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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Lesen, ohne zu blättern
Zwischenüberschrift:
Elektronische Lesegeräte bislang in Osnabrücker Buchhandlungen wenig gefragt
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Elektronische Lesegeräte die " E-Reader" gehören zu den meistdiskutierten Themen auf der Frankfurter Buchmesse (siehe dazu auch unsere ausführliche Berichterstattung auf Seite 30). Langfristig könnten die taschenbuchgroßen Apparate das elektronische Buch (" E-Book") zum neuen Lesestandard machen.
Doch nach Einschätzung der Osnabrücker Buchhändler wird es bis dahin noch etwas dauern: Seit der Einführung des ersten Lesegerätes der Marke Sony im März war die Nachfrage der Osnabrücker Kunden minimal teilweise blieb sie sogar völlig aus.
Allein die Thalia-Filiale hat andere Erfahrungen gemacht: " Wir sind sehr gut zufrieden und angenehm überrascht", berichtet Filialleiterin Bärbel Metzko. Wie es zu diesem Unterschied kommt? Das liegt vermutlich nicht zuletzt daran, dass zwischen den bundesweit in den Innenstädten vertretenen Thalia-Niederlassungen, dem gleichnamigen Online-Shop und E-Book-Hersteller Sony ein Kooperationsvertrag besteht.
Wer die Lesegeräte also bislang begutachten, ausprobieren oder kaufen wollte, konnte dies oft nur bei Thalia tun. Andere Buchhandlungen haben zwar die Möglichkeit, Lesegeräte zu bestellen, doch machten sie aufgrund der ausbleibenden Nachfrage hiervon kaum Gebrauch.
" Zur Markteinführung hatten wir ein paar Exemplare da", sagt Matthias Beyer vom Buchhaus Wenner. Doch es habe sich nicht gelohnt. In der ganzen Zeit habe es wenige, " höchstens zwei, drei" Informationsanfragen gegeben. Ähnliches berichtet Kerstin Zimmermann von Jonscher: " Wir hatten eine einzige Anfrage." Sie geht davon aus, dass sich der digitale Buchmarkt " mit Sicherheit" in den nächsten Jahren entwickeln werde jedoch langsam.
Genauso wie Matthias Beyer und Horst Dietze von der Buchhandlung zur Heide ist Kerstin Zimmermann davon überzeugt, dass es für eine Entwicklung erst einen einheitlichen Standard bei den Dateiformaten geben muss. " Es verändert sich jetzt einfach noch zu viel", verdeutlicht Horst Dietze einen möglichen Grund für die Zurückhaltung der Kunden: Während die Sony-Lesegeräte zum Beispiel verschiedene Textformate anzeigen können, beansprucht der " Kindle" von Amazon ein eigenes Format, mit dem der Inhaber eines Sonygeräts nichts anfangen kann.
Fürs Weihnachtsgeschäft rechnen die meisten Buchhändler noch nicht mit einer verstärkten Nachfrage. Nur Thalia-Chefin Bärbel Metzko sieht das anders. " Das wird in nächster Zeit mit Sicherheit ein ganz großer Trend", sagt sie. Wie schnell sich das Kundeninteresse jetzt nach der Einführung weiterer Geräte weiterentwickeln wird, vermag sie nicht zu sagen. Eine Einschätzung zur Zielgruppe kann sie aber geben: Da die bisherige Käufergruppe " ganz klar technikinteressierte Männer zwischen 40 und 60" gewesen seien, könnte sie sich vorstellen, dass das neue Sony-Gerät mit seinem berührungsempfindlichen Bildschirm vor allem Frauen ansprechen könnte. Auch Senioren (" wegen der großen Schrift") und Kinder (" vielleicht mit extra bunt gestalteten Geräten") könnte sie sich in Zukunft als Zielgruppen vorstellen.
Einig sind sich die befragten Buchhandlungen in zwei Punkten: Das (immer wieder aktualisierte) Fachbuch wird für den digitalen Buchmarkt langfristig zu einem der wichtigsten Bereiche werden. Und den herkömmlichen Papierwälzer komplett ablösen wird das elektronische Buch nie: " Da würde den Lesern auch etwas in den Händen fehlen", ist sich Matthias Beyer sicher.

Bildtext: Einen Roman per Bildschirm lesen? Die Osnabrücker zögern noch. Fotos: Hiekmann (4), privat
Kerstin Zimmermann, Buchhandlung Jonscher
Matthias Beyer, Buchhaus Wenner
Bärbel Metzko, Thalia-Filialleiterin
Horst Dietze, Buchhandlung zur Heide
Autor:
hiek


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