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1.
Erscheinungsdatum:
12.10.2009
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
In
der
Reihe
"
Vor
100
Jahren"
wird
an
Ereignisse
vom
Oktober
1909
erinnert.
Überschrift:
Arbeitslos durch höhere Tabaksteuer
Zwischenüberschrift:
Oktober 1909: Großer Ansturm auf das neue Theater am Domhof
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Das
neue
Theater
konnte
den
Ansturm
in
den
ersten
Wochen
kaum
bewältigen,
so
interessiert
zeigten
sich
die
Osnabrücker.
Leider
hatte
man
solchen
Andrang
bei
der
Bauplanung
nur
unzureichend
eingeplant,
und
so
mehrten
sich
die
Klagen
von
Besuchern,
die
überaus
lange
um
ihre
Karten
anstehen
mussten.
Über
die
Zeitung
bat
das
Theaterbüro
um
Verständnis
und
verlegte
die
Kassengeschäfte
in
die
Vorhalle.
Von
Christiana
Keller
Osnabrück.
"
Tabak
und
Zigarren
en
gros"
kauften
die
Osnabrücker
ein,
denn
ab
Oktober
1909
erhöhte
sich
die
Tabaksteuer
empfindlich,
die
Raucher
legten
sich
Vorräte
an.
Ausländische
Rauchwaren
wurden
nun
mit
einem
Extrazoll
von
4
Pfennig
pro
Stück
belegt.
Ebenso
viel
zahlte
man
für
nicht
verarbeiteten
Tabak,
40
Prozent
kamen
zum
bisherigen
Preis
dazu.
Später
sollten
dann
auch
die
Zigaretten
folgen,
bei
denen
der
Preis,
je
nach
Sorte,
um
2
bis
15
Mark
pro
tausend
Stück
angehoben
wurde.
Der
Handel
erwartete
einen
Verdiensteinbruch
von
bis
zu
50
Prozent.
Als
direkte
Folge
der
Erhöhung
kündigte
die
Zigarrenfabrik
Krochmann,
ein
alteingesessenes
Unternehmen
in
Osnabrück,
von
einem
Tag
auf
den
anderen
allen
Beschäftigten.
Manche
Arbeiter
waren
mehr
als
50
Jahre
in
der
Fabrik
tätig
gewesen.
Noch
im
selben
Monat
veröffentlichte
der
Magistrat
eine
Bekanntmachung,
nach
der
alle
Tabakarbeiter
der
Stadt,
die
innerhalb
des
Jahres
ihre
Arbeitsplätze
in
der
Tabakindustrie
verlieren
würden,
mit
einer
maximal
zweijährigen
finanziellen
Unterstützung
rechnen
konnten.
Die
Arbeitslosigkeit
betraf
besonders
das
große
Heer
von
Heimarbeiterinnen
und
Heimarbeitern.
Ausländer
wurden
von
dieser
Regelung
allerdings
von
vornherein
ausgenommen.
Der
kulturelle
Höhepunkt
des
Monats
war
ein
Vortragsabend
mit
dem
Dichter
und
Schriftsteller
Hermann
Hesse.
Der
Kunstkritiker
des
Osnabrücker
Tageblattes
war
von
diesem
Abend
im
Harmoniesaal
sehr
angetan,
obwohl
ihn
Hesses
Vortragsstil
zu
Anfang
enttäuscht
hatte.
Statt
des
erwarteten
poetischen
Schwunges
nämlich
"
floss
des
Dichters
Stimme
wie
ein
ruhiges
Bächlein
dahin"
,
schrieb
er.
Der
leichte
süddeutsche
Akzent
gab
der
Lesung
viel
seelische
Wärme
und
hüllte
die
Anwesenden
angenehm
ein.
Auf
den
humoristischen
Teil,
mit
dem
Hesse
den
Abend
beschloss,
folgte
begeisterter
Beifall
des
Publikums.
Im
Oktober
1909
hatte
sich
ein
leichtsinniger
Fahrgast
beim
Aufspringen
auf
den
fahrenden
Straßenbahnzug
verletzt.
Das
nahm
die
Verwaltung
zum
Anlass,
noch
einmal
dringend
vor
derartigen
Praktiken
zu
warnen,
denn
eine
Haftung
bestand
nicht,
der
Verletzte
hatte
keinen
Anspruch
auf
Entschädigung.
Die
Menschen
in
Osnabrück
freuten
sich
vor
100
Jahren
auf
den
Herbstmarkt,
der
wie
immer
drei
Tage
Marktgeschehen
und
Abwechslung
vom
Alltag
versprach.
Alle
Läden
in
der
Stadt
waren
in
dieser
Zeit
bis
22
Uhr
geöffnet,
und
in
allen
Gastronomiebetrieben
traten
Künstler
aus
Varieté,
Musik
und
anderen
Sparten
auf.
Dabei
mangelte
es
auch
nicht
an
Kuriosem:
Eine
"
Kolossaldame"
von
376
Pfund
und
ein
Riese
mit
dem
Gardemaß
von
2,
35
Länge
verblüfften
die
Neugierigen.
Das
sportliche
Großereignis
des
Monats
bildete
das
traditionelle
Pferderennen
auf
der
Netter
Heide.
Diverse
Wettkämpfe
wurden
nacheinander
durchgeführt,
zum
Beispiel
ein
Jagdrennen,
ein
Halbblut-
Wettkampf
und
der
große
Preis
von
Osnabrück.
Zivilisten
und
Militärs
traten
mit-
und
gegeneinander
an.
Beim
"
Union-
Klub-
Rennen"
durfte
der
Sieger
1000
Mark
sein
Eigen
nennen.
Bildtext:
Der
Jahrmarkt
war
schon
vor
100
Jahren
eine
Attraktion.
Hier
eine
Ansichtskarte
aus
der
Sammlung
von
Helmut
Riecken.
Autor:
Christiana Keller