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1.
Erscheinungsdatum:
24.09.2009
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Ein
Bericht
über
die
Arbeit
der
Osnabrücker
Dampflokfreunde
und
die
Vorankündigung
der
Veranstaltung
"
Osnabrück
unter
Dampf"
im
Artikel.
Überschrift:
"Bei mir ist eben alles Eisenbahn"
Für Familen und Fachleute
Zwischenüberschrift:
Mit viel ehrenamtlichem Einsatz halten Osnabrücker Dampflokfreunde ihren Fahrzeugpark fahrbereit
Osnabrück unter Damfp - Für alle etwas
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Platzangst
darf
man
hier
unten
nicht
haben.
Langsam
robbt
Albert
Merseburger
mit
der
ölverschmierten
Arbeitshose
über
den
Schotter
und
keucht.
Wie
ein
dicker
Käfer,
der
es
aus
eigener
Kraft
nicht
wieder
auf
die
Beine
schafft,
liegt
er
da
auf
dem
Rücken.
Platz
zum
Stehen
wäre
auch
keiner.
In
seinen
Brillengläsern
spiegeln
sich
18
Tonnen
Stahl,
zwei
Handbreit
über
dem
krausen
Lockenkopf
erstreckt
sich
ein
scheinbares
Gewirr
aus
daumendicken
Schrauben
und
rostigen
Rohren.
Osnabrück.
Mit
der
rechten
Hand
reibt
Albert
eine
kreisförmige
Öffnung
mit
Fett
ein,
bis
sie
glänzt.
"
Eben
echtes
Hightech
von
1925"
,
scherzt
er
mit
dem
Kollegen
und
schiebt
einen
Bremskolben
vorsichtig
in
den
Zylinder.
Noch
ein
paar
Schrauben
festziehen,
und
das
war′s.
Die
Druckluftbremse
ist
funktionstüchtig,
die
"
Donnerbüchse"
,
ein
fast
100
Jahre
alter,
zweiachsiger
Personenwaggon,
kann
wieder
auf
die
Schiene.
Die
Bundesbahn
wollte
Albert
damals
nicht.
"
Wegen
der
Brille"
,
seufzt
er.
Im
Zechenbahnhof
am
Osnabrücker
Piesberg
hängt
er
seinen
Job
als
Elektriker
dreimal
die
Woche
an
den
Nagel.
Stattdessen
zieht
er
eine
Latzhose
über
und
klettert
unter
jahrzehntealte,
reparaturbedürftige
Eisenbahnwaggons.
Der
Mittfünfziger
ist
einer
der
wenigen
bei
den
Osnabrücker
Dampflokfreunden,
die
nicht
auch
im
wirklichen
Leben
für
das
Schienenunternehmen
arbeiten.
Aber
wie
seine
Vereinskollegen
vom
Fach
opfert
er
seinen
Feierabend
für
jede
Menge
unbezahlte
Arbeit.
"
Es
ist
ein
tolles
Gefühl,
hier
was
Schrottiges
zu
haben
und
es
dann
wieder
fit
zu
machen"
,
erklärt
der
Hobbybahner.
Aus
seinem
Mund
klingt
das
Wort
Schrott
liebevoll,
so
gar
nicht
nach
Abwrackprämie.
Es
gehe
nicht
nur
um
Technik,
sondern
auch
um
den
Erhalt
von
Kulturgut,
von
etwas
Historischem.
Als
etwa
auf
dem
Stahlwerksgelände
der
Georgsmarienhütte
das
alte
Stellwerk
abgerissen
werden
sollte,
schoben
die
Dampflokfreunde
Sonderschichten.
Stein
für
Stein
trugen
sie
das
kleine
Fachwerkgebäude
aus
den
20er-
Jahren
ab,
nummerierten
in
mühsamer
Kleinarbeit
die
Giebeldachbalken,
um
das
Stellwerk
samt
Schalthebeln
am
Zechenbahnhof
Piesberg
komplett
neu
zu
errichten.
In
Zukunft
wollen
sie
Weichen
und
Signale
wieder
an
die
Stellwerkdrähte
anschließen.
Oder
die
Zugexperten
erhielten
den
Auftrag
e
ines
bahnverrückten
Hoteliers
aus
Merzen:
Baut
mir
ein
Hotelzimmer
auf
Schienen.
Kollege
Sascha
Didden
fasst
den
Alltag
der
Vereinsfreunde
in
schlichte
Worte:
"
Obs
junge
Hunde
regnet
oder
nicht,
es
wird
gearbeitet."
Manchmal
muss
auch
einfach
nur
etwas
angestrichen
werden.
Mit
zugekniffenen
Augen
und
Kippe
im
Mundwinkel
begutachtet
Sascha,
wie
der
jüngste
im
Bunde,
der
schlaksige
Azubi
Tobias
Thörner,
geduldig
einen
mannshohen
Metallbolzen
mit
Lack
bepinselt.
Nachwuchsprobleme
hat
der
Verein
keine,
obwohl
nur
selten
so
spannende
Aufgaben
wie
die
Restaurierung
einer
Lok
auf
dem
Programm
stehen.
Tobi
nimmt′s
gelassen.
Der
18-
Jährige
macht
eine
Ausbildung
zum
Baugeräteführer,
kennt
jede
Maschine
aus
dem
Effeff.
Bei
den
"
Dampfis"
fährt
er
am
liebsten
mit
dem
Zwei-
Wege-
Bagger,
der
Räder
für
Schiene
und
Straße
besitzt.
"
Der
weiß
mehr
über
Technik
als
wir
alle
zusammen"
,
meint
Sascha
anerkennend.
Der
ideale
Feierabend
–
auch
für
einen
Dampflokfreund
könnte
er
einfach
aus
einem
Weißbier
auf
dem
sommerlichen
Balkon
bestehen.
Wenn
Sascha
nach
seiner
Vier-
Uhr-
Frühschicht
noch
auf
den
Piesberg
pilgert,
ist
beides
nicht
in
Sicht.
Warum
er
sich
das
antut?
Das
wisse
er
auch
nicht
so
genau,
gibt
Sa
scha
grinsend
zurück.
"
Bei
mir
ist
eben
alles
Eisenbahn
–
außer
mein
Sohnemann
und
meine
Frau."
Bildtext:
Die
größte
Herausforderung,
der
sich
die
Osnabrücker
Dampflokfreunde
bisher
gestellt
haben,
ist
die
geplante
Wiederinbetriebnahme
der
sogenannten
Schinkellok.
Die
41
052
wird
bei
"
Osnabrück
unter
Dampf"
erklärt.
Archivfoto:
Detlef
Heese
Autor:
Jonas Kückelmann