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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Grüne Lunge im Herzen der Stadt
Zwischenüberschrift:
Ein Bild aus dem Schlossgarten
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Eine Mauer umrahmte einst den Garten des Osnabrücker Schlosses. An dessen Südseite befanden sich ein kleiner Teich und eine Bank zum beschaulichen Betrachten der Szene.
Von Marie-Luise Braun
Osnabrück. Wilhelm Eggert muss das Bild um 1940 aufgenommen haben. Damals hatte der Turm von St. Katharinen noch Ecktürmchen. Sie verschwanden, als der Kirche nach dem Zweiten Weltkrieg eine neue Haube aufgesetzt wurde.
Links neben der Kirche ragt ein Dach mit zwei Schornsteinen über die Mauer. Es handelt sich um den Adelshof der Familie von Bar, der zwischen der damaligen Klubstraße (heute Hans-Böckler-Straße) und dem Neuen Graben gestanden hat. Später befand sich die Wohnung des jeweiligen Regierungspräsidenten in dem Gebäude. Heute steht die Osnabrückhalle auf diesem Gelände und ein Spross der Familie von Bar mit dem Vornamen Christian lehrt als Professor an der Universität Osnabrück.
Die Grünanlage, die Eggert auf der Rückseite der Fotografie als " Botanischen Garten" bezeichnete, hatte der Pädagoge und Botaniker Karl Koch angelegt. Rudimente davon wurden erst in den 60er-Jahren eingeebnet.
Ursprünglich war der Schlossgarten 1674 von Martin Charbonnier geschaffen worden, nachdem Kurfürst Ernst August von Hannover und seine Frau Sophie von der Pfalz ab 1667 das Schloss hatten errichten lassen. Mit seinem Aufbau entlang einer Mittelachse, quadratischen Parterrestücken und Heckenwänden nahm der Garten einige Eigenheiten des Großen Gartens in Herrenhausen vorweg, den Ernst August und Sophie später in Hannover schaffen ließen. In der Literatur der Gartenkunst führte der Osnabrücker Schlossgarten allerdings ein Schattendasein.
Aber das Herz der Fürstin hing sehr an diesem Park der fürstbischöflichen Residenz. So schrieb sie 1680 wehmütig " Ich werde mein Leben lang den Garten und das Schloss in Osnabrück vermissen." Nach dem Tod ihres Mannes lebte sie in Hannover.
Nach dem Zweiten Weltkrieg waren Schloss und Schlossgarten zerstört. Kurze Zeit später wurden auf dem Parkgelände die Naafi-Barracks errichtet. Der Name ist eine Abkürzung für " Navy, Army and Air Force Institutes", was etwa mit " Einrichtungen der Marine, Armee und Luftwaffe" zu übersetzen ist. Die 1921 von der britischen Armee gegründete Organisation errichtet für Angehörige der britischen Armee und ihre Familien Einrichtungen für Erholung, Sport und Freizeit. Außerdem verkauft sie ihnen die Waren des täglichen Bedarfs.
Nach der Räumung und dem Abriss der Naafi-Baracken 1962/ 1963 wurde der Schlossgarten in seiner jetzigen Form angelegt. Im Sommer 1965 sprudelten erstmals die Springbrunnen in den sechs von Blumenrabatten umgebenen Becken vor der Terrasse an der Südseite des Schlosses.
Ende der 1980er-Jahre wurden Stimmen laut, den Schlossgarten in seiner ursprünglichen Version zu rekonstruieren. Diese Ideen sind jedoch nicht umgesetzt worden.

Bildtext: Die Katharinenkirche hat noch ihre vier kleinen Türmchen. Und den Schlossgarten säumt eine hohe Mauer: eine Aufnahme aus den 40er-Jahren.

Foto: Wilhelm Eggert

Der Wolkenquirl Solara steht heute im Schlossgarten etwa an der Stelle unserer historischen Aufnahme.

Foto: Michael Hehmann
Autor:
Marie-Luise Braun
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