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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Fortschrittlich gebaut und blindlings modernisiert
Zwischenüberschrift:
Stadtrundgang durch Schinkel mit Prof. Dirk Manzke
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Auf dem Stadtplan ist es deutlich zu sehen: An der Bahnüberführung macht die Buersche Straße einen kleinen Schlenker. Früher ging es hier geradeaus weiter. Das war bevor der sogenannte " Eiserne Ring" Anfang des 20. Jahrhunderts geöffnet wurde und die Schienen der Eisenbahn an wichtigen Ausfallstraßen von der ebenen Erde auf Brücken verlegt wurden.
Jetzt endet der ursprüngliche Verlauf als Sackgasse vor den Gleisen. Entstanden ist ein idyllischer Platz. In der ehemaligen Kantine und im Übernachtungshaus für Bahnangestellte leben jetzt Studenten. Mitten in der Stadt können sie ihre freie Zeit im Innenhof genießen. Auch ein Kaninchen wohnt hier und mümmelt Klee auf der Wiese.
Solche und weitere Schätze städtischen Wohnens stellt der Architekt Dirk Manzke, Professor an der Fachhochschule, bei einer Fahrradtour durch Schinkel vor. " Auf der Brücke, unter der Brücke" ist die Fahrt überschrieben, die an der Fußgängerbrücke am Hauptbahnhof beginnt. Zu sehen ist Architektur zwischen Moderne und Gegenwart mit großen Gegensätzen.
Fortschrittlich sollte beispielsweise die Architektur des Hauses An der Humboldtbrücke 32 sein. Acht Stockwerke hoch ragt das Gebäude, " um unten freie Flächen für soziales Leben zu schaffen", erläutert Manzke die Pläne aus den 70er-Jahren. Das wurde jedoch nicht erreicht. Der Eingang istreduziert auf das Wesentliche, er wirkt wenig einladend, nicht mal eine Bank zum Hinsetzen gibt es. " Es ist ein nach innen gekehrtes Privathaus." Und das, obwohl die Straße hier recht ruhig ist.
Ganz anders ist das an der Buerschen Straße 27. Obwohl hier oft der Verkehr tobt, stehen die Balkontüren offen. Die Bewohner fühlen sich offensichtlich wohl, obgleich auch sie zur Miete wohnen.
Weiter geht es zur Kölner Straße. An der Ecke zur Rotenburger Straße ist zu sehen, was aus einem Bruchsteinhaus werden kann, wenn blindlings modernisiert wird. Hier hat ein Besitzer sein altes Schätzchen mit Styropor wärmegedämmt. Wie viel Charme dadurch verloren geht, zeigt das Gebäude daneben, das noch original erhalten ist. Es geht auch anders. " Man kann beispielsweise von innen dämmen", sagt Manzke und wirft einen bedauernden Blick auf die nun gelb verputzten Wände.
Manzke und seine Zuhörer verfolgen die Spur des sozialen Wohnens weiter Richtung Bessemerstraße entlang dem Haseuferweg, der den Blick frei gibt auf Gebäude, die " nur der Rendite dienen und aus dem Baumarkt bestückt wurden", wie Manzke schimpft. Er bemängelt, dass es in Osnabrück keinen sozialen Wohnungsbau mehr gibt. Und so lässt er seine Führung am Nonnenpfad enden. Unter der Brücke.
Die nächste Tour beginnt morgen um 17 Uhr auf der Fußgängerbrücke am Hauptbahnhof. Anmeldung:
Telefon 01 77/ 7 02 06 89
oder d.manzke @ fh-osnabrueck.de.
Bildtext: Wärmedämmung ist das eine, authentischer Charme das andere. Beim Stadtrundgang zog Prof. Manzke einen Vergleich zwischen diesen beiden Häusern in Schinkel. Foto: Marie-Luise Braun
Autor:
mlb


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