22.08.2009

Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ

Zum Artikel " Gesamtschul-Streit zwischen ‚ Ideologie′ und ‚ Possenspiel′ – Dritte Elternbefragung löst geteiltes Echo aus" (Ausgabe vom 20. August)

Scheinheiliges taktisches Manöver

" Es ist erstaunlich, mit welcher Dreistigkeit der Öffentlichkeit seitens CDU und FDP fortwährend eingeredet wird, die Evangelische Kirche sei von der Einrichtung einer Kooperativen Gesamtschule (KGS) in Eversburg ausgeschlossen worden. [. . .]
Weder ist die Evangelische Landeskirche an einer Integrierten Gesamtschule (IGS) interessiert noch am Abitur nach 13 Jahren, wie sie in ihrer Stellungnahme im Juni in Hannover deutlich machte. Anders als zum Beispiel die Vertreter der Katholischen Kirche hat sie bis heute nicht zur Kenntnis nehmen wollen, dass beides – längere gemeinsame Schulzeit und Abitur nach Klasse 13 – zu mehr dringend benötigter Chancengleichheit, Abbau von gesellschaftlicher Diskriminierung und vor allem Erfolg führen. Gleiches gilt für CDU und FDP. [. . .]
Die von den Konservativen propagierte KGS bedeutetlediglich dreigliedrige Schulformen und dreigliedrige Lehrpläne und Schulabschlüsse unter einem Dach. Leider bedeutet sie eben nicht eine teildifferenzierte Mischform wie in der Gesamtschule Schinkel– denn auch diese musste bei der CDU in Hannover zäh erkämpft werden und ist derzeit alles andere als erwünscht.
Da die hiesigen Bildungspolitiker von CDU und FDP das wissen, kann ihr diesbezüglicher Wunsch nur als scheinheiliges taktisches Manöver gewertet werden. Schade! Wenn Eltern heute ihre Grundschulkinder von täglicher Schulangst und ‚ learning to the tests′ befreien wollen, dann müssen sie sich für eine Integrierte Gesamtschule in Osnabrück starkmachen!"
Kristel Sauder
Roonstraße 7
Osnabrück

Kristel Sauder