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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Der Kampf ums Korn
Zwischenüberschrift:
Nach Fund von genetisch verunreinigtem Leinsamen drohen Lieferungs-Engpässe
Artikel:
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Originaltext:

lauf Osnabrück. Verschwinden bald Vollkornbrot und Vollkornbrötchen aus den Osnabrücker Bäckereien? Fast sieht es so aus, als seien Backwaren auch bei uns in Gefahr. Hintergrund: Die Diskussion um genmanipulierten Leinsamen.

Osnabrück. Die Vorgeschichte: Vergangene Woche entdeckte das baden-württembergische Verbraucherministerium genmanipulierten Leinsamen in Lieferungen aus Kanada. Die untersuchte Leinsaat soll unbedenklich sein, stellt aber dennoch einen Verstoß gegen das geltende EU-Recht dar. Daher stiegen die Lieferanten kurzfristig von kanadischem auf europäischen Leinsamen um.
" Allerdings stammen etwa 80 Prozent der Leinsaat für Europa aus Kanada. Wenn diese Lieferungen ausfallen, gibt es natürlich ein Mengenproblem", sagte Armin Juncker vom Verband Deutscher Großbäckereien unserer Zeitung. " Es ist durchaus möglich, dass Backwaren mit Leinsamen eine Zeit lang in den Regalen fehlen werden", so Juncker. Und wie sieht es derzeit bei Osnabrücker Bäckereien aus?
" Wir sind da ganz entspannt", sagt Johannes Külkens von der Bäckerei Wellmann. " Wir arbeiten seit jeher mit Leuten aus der Region zusammen, haben also europäische Leinsaat. Und die ist gvo-frei." GVO, das steht für genetisch veränderte Organismen. Auch bei Coors ist man unbesorgt: " Unser Lieferant, die Bäcko Weser Ems, hat uns mitgeteilt, dass bei der bisher ausgelieferten Ware keine Bedenklichkeit besteht", so Sascha Coors von der gleichnamigen Bäckerei-Kette. " Wir rechnen auch nicht mit Engpässen, vermuten aber, dass unsere Einkaufspreise für den Artikel steigen werden."
Die Bäcker- und Konditorengenossenschaft Bäko Weser-Ems beliefert nicht nur Coors, sondern nach eigenen Angaben die große Mehrheit der Bäckereien in der Region. " Bereits im August gab es Gerüchte über Genspuren in Leinsamen aus Kanada. Wir haben daher frühzeitig alles gesperrt und liefern derzeit nur osteuropäische Leinsaat mit Zertifikat", erläutert Karin Nikolai von der Bäko Weser-Ems.
Auch die Bäckerei Brinkhege wird von der Bäko Weser-Ems beliefert. " Seit dem Bekanntwerden am 31. August ist ausgelieferter Leinsamen nicht von der Manipulation betroffen. Ob frühere Chargen betroffen waren, ist nicht mehr nachvollziehbar", erklärt Martin Pohlmeyer. Doch nicht nur osteuropäische, sondern auch kanadische Ware wird von der Bäko Weser-Ems nach wie vor importiert. Allerdings werde diese sehr sorgfältig getestet, ehe sie in Umlauf gebracht wird, sagt Karin Nikolai.
" Diese Untersuchungen können allerdings ein Weilchen dauern", erklärt Juncker vom Verband Deutscher Großbäckereien. Denn nur bestimmte Institute seien in der Lage, Leinsamen auf genetische Spuren zu untersuchen. Im Moment seien kanadischer und osteuropäischer Leinsamen noch preisgleich, so Karin Nikolai. " Aber ich möchte keine Prognosen darüber erstellen, wie sich der Preis auf dem Weltmarkt entwickelt."
" Das europäische Schnellwarnsystem für Lebensmittel funktioniert gut", findet Ursula Schaub, Referentin der Bäcker-Innung zu Osnabrück. " Am 9. September kam die Warnung, am 10. haben die Lieferanten bereits reagiert." Die Verbraucher können unbesorgt sein. Zudem müssten Leinsaat-Lieferanten seit September mit Zertifikaten belegen, dass ihre Ware nicht genetisch verunreinigt ist. Doch selbst wenn der schlimmste annehmbare Fall eintreten sollte nämlich der Leinsamen-Lieferstopp muss man sich nicht vor leeren Brotregalen fürchten: " Bei den meisten Broten können die Leinsamen durch andere Körnersorten ersetzt werden", sagt Juncker.
Autor:
lauf


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