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1.
Erscheinungsdatum:
13.10.2009
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Das
Museum
Industriekultur
zeigt
in
der
Ausstellung
"
Die
Luft
durchfliegen"
die
Entwicklung
der
Fliegerei
in
Osnabrück.
Überschrift:
Im Sturzflug mit dem Eindecker
Zwischenüberschrift:
Als in Osnabrück die Flugbegeisterung erwachte – Ausstellung im Industriemuseum
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Vor
100
Jahren
erwachte
in
Osnabrück
die
Flugbegeisterung.
In
Frankfurt
fand
die
Internationale
Luftschiff-
Ausstellung
statt,
in
Osnabrück
zeigten
sich
immer
häufiger
Ballons,
Zeppeline
und
Flugzeuge
am
Himmel.
Von
Margret
Baumann
Osnabrück.
Das
Museum
Industriekultur
zeigt
in
der
Ausstellung
"
Die
Luft
durchfliegen"
die
Entwicklung
der
Fliegerei
in
Osnabrück,
die
durch
die
"
Internationalen
Luftschiff-
Ausstellung"
(ILA)
in
Frankfurt
am
Main
beflügelt
wurde.
Die
erste
Internationale
Luftschifffahrt-
Ausstellung
ging
am
17.
Oktober
1909
nach
einhundert
sensationellen
Tagen
zu
Ende.
Als
erste
und
damit
älteste
Luftfahrtmesse
der
Welt
schrieb
die
ILA
damit
Geschichte.
1,
5
Millionen
Besucher
kamen
und
sahen,
was
es
bisher
nicht
zu
sehen
gab,
eine
einmalige
Zusammenstellung
von
Flugapparaten:
Heißluftballons,
schwebende
Riesen
dicht
gedrängt,
die
gigantischen
Luftschiffe
des
Grafen
Zeppelin
und
die
Aeroplans,
mit
einem
Motor
angetriebene
Flugzeuge.
Die
Luftfahrtindustrie
steckte
noch
in
den
Kinderschuhen,
aber
sie
erhielt
durch
durch
die
Messe
einen
Entwicklungsschub.
Schon
im
Messejahr
gab
es
einen
rasanten
Anstieg
von
Vereinsgründungen.
Viele
dieser
jungen
Flugvereine
schlossen
sich
1910
zum
Deutschen
Flieger-
Bund
zusammen.
Die
Begeisterung
für
die
Fliegerei,
die
die
Messe
schon
im
Vorfeld
auslöste,
verbreitete
sich
im
ganzen
Land
und
kam
auch
in
Osnabrück
an.
Am
4.
April
1909
gründete
sich
hier
der
Osnabrücker
Verein
für
Luftschifffahrt.
Private
Luftfahrtvereine
dieser
Art
brachten
den
Motorflug
voran.
In
ihnen
fanden
sich
Offiziere,
Erfinder
und
technikbegeisterte
Unternehmer
zusammen,
die
erkannt
hatten,
dass
es
sich
bei
den
Flugmaschinen
um
mehr
als
eine
Rummelplatzattraktion
handelte.
Auch
Hans
Grade
entdeckte
als
Maschinenbauingenieur
die
Fliegerei
und
konstruierte
1907/
08
sein
erstes
Flugzeug.
Am
30.
Oktober
1909
absolvierte
er
mit
seinem
Eindecker
auf
dem
Flugplatz
Johannisthal
bei
Berlin
den
ersten
gesteuerten
Motorflug.
Er
flog
eine
Strecke
von
knapp
drei
Kilometern
mit
einer
Rechts-
und
einer
Linkskurve
in
genau
zwei
Minuten
und
43
Sekunden.
Seine
Flughöhe
betrug
zwar
nur
etwa
zehn
Meter.
Aber
damit
erfüllte
er
die
gestellte
Bedingung,
dass
ein
deutscher
Pilot
mit
einem
aus
deutschem
Material
gebauten
Flugzeug
und
einem
deutschen
Motor
eine
liegende
Acht
umfliegt.
Dieser
Tag
gilt
daher
als
die
Geburtsstunde
des
deutschen
Motorflugs
und
wird
in
den
Jahren
2008
und
2009
mit
zahlreichen
Veranstaltungen
unter
dem
Motto
"
Hundert
Jahre
deutscher
Motorflug"
gefeiert.
Diesen
mit
40
000
Mark
hoch
dotierten
Preis
hatte
der
Landmaschinenfabrikant
Dr.
Karl
Lanz
1908
ausgeschriebenen,
um
die
Entwicklung
der
Luftfahrt
in
Deutschland
zu
fördern.
Grade
wurde
damit
neben
August
Euler
zum
Pionier
des
deutschen
Motorfluges.
Diese
beiden
Männer
leiteten
in
Deutschland
das
Zeitalter
des
Motorfluges
ein.
Die
Flugzeuge
begannen,
sich
gegen
die
in
Deutschland
dominierenden
Luftschiffe
durchzusetzen,
und
holten
damit
auch
den
Rückstand
gegenüber
der
internationalen
Entwicklung
auf.
1912
wurde
Gustav
Tweer,
Flugschüler
bei
Hans
Grade.
Er
hatte
zuvor
seine
ersten
Flugversuche
mit
einem
selbst
gebauten
Flugzeug
auf
der
Lodden
Heide
in
Münster
unternommen.
Sein
Flugzeugführerzeugnis
hatte
er
gerade
in
Johannisthal
erworben.
Mit
dem
frischen
Zeugnis
in
der
Tasche
wollte
er
sein
fliegerisches
Können
auch
in
Osnabrück
zeigen.
Die
Stadtverwaltung
verwehrte
Tweer
aber
das
Starten
und
Landen
auf
der
Netter
Heide,
da
kein
Interesse
an
der
"
Zirkusfliegerei"
bestehe.
Gustav
Tweer
wich
nach
Lüstringen
und
Melle
aus
und
zeigte
sein
Können
bei
Flugtagen
in
der
nahen
und
fernen
Umgebung.
Immer
öfter
wurde
die
Frage
gestellt,
warum
Tweer
seine
Kunst
nicht
in
Osnabrück
zeigen
dürfe.
Als
das
Luftschiff
"
Victoria
Luise"
über
Osnabrück
kreuzte,
durchbrach
Tweer
den
behördlichen
Bann,
flog
von
Lengerich
über
den
Teutoburger
Wald
und
kreiste
über
der
Stadt.
Damit
war
das
Eis
gebrochen
und
die
Begeisterung
für
Tweer
mündete
in
einer
Spendenaktion
der
"
Osnabrücker
Volkszeitung"
,
die
eine
beachtliche
Summe
zusammentrug.
In
den
folgenden
Jahren
gründete
Tweer
die
Schleifenflug
GmbH
und
finanzierte
seine
Unternehmungen
durch
Flugtage.
Am
17.
Februar
1913
erwarb
der
OVfL
den
auf
der
Netter
Heide
befindlichen
Friedemeyer′schen
Flugzeugschuppen
und
stellte
ihn
Tweer
für
die
Unterstellung
seines
Eindeckers
zur
Verfügung.
Der
Eindecker,
den
Tweer
flog,
hatte
oberhalb
der
Tragflächen
Laufräder
montiert,
damit
er
auch
auf
dem
Flugzeugrücken
landen
konnte
–
ein
Kunststück,
das
er
wohl
nie
ausgeführt
hat.
Tweer
ahmte
als
erster
deutscher
Pilot
die
Kopf-
und
Sturzflüge
des
französischen
Luftfahrtpioniers
Pégoud
nach
und
wurde
einer
der
besten
Kunstflieger
Europas.
Dafür
erhielt
er
nationale
und
internationale
Beachtung.
Auch
Osnabrück
feierte
seinen
mittlerweile
berühmten
Sohn.
Nach
einem
Flugtag
am
14.
Juni
1914
auf
der
Netter
Heide
wurde
er
auf
Schultern
in
die
Flugzeughalle
zurückgetragen.
Zu
Beginn
des
Ersten
Weltkriegs
meldete
sich
Tweer
als
Freiwilliger
zur
Fliegertruppe.
Durch
die
rasante
Entwicklung
der
Fliegerei
im
Krieg
nahm
die
Zahl
der
Flugzeuge
stetig
zu,
und
die
Anforderungen
an
die
Flugzeuge
wurden
höher.
Gustav
Tweer
wurde
Testpilot
für
neue
Flugzeuge.
Beim
Einfliegen
einer
neuen
Maschine
der
Hannoverschen
Waggon-
Fabrik
stürzte
er
am
1.
November
1916
ab.
Die
Beerdigung
fand
am
5.
November
unter
großer
Anteilnahme
der
Osnabrücker
Bevölkerung
auf
dem
Johannisfriedhof
statt.
Bildtext:
In
den
Himmel
von
Osnabrück
wurden
diese
Schauflieger
retuschiert.
Die
Ansichtskarte
stammt
aus
dem
Jahr
1913.
Wagemutige
Männer,
kühne
Konstruktionen:
Das
Foto
zeigt
die
Führergondel
des
Zeppelin
LZ
7.
Freiballons
waren
die
große
Attraktion
auf
der
Internationalen
Luftschiff-
Ausstellung,
die
1909
in
Frankfurt
am
Main
stattfand.
Foto:
ILA
Autor:
Margret Baumann