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1.
Erscheinungsdatum:
17.10.2009
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Eine
Ausstellung
im
Remarque-
Friedenszentrum
zeigt
das
Schicksal
jüdischer
Häftlinge
im
KZ
Sachsenhausen.
Überschrift:
Geschlagen mit Peitschen und Stöcken
Zwischenüberschrift:
Ausstellung im Remarque-Friedenszentrum zeigt Schicksal jüdischer Häftlinge im KZ Sachsenhausen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Bürgermeisterin
Karin
Jabs-
Kiesler
eröffnete
im
Remarque-
Friedenszentrum
am
Markt
die
Ausstellung
"
Jüdische
Häftlinge
im
Konzentrationslager
Sachsenhausen
1936–1945"
.
Bis
Mitte
Januar
sind
über
50
bebilderte
Gedenktafeln
zu
sehen,
die
an
Gräueltaten
und
Torturen
erinnern,
denen
die
Gefangenen
im
nationalsozialistischen
"
Vorzeigelager"
in
der
Berliner
Vorstadt
Oranienburg
ausgesetzt
waren.
"
Die
Blockführer
schlugen
mit
Peitschen
oder
Stöcken,
was
sie
gerade
zur
Hand
hatten,
auf
die
Häftlinge
ein."
So
beschrieb
einst
der
in
Osnabrück
geborene,
überlebende
Insasse
Josef
de
Vries
eine
alltägliche
Szene
im
KZ
Sachsenhausen.
Insgesamt
sieben
aus
Osnabrück
stammende
Juden
konnte
Professor
Günter
Morsch,
Direktor
der
Stiftung
Brandenburgische
Gedenkstätten,
in
seinen
Archiven
ermitteln.
"
Wie
viele
es
genau
waren,
weiß
man
nicht.
Aber
vier
Osnabrücker
Juden
sind
belegbar
hier
gestorben"
,
sagte
Morsch,
der
vor
50
teilweise
vor
Schreck
erstarrten
Zuhörern
die
Eröffnungsrede
hielt.
In
Zusammenarbeit
mit
der
Gesellschaft
für
Christlich-
Jüdische
Zusammenarbeit
Osnabrück
und
der
Alfred-
Gong-
Gesellschaft
konnte
das
Erich-
Maria-
Remarque-
Friedenszentrum
die
Wanderausstellung
der
Stiftung
Brandenburgische
Gedenkstätten
nach
Osnabrück
holen.
Das
KZ
Sachsenhausen
wurde
1936
unter
anderem
von
Häftlingen
aus
den
Emslandlagern
errichtet
und
hatte
als
"
Vorzeigelager"
,
in
dem
SS-
Wachmannschaften
ausgebildet
und
"
Rasseforscher"
zu
Studien
eingeladen
wurden,
eine
Sonderstellung.
Insgesamt
sind
hier
mehr
als
200
000
Menschen,
darunter
zahlreiche
Juden,
inhaftiert
und
gequält
worden.
Mehrere
Zehntausend
kamen
durch
Hunger,
Krankheiten,
Misshandlungen,
gezielte
Mordaktionen
oder
durch
Zwangsarbeit
im
gefürchteten,
nahe
gelegenen
Klinkerwerk
ums
Leben.
Bei
unerträglichen
Arbeitsbedingungen
in
der
zeitweise
weltweit
größten
Ziegelfabrik
zur
Herstellung
von
Steinen
für
den
Bau
der
geplanten
Metropole
Germania
starben
Tausende.
"
In
den
ersten
Jahren
kamen
vor
allem
politische
Gefangene
nach
Sachsenhausen.
Erst
ab
1938
wurden
Juden
aus
reinen
Abstammungsgründen
ins
KZ
gebracht"
,
so
Morsch.
Im
Sommer
1938
kamen
durch
die
von
der
Reichskriminalpolizei
angeordnete
"
Aktion
Arbeitsscheues
Reich"
die
ersten
800
Häftlinge,
die
explizit
gegen
"
antisemitische
Gesetze
verstoßen"
hatten.
Unter
ihnen
war
auch
der
aus
Westerkappeln
stammende
38-
jährige
Alwin
Pels.
Der
Jude
überstand
die
Torturen
zwei
Jahre
und
starb
im
September
1940.
"
Juden
standen
auf
der
rassistischen
Stufenleiter
auf
der
letzten
Sprosse.
Sie
bekamen
schlechtere
Essensrationen,
wurden
in
bestimmten
Krankheitsphasen
nicht
mehr
behandelt
und
unterlagen
den
Misshandlungen
der
brutalsten
Wärter"
,
sagte
Morsch.
Beim
sogenannten
"
Sport"
und
beim
militärischen
Exerzieren
seien
Juden
durch
Tritte
und
Schläge
bis
zur
völligen
Erschöpfung
gequält
worden.
Während
andere
Gefangene
mit
75
Personen
in
einer
Baracke
nächtigten,
schliefen
Juden
mit
150
Mann
dicht
zusammengepfercht
auf
dem
Boden.
Häftlinge
mussten
unter
Ohrfeigen
und
Schmährufen
stundenlang
Appell
stehen,
Kinder
wurden
zu
"
Forschungszwecken"
mit
Hepatitis
oder
schweren
Wundinfektionen
infiziert.
Im
Zuge
der
Novemberpogrome
wurden
60
Osnabrücker
Juden
in
das
für
die
Region
vorgesehene
Konzentrationslager
Buchenwald
getrieben.
Einige
wenige
wurden,
wahrscheinlich
aus
Platzmangel,
nach
Sachsenhausen
transportiert.
Unter
ihnen
waren
Bruno
Hermanns,
der
Kaufmann
Philipp
Münz
und
der
Rechtsanwalt
Dr.
Hugo
Schulhoff,
der
hier
ebenso
wie
der
Jurist
Dr.
Adolf
Cohen
und
der
Klempner
Hermann
Behr
ermordet
wurde.
Nach
der
Verlegung
der
Juden
ins
Vernichtungslager
Auschwitz
blieben
Ende
1942
nur
noch
einige
Hundert
Juden
in
Sachsenhausen.
Während
der
Nazi-
Diktatur
wurden
sechs
Millionen
Juden
ermordet,
davon
mindestens
162
Osnabrücker.
Vier
von
ihnen
wurden
in
Sachsenhausen
getötet.
"
Ihrer
besonders
möchte
ich
heute
gedenken"
,
so
Morsch
in
seinem
Schlusswort.
Bildtext:
Bei
der
Ausstellungseröffnung
(von
links)
:
Günter
Morsch,
Karin
Jabs-
Kiesler
und
Thomas
Schneider.
Foto:
Elvira
Parton
Autor:
Christian Hardinghaus