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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Austernfischer nun auch auf der Illoshöhe
Zwischenüberschrift:
Kleiner Bodenbrüter wandert langsam in Osnabrück ein
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
" Sieh mal: Da auf dem Sportplatz steht ein kleiner, schwarz-weißer Storch", rief ein Minikicker erfreut. In der Tat. Auf der Illoshöhe, wo normalerweise die Profis des VfL die Bälle ins Netz hämmern, stand seelenruhig ein mittelgroßer Vogel mit langem roten Schnabel und roten Beinen: ein Austernfischer. Mit einem Storch hat der Austernfischer, abgesehen von einem roten Schnabel und roten Beinen, allerdings wenig gemeinsam.
Dass der Austernfischer langsam in die Großstadt einwandert und sogar hier auf dem Sportplatz der Illoshöhe die Rasenfläche nach Beute ausspäht, ist höchst bemerkenswert. Die von mehreren Vogelkundlern beobachtete allgemeine Bestandszunahme und Gebietsausbreitung des Austernfischers spiegelt auch die steigende Anzahl von Nachweisen der letzten Jahrzehnte in Osnabrück wider.
Die meisten Vögel wurden einzeln oder paarweise am Rubbenbruchsee beobachtet. Weitere Feststellungen gelangten an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet wie Eversburger Klärteiche, Piesberg, Hellern, Flugplatz Atterheide, Pye und Wellmannsbrücke und jetzt sogar auf dem Sportplatz der Illoshöhe. Die Masse aller Austernfischer wurde dabei auf dem Frühjahrszug von März bis Juni notiert, nur vereinzelt einige im Hochsommer und Herbst und kaum welche im Winter.
Normalerweise brütet der Austernfischer im nordwestdeutschen Binnenland bevorzugt auf feuchtem Grünland, daneben auf Äckern. Die Niederungsgebiete von Osnabrück und der nahen Umgebung blieben bisher unbesiedelt. Mit der ersten Brut könnte aber durchaus in den nächsten Jahren gerechnet werden. Im angrenzenden Osnabrücker Nordkreis werden bereits seit Jahrzehnten brütende Vögel nachgewiesen. Dagegen ist das südlich liegende Osnabrücker Hügelland nach wie vor unbesiedelt.
Die Verbreitungsgrenze scheint der Mittellandkanal zu sein. Die nächsten Brutplätze liegen vor den Toren der Großstadt in Achmer. Hier und in Wallenhorst wurden 2001 und 2002 sogar erstmals Bruten auf kiesbedeckten Flachdächern beobachtet.
Dies ist deshalb so erfreulich, da fast alle Bodenbrüter, die im Agrarland siedeln, wie Brachvogel, Kiebitz, Feldlerche, Rebhuhn und Goldammer, um nur einige zu nennen, stark abnehmen oder gebietsweise schon ausgestorben sind. Schafstelze und Austernfischer allerdings sind zwei Arten, die dagegen- halten und im Bestand leicht zunehmen.

Bildtext: Der Austernfischer wurde in den vergangenen zehn Jahren immer öfter in Osnabrück gesichtet.

Foto: Bernhard Volmer

Autor:
Gerhard Kooiker


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