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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Gute Plätze für die letzte Ruhe
Zwischenüberschrift:
Fachhochschule erforscht die Böden auf Friedhöfen
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Auf manchen Friedhöfen will sich der Kreislauf des Lebens nicht schließen. Die Fachhochschule Osnabrück arbeitet an einem Verbundprojekt der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit, das sich mit der unzureichenden Verwesung auf Friedhöfen beschäftigt.
Denn Grundwasser und Boden können durch den Verfall der Körper belastet werden. Zudem verwesen die Leichen wegen ungünstiger Bodenverhältnisse nicht. Die DBU hilft mit 500 000 Euro in vier Modellprojekten, die Umweltbelastungen zu verringern.
Die FH wird mit der Ingenieurgesellschaft entera Umweltplanung und IT (Hannover) eine Software zur Analyse von Bodeneigenschaften entwickeln. Beteiligt sind die Bodenkundler Prof. Rüdiger Anlauf, Heinz Christian Fründ und der Informatik-Professor Rainer Blohm. Mit einem Mausklick soll festzustellen sein, welche Ruheflächen für Erdbestattungen geeignet sind. 65 000 Euro stellt die DBU zur Verfügung.
Bisher seien solche Untersuchungen häufig mit hohem Kosten- und Zeitaufwand verbunden gewesen, erläutert Franz-Peter Heidenreich (DBU): " Mit dem neuen Programm wird es möglich sein, anhand der herrschenden Klima- und Bodeneigenschaften die nötigen Ruhefristen des Toten genau und schnell zu ermitteln."
Im Vorfeld hat eine Studie gezeigt, dass es in jeder vierten von rund 900 Friedhofsverwaltungen Probleme mit dem Verwesungsprozess gibt.
" Bestimmte Eigenschaften des Bodens verhindern bei Erdbestattungen das Verwesen der Körper", erklärt Heidenreich. In festen und nassen Böden seien die Särge luftdicht abgeschlossen, aber ohne Sauerstoff könne die Verwesung nicht einsetzen. Als " Wachsleichen" verbleiben die Toten womöglich jahrhundertelang im Boden. Für Friedhofsmitarbeiter, die Wachsleichen bei der Wiederbelegung von Gräbern " jenseits jeglicher Pietät" entsorgen müssten, sei es eine gesundheitliche und psychische Belastung. Im Normalfall und in guten Böden dagegen sei der körperliche Zerfall in etwa acht Jahren abgeschlossen.
Das Projekt habe gezeigt, dass Bakterien des Toten und Medikamentenrückstände eine Belastung für Boden und Grundwasser darstellen könnten. Auf diesen Ergebnisse aufbauend, soll nun in einem weiteren DBU-Projekt ein Leitfaden für die Eignung von Friedhofsflächen für Erdbestattungen entwickelt werden, der Alternativen für eine umwelt- und gesundheitsschonende Bewirtschaftung aufzeigt.

Bildtext: Ewige Ruhe: Auch auf dem Waldfriedhof in der Dodesheide hat es schon Wachsleichen gegeben.

Archivoto: Gert Westdörp



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