicht ganz geliebt." Der in der Türkei geborene Reiseunternehmer, der seinerzeit den ersten Direktflug von Hamburg an den Bosporus anbot, nahm die in Deutschland lebenden Türken jedoch auch in die Pflicht: " Akzeptieren Sie die Grundwerte dieses Landes unter Beibehaltung der eigenen Kultur! Erziehen Sie Ihre Kinder zu vernünftigen deutschen Staatsbürgern!"
Honey Deihimi, niedersächsische Integrationsbeauftragte mit iranischen Wurzeln, äußerte ihr Unverständnis über hier geborene Türkischstämmige mit türkischer Staatsbürgerschaft und beklagte das mangelnde Engagement vieler Migranten etwa bei Wahlen. " Sie müssen die Chance zur Teilhabe auch nutzen!", appellierte sie. Dafür seien Motivationsarbeit und Aufklärung nötig, meinte Deihimi. Viele Migranten scheuten sich davor, sich etwa an der Schule der Kinder zu engagieren oft wegen sprachlicher Hemmschwellen oder aus Unkenntnis.
Zum Schluss formulierte das Publikum, darunter viele Osnabrücker mit Migrationshintergrund, seine Fragen. " Was erwarten Sie von uns?", fragte ein Migrant bewegt den Oberbürgermeister. " Integration ist keine Einbahnstraße", antwortete Pistorius. Die Gesellschaft müsse sich öffnen, doch die Zugewanderten benötigten auch Bildung und deutsche Sprachkenntnisse. " Bildung ist der Schlüssel." Denn je weniger gebildet man sei, desto geringer sei die Bereitschaft, sich zu beteiligen. Das gelte übrigens nicht nur für Migranten, so das Stadtoberhaupt.
" Wochen der Kulturen":
Um die politische Teilhabe von Zuwanderern dreht sich am Mittwoch, 18. November, 19 Uhr, im Rathaus ein Vortrag der Schweizer Völkerrechtlerin Martina Caroni.
Autor:
hedi


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