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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Wie eine Thermoskanne auf Schienen
Zwischenüberschrift:
Raus aus dem Museum: Dampfspeicherlok wird reaktiviert
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Die Vorbereitungen für den großen Dampfloktag " Osnabrück unter Dampf" laufen auf Hochtouren. Am 29. September wird auf dem Piesberger Zechenbahnhof alles im Zeichen historischer Lokomotiven stehen. Unter anderem wird von den Dampflokfreunden dann auch eine alte Dampfspeicherlok des Museums für Industriekultur präsentiert. Diese musste am Wochenende jedoch zunächst die Reise aus dem Schuppen des Museums auf die Gleise des Zechenbahnhofs antreten.
Dabei handelt es sich lediglich um eine Strecke von rund hundert Meter Luftlinie. Da dazwischen jedoch die Gleise fehlen, bedurfte es eines recht großen Aufwands, eines Krans und eines Tiefladers, um die 37 Tonnen schwere Zugmaschine zu transportieren.
Das erste große Hindernis stellten jedoch bereits die ersten 30 Meter aus dem niedrigen Schuppen heraus dar. " Wie die alten Ägypter haben wir das gemacht", erklärt der Vereinsvorsitzende Albert Merseburger. Erst wurden vorne ein paar Meter Schiene gelegt, dann konnte die Lok darauf vorgeschoben werden und die hinten frei werdenden Schienenstücke konnten weggenommen und vorne neu angesetzt werden. Stück für Stück verließ die Speicherlok so den Schuppen.
Draußen konnte dann der riesige Kran übernehmen und das Dampfross auf den Tieflader heben. Seit 1994 stand die Dampfspeicherlok in dem Museumsschuppen. Zuvor war sie bei der Firma Schoeller auf dem Werksgelände unterwegs. Eine Dampfspeicherlok zeichnet sich dadurch aus, dass sie den Dampf für ihren Antrieb nicht selbst produziert. Ein großer Tank speichert den Dampf, der außerhalb der Lok produziert wird. " Eigentlich ist das vor allem eine Art große Thermosflasche", erläutert Merseburger. Der gut isolierte Tank ist zu drei Vierteln mit heißem Wasser gefüllt und zu einem Viertel mit Hochdruckdampf. Wenn der erste Dampf verbraucht ist und der Druck nachlässt, beginnt auch das heiße Wasser zu verdampfen und sorgt damit für weiteren Antrieb. Eine ganze Arbeitsschicht lang konnte eine Lok nach diesem Prinzip durchhalten, so Merseburger.
Nachdem die Lok in der Papierfabrik ausgemustert wurde, hat die Firma Schoeller nicht etwa auf Elektro umgestellt. Auch heute wird auf dem Werksgelände noch mit einer Dampfspeicherlok gearbeitet. Diese neuere Lok wird beim Dampfloktag ebenfalls präsentiert werden. Neben Schoeller werden auch fast alle anderen Firmen, die in Osnabrück und Umgebung schienengebunden arbeiten, ihre Lokomotiven auf dem Piesberg am 29. September zur Schau stellen.
Einen ersten Vorgeschmack bieten die Dampflokfreunde bereits am kommenden Sonntag beim traditionellen Piesberger Bergfest.

Bildtext: Mit vereinten Kräften holten Dampflokfreunde am Wochenende die alte Schoeller-Werkslok wieder auf die Schienen.

Foto: Hermann Pentermann
Autor:
stoc


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