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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Vom Heißluftballon zum Eurofighter
Zwischenüberschrift:
Ausstellung im Industriemuseum zum 100-jährigen Bestehen des Vereins für Luftfahrt
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Tollkühne Flieger machten mit ihrer Leidenschaft den Anfang. Der Osnabrücker Verein für Luftfahrt wird 100 Jahre alt. Am morgigen Sonntag beginnt die Ausstellung " Die Lüfte durchfliegen" im Haseschachtgebäude am Fürstenauer Weg mit einer Eröffnungsveranstaltung um 11 Uhr.
An der Decke des Haseschachtgebäudes hängt das Modell des ersten Osnabrücker Freiballons, benannt nach der Stadt. Es erinnert an das erste Flugobjekt des hiesigen Vereins für Luftfahrt. Am 17. September 1909 hob es mit dem Treibmittel der städtischen Gasanstalt ab, nachdem Oberbürgermeister Rißmüller es getauft hatte. Das Osnabrücker Tageblatt schrieb: " Stolz neigt sich der Ballon vor uns, bereit, seine erste Fahrt zu tun. Ein glückhaft Schiff möge er sein! Freude möge er gießen in die Herzen, die mit ihm die Luft durchfliegen! Förderlich möge er der Wissenschaft sein, der zu dienen er bestimmt ist, und Ehre möge er der alten Stadt machen, deren Namen er führen soll."
Die erste Flugzeughalle
Nur zwei Jahre später, 1911, startete Ernst Friedemeyer mit einem Motorflugzeug auf der Netter Heide. Er gründete die Flugzeug-Baugesellschaft Friedemeyer & Evering. " Dort entstand die erste Flugzeughalle Deutschlands", berichtete Museumsdirektor Rolf Spilker. Sie steht immer noch und ist als Modell in der Ausstellung nachgebildet.
1912 flog erstmals ein Zeppelin-Luftschiff über Osnabrück. Mit an Bord war der Fotograf Rudolf Lichtenberg, der seine Stadt nun von oben fotografieren konnte. Nur wenige Jahre nach dem Beginn der Pionierzeit für tollkühne Flieger hatten sich Osnabrücker mit der Leidenschaft angesteckt, die sich einmal mit der für die ehemals noch jungen Autos paarte. So kam es zu einem Rennen zwischen den Fahrzeugarten, die der Automobilclub " Ballonverfolgung" nannte.
Was sich in 100 Jahren bis zum Bau des Flughafens Münster/ Osnabrück und der Entwicklung des Eurofighters (dessen Modell ebenfalls Teil der Ausstellung ist) getan hat, zeigen Bilder, Dokumente, Videos und Fundstücke. Auch Skizzen von Ideengebern aus vergangenen Zeiten, wie die von Leonardo da Vinci, sind zu sehen.
Zwischen dem Ballon und dem Eurofighter liegt eine Entwicklung, die nicht nur von Leidenschaft geprägt war. Denn die vermischte sich in den Weltkriegen mit dem Kampf um Leben und Tod, Sieg und Niederlage. Der Osnabrücker Flieger Gustav Tweer war ein bekannter Luftakrobat und kam im Ersten Weltkrieg ums Leben. Der ebenfalls berühmte Reinhold Tiling starb in den 1930er-Jahren in Bohmte bei einem Raketenversuch. Bilder von Luftangriffen und Abstürzen und Funde wie verformte Motorteile oder Armaturen zeigen die tödliche Seite der Fliegerei.
Werbefilm der Lufthansa
An der Decke des Haseschachtgebäudes hängt auch ein richtiges Segelflugzeug, ein Cumulus aus den 1950er-Jahren. Es gehört dem Vereinsmitglied Ralf Hasselmann. Noch vor wenigen Wochen ist er damit geflogen. Als es gebaut wurde, entstand gleichzeitig der Flugtourismus, von dem ein Werbefilm der Lufthansa zeugt.
Die Ausstellung ist bis zum 30. März geöffnet, bis zum 4. Oktober dienstags bis sonntags zwischen 10 und 18 Uhr, danach mittwochs bis sonntags ebenfalls von 10 bis 18 Uhr.
Zur Eröffnung am morgigen Sonntag wird Manfred Hermeling vom Osnabrücker Verein für Luftfahrt in die Themen der Ausstellung einführen. Der Fluglehrer ist seit 1954 Mitglied und damit Zeitzeuge von mehr als einem halben Jahrhundert Fliegergeschichte. Martin Frauenheim vom Aero Club Osnabrück wird durch die Ausstellung führen.

Bildtext: Modelle und Originale sind in der Ausstellung zu sehen. Manfred Hermeling, seit 1954 Mitglied im Luftfahrtverein, und Barbara Kahlert, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Museums, zeigen zwei der Miniaturflugzeuge.

Foto: Klaus Lindemann

Der Traum vom Fliegen wurde 1909 erstmals in Osnabrück wahr: Der Ballon mit dem Namen der Stadt hob mithilfe der Gasanstalt ab.

Foto: Museum Industriekultur/ Lichtenberg
Autor:
Jann Weber


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