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1.
Erscheinungsdatum:
24.09.2009
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Leserbriefe
zur
aktuellen
Berichterstattung
über
die
geplante
Drei-
Religionen-
Schule
in
Osnabrück
sowie
zum
Artikel
"
SPD
lehnt
Schul-
Idee
der
Kirche
ab
–
Gegen
multireligiöse
Privatschule"
und
dem
Kommentar
"
Fatales
Signal"
von
Wilfried
Hinrichs
(Ausgabe
vom
18.
September)
.
Überschrift:
Schulprojekt wäre ein Gewinn
Zwischenüberschrift:
Leserbriefe
Artikel:
Originaltext:
"
Die
Beiträge
in
der
Neuen
OZ
bedürfen
einer
Ergänzung,
weil
mit
ihnen
impliziert
werden
könnte,
dass
staatliche
Grundschulen
den
Anspruch
auf
gemeinsames
Zusammenleben
von
Kindern
unterschiedlicher
Konfessionen
nicht
gerecht
werden.
Das
Gegenteil
ist
vielmehr
der
Fall:
An
mehreren
Schulen
in
Osnabrück
wird
das
Unterrichtsfach
‚
Islam′
unterrichtet,
alle
staatlichen
Grundschulen
nehmen
Kinder
aller
Konfessionen
auf
und
bemühen
sich
um
Integration.
Auf
die
religiösen
Gewohnheiten
und
Gebräuche
wird
beim
Unterricht,
beim
Sportunterricht,
bei
den
religiösen
Festen,
beim
Einnehmen
von
Speisen
sowie
bei
vielen
anderen
Gelegenheiten
Rücksicht
genommen,
gegenseitige
Toleranz
und
gegenseitiges
Verständnis
sind
Prinzip.
So
neu
ist
es
also
doch
nicht,
dass
Kinder
verschiedener
Konfessionen
unter
einem
Dach
vereint
unterrichtet
werden,
und
wenn
etwas
vermisst
wird,
sollte
man
es
formulieren!
Die
staatlichen
Schulen
verdienen
Anerkennung
für
ihre
bisher
ohne
zusätzliche
Hilfe
geleisteten
und
nie
herausgestellte
vielschichtige
Arbeit.
Ob
aufgrund
der
vielschichtigen
Arbeit
in
den
staatlichen
Regelschulen
die
Beschränkung
der
Zielschüler
dieser
geplanten
Schule
nur
auf
die
abrahamischen
Religionen
ein
integrativer
Ansatz
darstellt
oder
ein
ausschließender,
bliebe
zu
diskutieren!
In
diesem
Zusammenhang
ist
natürlich
auch
die
Klärung
der
Frage
interessant,
ob
die
Schule
als
Bistumsschule
Schülerinnen
und
Schülern
ohne
Angaben
von
Gründen
den
Zugang
verwehren
kann,
eine
Praxis,
die
seit
Jahren
angewandt
wird.
Privatschulen
suchen
sich
nun
einmal
ihre
Schüler
selbst
aus!
‚
Das
Land
gewährt
den
Trägern
der
anerkannten
Ersatzschulen
sowie
der
Ersatzschulen
von
besonderer
pädagogischer
Bedeutung
nach
Ablauf
von
drei
Jahren
seit
der
Genehmigung
der
Schule
auf
Antrag
Finanzhilfe
als
Zuschuss
zu
den
laufenden
Betriebskosten′
(NSchG,
§
149)
.
Abgesehen
davon,
dass
hier
ein
Finanzierungszuschuss
schon
von
Beginn
an
angestrebt
werden
wird,
stellt
sich
die
Frage,
wo
denn
die
besondere
pädagogische
Bedeutung
liegt
und
weshalb
die
öffentliche
Hand
etwas
finanzieren
soll,
was
die
Regelschulen
ohnehin
und
ohne
zusätzliche
Kosten
anbieten
und
was
nur
wenigen
vorbehalten
bleibt.
Eigentlich
sollte
hier
das
Prinzip
gelten,
dass
derjenige
die
Musik
bezahlt,
der
sie
auch
bestellt.
Den
öffentlichen
Schulen
und
den
Erziehungsberechtigten
und
deren
Vertretungen
kann
nur
geraten
werden,
wachsam
zu
sein
und
im
Rahmen
der
Gleichbehandlung
gleiche
Mittel
und
gleiche
Ausstattung
zu
verlangen.
[. . .]"
Joachim
Leimbrock
Bucholtzstraße
35
Osnabrück
"
Die
Argumente
der
SPD-
Fraktion
sind
richtig,
aber
nicht
wahr.
Richtig
ist,
dass
Integration
und
Interreligiosität
Aufgaben
aller
öffentlichen
Schulen
sind.
Wahr
ist
aber
nicht,
dass
eine
private
Drei-
Religionen-
Schule
in
Osnabrück
diese
Aufgaben
unterwandert.
Wahr
ist
vielmehr,
dass
private
Schulen
mit
integrativem
Ansatz
oft
Vorreiter
für
interreligiöse
Arbeit
auch
an
staatlich-
öffentlichen
Schulen
sind.
Beispiele
dafür
gibt
es
in
Nürnberg,
Birmingham
und
anderswo.
Richtig
ist
ebenfalls,
dass
in
Grundschulen
Schüler
verschiedenen
Glaubens
täglich
gemeinsam
unterrichtet
werden.
Es
ist
aber
nicht
wahr,
dass
das
für
die
religiöse
Integration
ausreicht.
Vielmehr
muss
es
Leuchttürme
interreligiöser
Erziehung
geben,
an
denen
sich
andere
Schulen
orientieren
können.
Natürlich
kommt
es
auf
ein
überzeugendes
Konzept
an,
damit
die
private
Johannisschule
als
Leuchtturm
wirken
kann.
Sieht
das
Trägermodell
eine
evangelisch-
katholische
Kooperation
auf
Augenhöhe
vor?
Ist
das
an
der
Johannisschule
mit
ihrer
langjährigen
katholischen
Prägung
vorstellbar?
Sind
auch
eine
muslimische,
eine
jüdische
und
eine
evangelische
Lehrkraft
eingeplant?
Lernen
die
Schüler
wirklich
ihre
eigene
und
die
anderen
Religionen
kennen?
Werden
Kontakte
zu
Kirchengemeinden,
Koranschulen
und
Synagogen
gepflegt?
Es
gibt
viele
Eltern
in
unserer
Stadt,
die
ihre
Kinder
gerne
in
eine
solche
Schule
schicken
möchten.
Ihnen
sollte
die
Stadt
sich
nicht
verweigern.
Eine
Ablehnung,
da
hat
Wilfried
Hinrichs
recht,
wäre
ein
‚
fatales
Signal′.
Eine
Aktion
zur
Rettung
einer
Schule
kann
auch
eine
große
Chance
sein."
Prof.
Dr.
Reinhold
Mokrosch
Sprecher
des
Runden
Tisches
der
Religionen
Osnabrück
Felix-
Nussbaum-
Str.
20
Osnabrück
"
Die
SPD-
Fraktion
hat
recht,
wenn
sie
fordert,
dass
auch
in
öffentlichen
Schulen
die
Begegnung
der
Religionen
ein
Thema
sein
muss.
Gerade
in
Osnabrück
gibt
es
gelungene
Beispiele
solchen
interreligiösen
Lernens.
Hinzuweisen
wäre
etwa
auf
den
Garten
der
Religionen
im
Gymnasium
Wüste.
Eine
von
Juden,
Christen
und
Muslimen
gemeinsam
getragene
Schule
ist
aber
etwas
anderes.
Hier
geht
es
um
die
Gestaltung
des
gesamten
Schullebens
aus
dem
Glauben
der
drei
abrahamitischen
Religionen
heraus.
Dies
ist
gewiss
ein
Wagnis,
wenn
dabei
jede
Religion
ihre
Identität
wahren
soll.
In
einer
multireligiösen
Gesellschaft
ist
aber
Identität
auch
als
Glaubender
gar
nicht
anders
möglich
als
in
der
Anerkennung
der
Identität
der
anderen.
Insofern
ist
ein
Schulprojekt,
wie
es
von
allen
anderen
Ratsfraktionen
Unterstützung
findet,
nicht
nur
ein
Gewinn
für
die
Schülerinnen
und
Schüler.
Es
ist
auch
ein
Modell
für
das
Zusammenleben
der
Religionen
in
unserer
Stadt
und
in
unserem
Land.
Auf
dem
Hintergrund
globaler
Entwicklungen
ist
auch
auf
der
lokalen
Ebene
das
gegenseitige
Verstehen
der
Religionen
eine
Schlüsselfrage
für
eine
an
der
Menschenwürde
orientierten
Politik.
Dieses
‚
Zeichen
der
Zeit′
hat
die
SPD,
mindestens
in
Osnabrück,
noch
nicht
erkannt–
[. . .]
kurz
vor
der
Bundestagswahl
ein
eher
peinliches
Signal."
Prof.
Dr.
Ulrich
Kuhnke
Hofbreede
108
Osnabrück
Autor:
Joachim Leimbrock, Prof. Dr. Reinhold Mokrosch, Prof. Dr. Ulrich Kuhnke