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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Inhalt:
Überschrift:
Hier tafelten die Offiziere
Zwischenüberschrift:
Das Kasino stand zwischen Ledenhof und Schloss
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Die Freitreppe ragte bis auf den Bürgersteig, und der Backsteinbau galt als unpassend für die Gegend: Bis in die 70er-Jahre stand am Ledenhof das Offizierskasino. Es befand sich am Neuen Graben direkt gegenüber dem Schloss und wurde am Ende " Stehimweg" genannt. Denn die Stadt hatte große Pläne mit dem Gelände um den Ledenhof.
Erbaut wurde das Haus 1866 und diente zunächst als Hauptwache. Nachdem im August 1873 das zweite Bataillon des Infanterie-Regiments 78 nach Osnabrück verlegt worden war, wurde in dem Gebäude eine " Offiziersspeiseanstalt" eingerichtet. Ausschlaggebend dafür war, dass der Regimentskommandeur im Schloss residierte und mit seinen Offizierskollegen ganz in der Nähe die Möglichkeit erhalten sollte, den Hunger zu stillen.
Den Zweiten Weltkrieg überstand das Gebäude unbeschadet. Nach 1945 übernahm die britische Garnison das Offizierskasino und richtete hier ihr Verbindungsbüro ein. Und einige Zeit war auch die Bücher- und Lesehalle der Stadt in dem Gebäude untergebracht. Sie wechselte ins Haus der Jugend, dann an den Markt.
In den 60er-Jahren entstanden Pläne, das Gelände um den Ledenhof neu zu gestalten eine Tiefgarage sollte hier errichtet werden. Das Offizierskasino störte dabei. Um das Gebäude abreißen zu können, handelte die Stadt mit den Briten einen Tausch aus. Sie bot ihren Gästen aus England ein Haus in der Blumenthalstraße an, wo das Verbindungsbüro eine Zeit lang residierte.
Tiefgarage statt Kasino
Das Offizierskasino wurde mitsamt den dahinterliegenden Nissenhütten abgerissen. Die Tiefgarage wurde errichtet, der Platz umgestaltet, und in den 70er-Jahren mutierte das Gelände zu einem Vorzeigeplatz der Stadt. " Es muss etwas passieren," titelten die Osnabrücker Nachrichten im Juli 2001 angesichts des heruntergekommenen Platzes: Die Steine waren beschmiert und vermoost, der Beton zerbröselt, die Brunnen undicht. Im Sommer 2005 folgten kosmetische Korrekturen. Die Inseln im Wasser wurden abgerissen, bis auf einen alle Brunnen stillgelegt, zugepflastert oder bepflanzt. 2007 wurde die Tiefgarage saniert.
Dort, wo das Kasino stand, befindet sich heute ein stillgelegter Brunnen, unter Bäumen findet donnerstags der Markt statt.
Links hinter dem Offizierskasino ist auf dem Bild von 1912 der Turm der Katharinenkirche mit seinen 103 Metern Höhe zu sehen. Damals umkränzten die Turmhaube noch vier kleine Ecktürmchen. Sie verschwanden, als dem Turm nach dem Zweiten Weltkrieg eine neue Haube aufgesetzt wurde. Einige Jahre hatte der Turm nur als eisernes Skelett in den Himmel geragt und bis 1956 die Folgen des Kriegs angemahnt. Erstmals urkundlich erwähnt wird die Kirche im Jahr 1248.

Bildtext: Das Offizierskasino stand bis Ende der 1960er-Jahre am Neuen Graben gegenüber dem Schloss. Die Ansichtskarte wurde 1912 verschickt. Links ist der Turm von St. Katharinen zu sehen. Die Ansichtskarte stammt aus der Sammlung von Dieter Mehring aus Moers.

Heute stehen Bäume dort, wo sich einst das Offizierskasino befand.

Foto: Jörn Martens

Autor:
Marie-Luise Braun


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