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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Beim Fahrradverkehr ist mehr drin
Zwischenüberschrift:
Masterplan Mobilität beschreibt das Ziel: Nur noch halb so viele Unfalltote bis 2025
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Nur noch halb so viele Unfalltote bis 2025 dieses Ziel setzt sich die Stadt mit dem Masterplan Mobilität. Er soll den Rahmen für die Verkehrsentwicklung aufzeigen, aber die Spielräume sind eng. Nur beim Radverkehr sehen die Planer noch Potenziale. Am Donnerstag will der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt den Plan absegnen.
Die Einwohnerzahl stagniert, die der Autos wird noch etwas steigen. Unter dieser Prämisse hat das Büro SHP-Ingenieure den Entwicklungsplan für den Straßenverkehr der nächsten 10 bis 15 Jahre konzipiert. Dabei gibt es Erhebungen, die einen Einwohnerschwund für Osnabrück vorhersagen. Aber auf einen negativen Trend wollten sich die Politiker nicht einlassen.
Im Gegensatz zu früheren Verkehrsentwicklungsplänen halten sich die Gutachter mit neuen Straßenbauprojekten zurück. Die SHP-Ingenieure sprechen sich für den Bau der Westumgehung und für eine " maßvolle Umgestaltung einiger Radialstraßen" aus. Sie weisen aber darauf hin, dass es weiterhin " Defizite" im Straßennetz geben wird. Damit meinen sie vor allem die starke Belastung des Wallrings und die Durchschneidung der Innenstadt über die Neumarkt-Achse.
Die Stadtteile wollen die Gutachter aufwerten, indem die Straßenräume mehr auf Fußgänger und Radler zugeschnitten werden. So werde der Nahbereich attraktiver und das Auto könne häufiger stehen bleiben, lautet die Empfehlung.
Das Fahrrad ist im Masterplan Mobilität ohnehin der größte Hoffnungsträger. Im Vergleich zu anderen Städten sei der Anteil des Radverkehrs " nicht zufriedenstellend", fasst das Büro SHP-Ingenieure zusammen. Und das, obwohl Osnabrück schon einiges getan habe, um die Situation für Radler zu verbessern.
Die Gutachter sprechen sich für höhere Investitionen in den Radverkehr aus: " Ein Etat von 3 Euro pro Einwohner und Jahr gilt erfahrungsgemäß als Mindestansatz, wenn im Radverkehr spürbar etwas bewegt werden soll. Da nicht zu erwarten ist, dass plötzlich zusätzliche Finanzmittel auftauchen, kann dies nur durch Umverteilung der im Verkehrsbereich eingesetzten Mittel erfolgen", heißt es in den Empfehlungen. Um mehr Autofahrer zum Umsteigen aufs Rad zu bewegen, wird zugleich eine verstärkteÖffentlichkeitsarbeit angeregt.
Beim Busverkehr sehen die SHP-Ingenieure dagegen wenig Entwicklungspotenziale. Die Qualität des ÖPNV sei in Osnabrück " zweifellos vergleichsweise gut", heißt es in den Empfehlungen. Durch weitere Verbesserungen lasse sich die Zahl der Fahrgäste kaum noch erhöhen. Viel mehr komme es darauf an, den erreichten Standard zu halten.
Mit vorsichtiger Zurückhaltung äußern sich die Gutachter zu Überlegungen, den öffentlichen Nahverkehr mit Investitionen in die Schiene zu beleben. Eine Straßenbahn könne zwar eine Wende bewirken ihre Einführung erfordere aber einen breiten politischen Konsens. Vor allem Beispiele aus dem Ausland zeigten, dass eine moderne Straßenbahn erhebliche Restriktionen für den Autoverkehr mit sich bringe.
Die seit Jahren diskutierte OS-Bahn auf der Basis des vorhandenen Schienennetzes wird im Masterplan als Verbesserung des regionalen Angebots bezeichnet. Ein Quantensprung sei davon aber nicht zu erwarten.
Enttäuscht zeigen sich die SHP-Ingenieure, dass innovative Schritte wie das Mobilitätsmanagement im zuständigen Arbeitskreis nicht viele Fürsprecher gefunden hätten. Dabei geht es um die Bündelung von Einzelfahrten, etwa durch Fahrgemeinschaften. Hier lasse sich einiges bewegen, heißt es in den Empfehlungen, denn die Nicht-Informiertheit über Mobilitätsalternativen sei " ein häufiger Grund, gedankenlos das Kraftfahrzeug zu benutzen".

Bildtext: Mindestens 3 Euro pro Einwohner und Jahr sollte die Stadt in den Fahrradverkehr investieren, rät der Masterplan Mobilität. Doch davon ist die Stadt noch weit entfernt. Foto: Jörn Martens
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert


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