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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Wildpflanzen im ewigen Tiefkühl-Schlaf
Zwischenüberschrift:
Der Botanische Garten baut eine Genbank für bedrohte Pflanzenarten auf
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Hunderte von Aluminiumtüten verwahrt Dr. Peter Borgmann schon jetzt bei minus 18 Grad Celsius in seinem begehbaren Tiefkühlschrank. Es ist die Loki-Schmidt-Genbank, eine Sammlung von über 600 bedrohten Wildpflanzen aus Nordwestdeutschland, angelegt vor Jahren durch die botanisch versierte Frau des Ex-Bundeskanzlers. Und zukünftig wird noch eine weitere Kollektion hinzukommen: Der Botanische Garten Osnabrück ist in das Netzwerk einer " Genbank für Wildpflanzen für Ernährung und Landwirtschaft" aufgenommen worden.
" Es gibt überhaupt nur 25 Pflanzenarten, die für die Ernährung des Menschen eine Rolle spielen", sagt Prof. Sabine Zachgo, die Leiterin des Botanischen Gartens auf dem Westerberg und Leiterin des neuen Netzwerks, " alle Kultursorten sind daraus durch züchterische Auslese herunterselektioniert."
Zugleich beobachten wir aber eine rapide Verarmung des Artenspektrums in der freien Natur, bei Pflanzen, die mit unseren Kulturarten verwandt sind und deshalb einen potenziellen Nutzen für den Menschen haben als Arznei-, Eiweiß- oder Nektarpflanze. Diese pflanzengenetischen Ressourcen sollen mit dem Projekt erhalten werden. Das ermöglicht in Zukunft neue Züchtungen, etwa mit dem Ziel der Ertragssteigerung oder der Resistenz gegen Schädlinge.
Vorerst für drei Jahre fördert das Landwirtschaftsministerium deshalb ein Netzwerk aus vier Botanischen Gärten in Osnabrück, Berlin, Regensburg und Karlsruhe. Dezentral sollen alle vier Gärten in ihrer Region von bedrohten Blütenpflanzen Samen sammeln, aufbereiten und konservieren. Das Projekt wird mit 820 000 Euro gefördert.
" Wir brauchen unter Umständen auch Ausnahmegenehmigungen, um in Naturschutzgebieten sammeln zu dürfen", berichtete der Projektleiter Dr. Peter Borgmann jetzt, " unter Umständen kann das ein schwieriger Abwägungsprozess sein. Denn was ist wichtiger: Das Überleben der Art in der freien Natur, wozu der Samen verbleiben muss, oder die Konservierung in der Genbank?"
Aber immerhin besteht für den Botanischen Garten mit der so gewonnenen Samenspende auch die Chance, eine Erhaltungszucht anzulegen und das damit vermehrte Saatgut erneut auszubringen.

Bildtext: Bei minus 18 Grad bewahrt Dr. Peter Borgmann das Saatgut der Genbank im Botanischen Garten auf. Foto: Jörn Martens
Autor:
fhv


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