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1.
Erscheinungsdatum:
24.09.2009
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Im
Rahmen
der
Ausstellung
"
Bilderschlachten"
wird
in
der
Dominikanerkirche
ein
"
Fernsehempfänger
DE
6
mit
senkrecht
eingebauter
Bildröhre"
,
Baujahr
1938,
ausgestellt.
Überschrift:
Als der Krieg ins Wohnzimmer kam
Zwischenüberschrift:
Ungewöhnliches Möbelstück für Bilderschlachten
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Ein
Fernseher,
größer
und
höher
als
eine
Waschmaschine.
Der
Bildschirm
ist
auf
den
ersten
Blick
gar
nicht
zu
erkennen.
Denn
die
Vorderfront
besteht
aus
einem
riesigen
Lautsprecher.
Zu
sehen
ist
er
in
der
Ausstellung
"
Bilderschlachten"
in
der
Dominikanerkirche.
Von
Matthias
Liedtke
Osnabrück.
Bei
einer
Waschmaschine
würde
man
von
einem
"
Top-
Loader"
sprechen,
denn
die
"
Tür"
zum
"
Fernsehempfänger
DE
6
mit
senkrecht
eingebauter
Bildröhre"
,
Baujahr
1938,
befindet
sich
auf
der
Oberseite.
Damit
die
Zuschauer
aber
nicht
im
Stehen
und
aus
der
Vogelperspektive
in
die
lange
Röhre
schauen
mussten,
ist
auf
der
Innenseite
des
Deckels
ein
"
Umlenkspiegel"
angebracht.
Die
ersten
Spiegelbilder,
die
durch
ein
derartiges
Empfangsgerät
ausgestrahlt
wurden,
waren
solche
vom
Krieg.
Und
mit
der
Klappe
öffnete
sich
auch
die
Tür
zur
medialen
Reinwaschung
kriegerischen
Geschehens.
Für
die
Nationalsozialisten
war
das
Fernsehen
ein
ideales
Propagandainstrument.
Ab
1935
lieferten
sie
den
"
Zeitdienst"
frei
Haus,
eine
reine
Kriegsnachrichtensendung,
deren
anfängliche
Erfolgsmeldungen
später
mit
Durchhalteparolen
ersetzt
wurden.
Mit
dem
Beginn
des
Fernsehzeitalters
verschwand
zusehends
die
räumliche
wie
zeitliche
Distanz
zu
den
Kriegsereignissen.
Schlechte
Nachrichten
nahmen
plötzlich
in
der
guten
Stube
Platz.
Dies
zwar
nicht
unvermittelt,
aber
bis
1941
zumindest
noch
unmittelbar.
Dann
ersetzte
man
die
aktuelle
"
Live"
-
Sendung,
in
der
zunächst
über,
bald
aber
auch
von
den
Kriegsschauplätzen
berichtet
wurde,
durch
die
stärker
kommentierend
aufbereitete
"
Deutsche
Wochenschau"
.
Zwei
Jahre
später
wich
die
Kriegsberichterstattung
zunehmend
reinen
Unterhaltungsformaten.
Damit
war
der
Beginn
des
Fernsehens
als
Medium
der
Ablenkung
und
Zerstreuung
markiert.
Bis
heute
findet
aber
auch
die
tagesaktuelle
Berichterstattung
immer
noch
ihren
Platz.
Dabei
ist
die
"
Tagesschau"
,
die
ebenso
wie
ihr
DDR-
Pendant
"
Aktuelle
Kamera"
erstmals
1952
auf
Sendung
ging,
seit
1961
täglich,
immer
noch
weit
entfernt
von
der
heute
üblichen
Mischform
der
"
Infotainment"
-
Nachrichtenmagazin-
Sendungen.
Waren
in
der
Bundesrepublik
1955
80
000
Fernsehempfänger
angemeldet,
so
erhöhte
sich
die
Zahl
in
den
darauffolgenden
20
Jahren
auf
18,
9
Millionen.
Zur
flächendeckenden
Versorgung
der
Bevölkerung
mit
bewegten
Bildern
kam
es
1965.
Der
Vietnam-
Krieg
gilt
als
erste
militärische
Auseinandersetzung,
in
die
breite
Bevölkerungsmassen
involviert
und
dadurch
auch
politisch
bewegt
wurden.
So
unterstützten
die
Bildbewegungen
des
ersten
"
Wohnzimmerkrieges"
auch
eine
gesellschaftliche
Bewegung.
Bilderschlachten:
Die
Ausstellung
ist
noch
bis
zum
4.
Oktober
in
der
Kunsthalle
Dominikanerkirche,
im
Remarque-
Zentrum
und
im
Magazingebäude
des
Museums
Industriekultur
zu
sehen.
Bildtext:
Blick
in
die
Röhre:
Bei
diesem
gewaltigen
Gerät
von
1938,
das
in
der
Dominikanerkirche
ausgestellt
ist,
mussten
die
Bilder
noch
gespiegelt
werden.
Foto:
Ausstellungsbüro
Autor:
Matthias Liedtke