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1.
Erscheinungsdatum:
22.08.2009
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Aus
der
Reihe
"
Vor
100
Jahren"
ein
Rückblick
auf
den
August
1909.
Überschrift:
Einwöchige Feier zur Varusschlacht
Zwischenüberschrift:
August 1909 war regenreich
Artikel:
Originaltext:
Zur
1900-
Jahr-
Feier
der
Schlacht
am
Teutoburger
Wald
gab
es
vor
100
Jahren
ein
Symposium
der
Altertumsforscher
in
Hannover
und
eine
üppige
Festveranstaltung
in
Detmold
vor
dem
Hermannsdenkmal.
Auch
nach
Osnabrück
kamen
die
Gelehrten,
um
Münzen
zu
sichten
und
einem
Vortrag
von
Lehrer
Knoke
zu
lauschen.
Bearbeitet
wurden
auf
der
Tagung
vor
allem
die
Fragen,
ob
"
Hermann"
der
richtige
Name
des
Nationalhelden
sei
und
wo
der
Ort
der
Schlacht
wohl
gewesen
sei.
Die
einwöchige
Gedenkfeier
fand
mit
internationaler
Beteiligung
statt.
Aus
Texas
kam
eine
Abordnung
der
Großloge
des
Ordens
der
Hermannssöhne,
die
gute
Wünsche
aus
Amerika
überbrachte.
Dieser
deutsch-
nationale
Bund
hatte
damals
gut
2,
5
Millionen
Mitglieder
in
den
USA.
Unaufhörliche
Niederschläge
erfüllten
die
Landwirte
mit
Besorgnis.
Das
Korn
hatte
sich
"
gelagert"
,
dadurch
litt
auch
vor
allem
die
Qualität
des
Strohs.
Die
Ernte,
die
wegen
der
erst
kühlen
Witterung
schon
14
Tage
bis
drei
Wochen
verzögert
war,
wurde
weiter
hinausgeschoben.
Das
Heu
lag
in
Schwaden
auf
den
Wiesen
und
litt
durch
den
Regen
nachhaltig.
Gartenfrüchte
und
Kartoffeln
konnten
die
stete
Feuchtigkeit
ebenfalls
nicht
gut
ertragen,
zudem
verursachte
der
immer
wieder
auftretende
"
Sturmwind"
viel
Schaden
an
den
Obstbäumen.
Der
Reporter
des
Osnabrücker
Tageblattes
schrieb,
was
alle
bewegte:
"
Was
wird
sein,
wenn
zu
den
Steuererhöhungen
und
der
wirtschaftlichen
Krise
auch
noch
eine
Missernte
droht?
"
In
Russland,
so
merkte
er
an,
herrsche
in
diesem
Jahr
dafür
ein
selten
schöner,
anhaltender
Sommer.
In
Amerika
stöhnten
die
Menschen
stattdessen
unter
einer
ungewöhnlichen
Hitzewelle.
Die
gefühlte
Stimmung
der
hiesigen
Regentage
verglich
der
Reporter
mit
"
regenschweren
Herbst-
tagen"
.
Die
Schützen
trotzten
der
Witterung.
Der
Altstädter
Schützenverein
feierte
im
Hofhaus
sein
großes
Fest,
und
die
Altstadt
grüßte
im
grünen
Schmuck
mit
vielen
bunten
Fähnchen.
Fabrikant
Foullois
schoss
die
Krone
des
Schützenadlers,
der
Bäcker
Berger
den
Rumpf
–
ihm
gebührte
damit
die
Königswürde
im
Sommer
1909.
Der
Vorverkauf
für
die
Eröffnungsgala
des
neuen
Theaters
am
Domhof
hatte
begonnen.
Am
29.
September
sollte
das
Haus
um
16.30
Uhr
mit
Shakespeares
"
Julius
Cäsar"
feierlich
in
Betrieb
genommen
werden.
Die
Städtischen
Kollegien
tagten
Anfang
August
und
beschlossen
eine
Erhöhung
und
rückwirkend
eine
Nachzahlung
für
die
Lehrergehälter
ab
Jahresbeginn.
Nicht
alle
Pädagogen
wurden
gleich
bezahlt,
den
akademische
gebildeten
Herren
gebührte
der
höchste
Zahlung,
die
Kollegen
in
den
Mädchen-
und
Bürgerschulen
bekamen
deutlich
weniger.
Von
den
Lehrerinnengehältern
war
bei
diesen
Verhandlungen
gar
nicht
die
Rede.
Man
stritt
sich
weiter
über
den
Nutzen
des
Antrages,
Kartoffelfeuer
zukünftig
zu
verbieten.
Ebenso
könne
man
auch
dem
Stahlwerk
den
Rauch
verbieten,
führte
Senator
Haarmann
an.
Diese
Bemerkung
sorgte
bei
den
Anwesenden
für
allgemeine
Heiterkeit.
In
dieser
Sitzung
wurde
ferner
beschlossen,
Direktor
Hammersen
die
Errichtung
von
100
Werkswohnungen
am
"
Brökerweg
vor
dem
Johannestore"
zu
genehmigen.
Die
Arbeiterkolonie
sollte
in
Blockbebauung
erfolgen
und
aus
zweigeschossigen
Häusern
bestehen.
Wenige
Tage
später
regte
sich
gegen
diese
Entscheidung
nachträglich
Widerstand.
Der
Bürgerverein
der
Stadt
meinte,
immerhin
hätte
die
Stadt
nur
Kosten
und
keinerlei
Nutzen
von
einer
solchen
Kolonie.
Dem
Bauherren
müssten
daher
auch
die
Kosten
der
Bauerschließung
voll
angelastet
werden.
Selbst
die
Kaufleute
protestierten,
denn
mit
einer
solchen
Siedlung
folge
auch
alsbald
die
Gründung
eines
Konsumvereins,
was
den
Einzelhändlern
gar
nicht
gefiel.
Die
Bürgerschaft
entschloss
sich,
darauf
zu
achten,
dass
nicht
noch
eine
zweite
Arbeitersiedlung
geplant
würde,
denn
echte
Wohnungsnot
herrsche
in
Osnabrück
nicht.
Die
neueste
Erscheinung
im
Straßenbild
war
1909
der
Rollschuh.
"
Die
Jugend
nimmt
sich
dieses
Sports
mit
Eifer
an"
,
hieß
es
im
Osnabrücker
Tageblatt.
In
anderen
Städten,
wo
das
Asphaltpflaster
schon
weiter
verbreitet
war,
wurde
das
Rollschuhlaufen
bereits
praktisch
ausgenutzt,
man
rüstete
die
Laufburschen
mit
den
schnellen
Schuhen
aus.
Bildtext:
Zum
Schulbeginn
die
richtige
Kleidung
für
Knaben.
Faltenanzüge
wurden
im
August
1909
im
Osnabrücker
Tageblatt
angepriesen.
Autor:
Christiana Keller