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1.
Erscheinungsdatum:
01.08.2009
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Am
29.
September
2009
feiert
das
Theater
am
Domhof
sein
einhundertjähriges
Bestehen.
Aus
diesem
Anlass
startet
die
NOZ
heute
eine
Artikelserie
unter
dem
Titel
"
100
Jahre
Theater
am
Domhof"
.
Der
heutige
Artikel
berichtet
von
den
derzeit
durchgeführten
Umbauarbeiten
und
gibt
einen
Überblick
über
die
Geschichte
des
Jugendstilbaus.
Überschrift:
Neuer Glanz für die alte Dame
Zwischenüberschrift:
Jugendstilbau am Domhof feiert Geburtstag
Artikel:
Originaltext:
100
Jahre
Theater
am
Domhof.
Am
29.
September
1909
ist
die
Spielstätte
in
der
Nähe
des
Domes
eröffnet
worden.
Zum
Jubiläum
berichtet
die
Neue
OZ
in
den
kommenden
Wochen
über
Menschen
und
Ereignisse,
blickt
hinter
die
Kulissen
und
präsentiert
Neuerungen
wie
den
Umbau,
der
zur
kommenden
Spielsaison
abgeschlossen
sein
soll.
Es
rumpelt,
kreischt,
quietscht
und
hämmert.
Von
der
sonst
üblichen
Ruhe
im
Theater
kann
keine
Rede
sein.
Hier
herrscht
kreatives
Chaos.
Mittendrin
steht
Christoph
Krüssel
und
telefoniert.
Oder
besser
gesagt,
der
Leiter
des
Gebäudemanagements
versucht
es,
bis
er
grinsend
aufgibt
und
den
Bühnenraum
verlässt.
Er
sucht
sich
ein
ruhiges
Plätzchen,
um
durchs
Telefon
den
Handwerkern
Anweisungen
zu
geben,
die
irgendwo
in
dem
alten
Gemäuer
unterwegs
sind.
Immerhin
sollen
die
Arbeiten
bis
zur
Eröffnung
der
Spielzeit
2009/
2010
am
28.
August
fertig
sein.
Nach
Möglichkeit
aber
bereits
zu
Beginn
der
Proben,
die
am
10.
August
starten.
Und
bis
dahin
ist
noch
einiges
zu
tun.
Zwei
Handwerker
bringen
Boden
und
Mechanik
der
Drehbühne
auf
Vordermann,
einer
schleift
das
Parkett
im
Zuschauerraum
ab,
im
ersten
Rang
wird
es
bereits
versiegelt.
Viel
Arbeit
bei
etwa
600
Quadratmetern,
die
im
Theater
verlegt
sind.
Und
überall
tauchen
Putzfrauen
auf,
die
unermüdlich
gegen
Staub
und
Dreck
anfeudeln.
Manches
ist
bereits
fertig,
wie
die
Deckenbeleuchtung
im
zweiten
Rang.
Die
Seitenwände
und
die
Leuchten
wurden
gründlich
gesäubert,
und
die
Decke
hat
einen
frischen
Anstrich
erhalten.
Großartig
fällt
die
Veränderung
allerdings
nicht
auf.
Wie
auch:
"
Die
Zuschauer
sind
maximal
15
Minuten
im
Hellen
hier,
da
nehmen
sie
die
Details
nicht
so
genau
wahr"
,
meint
Krüssel.
Dabei
stecken
viele
Überlegungen
in
der
Arbeit.
So
sind
die
Farben
für
die
stufige
Decke
so
ausgewählt,
dass
sie
das
Licht
der
hier
versteckten
Bühnenbeleuchtung
nicht
reflektieren.
Vorn
an
der
Bühne
ist
die
Decke
deshalb
schwarz
gepinselt,
es
folgt
ein
Grau
und
ein
gebrochenes
Weiß.
Das
Theater
ist
eine
ewige
Baustelle,
immer
wieder
wird
umgebaut
und
renoviert.
"
Es
ist
immerhin
ein
altes
Haus"
,
sagt
Thomas
Häger,
der
junge
Architekt
ist
Krüssels
Mitarbeiter.
Im
September
1909
hatten
die
Osnabrücker
mit
Stolz
die
Eröffnung
des
neuen
Hauses
gefeiert.
Denn
zuvor
waren
sie
ein
eher
bescheidenes
Gebäude
gewöhnt
gewesen.
Seit
1780
konnten
sie
die
darstellende
Kunst
an
der
Großen
Gildewart
genießen.
Von
1807
bis
1818
war
das
Gebäude
geschlossen,
das
dort
stand,
wo
sich
heute
das
Haus
der
Jugend
befindet.
Hier
war
einst
auch
der
junge
Sänger
und
Komponist
Gustav
Albert
Lortzing
(1801–1851)
aufgetreten.
Das
Haus
am
Domhof
wurde
mit
einem
Vorspiel
zu
den
"
Meistersingern"
von
Richard
Wagner,
einem
Vorspruch
und
"
Julius
Caesar"
von
William
Shakespeare
eröffnet.
Damals
war
nur
wenigen
Menschen
bekannt,
dass
der
Münchner
Architekt
Prof.
Martin
Dülfer
um
das
Honorar
geprellt
worden
war,
das
ihm
für
einen
Entwurf
des
Gebäudes
zustand.
Die
Stadt
musste
damals
sparen.
Mit
den
Grundstücks-
und
Erschließungskosten
hätte
der
Neubau
nach
dem
ersten
Entwurf
fast
eine
Million
Mark
gekostet.
Und
auch
für
die
Umsetzung
einer
von
Dülfer
abgespeckten
Version
wären
noch
fast
900
000
Mark
fällig
gewesen.
Die
Finanzkommission
und
der
Rat
hatten
jedoch
ein
Limit
von
600
000
Mark
gesetzt.
So
wurde
das
Stadtbauamt
beauftragt,
Zeichnungen
und
Kostenvoranschläge
auszuarbeiten.
Später
stellte
sich
heraus,
dass
dieser
architektonische
Entwurf
sehr
nah
an
Dülfers
Vorschlag
lag.
Bei
der
Eröffnung
verfügte
das
Haus
am
Domhof
über
813
Sitze,
Stehplätze
gab
es
keine.
60
Musiker
sollten
im
Orchestergraben
Platz
finden.
Für
Parkett
und
1.
Rang
gab
es
einen
Erfrischungsraum,
für
den
2.
Rang
waren
Buffettische
geplant.
Einschließlich
Grunderwerbs-
und
Nebenkosten
sollte
dies
690
000
Mark
kosten.
Während
des
zweiten
Weltkrieges
war
das
Gebäude
fast
völlig
zerstört
worden.
Nachdem
es
in
der
Nacht
vom
19.
zum
20.
Juni
1942
durch
30
Brandbomben
schwer
beschädigt
worden
war,
gaben
die
Organisatoren
alles,
sodass
die
Schauspieler
bereits
im
Oktober
des
Jahres
wieder
im
Haus
auftreten
konnten.
Bei
weiteren
Angriffen
litt
das
Gebäude
jedoch
so
stark,
dass
nach
1945
zunächst
keine
Vorstellungen
möglich
waren.
Bis
1950
wichen
die
Schauspieler
aus
und
spielten
im
teilweise
zerstörten
Foyer
und
später
in
der
Blumenhalle.
1971
baute
die
Stadt
das
Haus
erneut
um
und
ließ
den
Anbau
errichten.
Ende
der
Spielzeit
1984/
1985
plante
sie
den
bislang
letzten
großen
Umbau,
der
am
1.
Januar
1987
fertiggestellt
war.
Während
der
Schließung
führten
die
Schauspieler
in
einem
Theaterzelt
im
Schlossgarten,
in
St.
Katharinen,
in
der
Stadthalle
und
im
Haus
der
Jugend
die
Stücke
auf.
Seit
der
Wiedereröffnung
hat
das
Haus
am
Domhof
639
Plätze.
Derzeit
werden
die
Stühle
überholt,
sie
erhalten
neue
Polster,
eine
neue
Mechanik,
und
ein
Teil
bekommt
neue
Füße.
Denn
im
Parkett
sollen
die
Sitze
demontierbar
sein,
um
hier
beispielsweise
für
die
Gäste
des
Presseballs
am
31.
Oktober
Platz
zu
schaffen.
Getanzt
wird
dann
auf
der
Bühne,
im
Parkett
sollen
Tische
stehen.
Die
bisherigen
Stühle
waren
fest
verankert,
denn
durch
ihren
Fuß
wurde
Frischluft
in
den
Theaterraum
geblasen.
Christoph
Krüssel
und
Thomas
Häger
gehen
davon
aus,
dass
sie
im
Zeitplan
bleiben.
Immerhin
soll
sich
derVorhang
28.
August
für
"
Die
Zarenbraut"
heben.
Und
dann
muss
es
wieder
ruhig
sein
im
Theater.
Für
die
beiden
Bauleiter
geht
es
dann
im
Büro
weiter,
den
nächsten
Umbau
planen.
Bildtext:
Von
oben:
Das
Theater
am
Domhof
mit
seinem
modernen
Anbau
aus
den
70er-
Jahren.
Das
kleine
Foto
zeigt
die
Decke
des
Zuschauerraums
nach
der
Sanierung.
Archivfoto:
Michael
Hehmann
Nehmen
Sie
Platz:
Christoph
Krüssel
(links)
und
Thomas
Häger
mit
dem
Prototyp
des
neuen
Stuhls.
Das
Theater
am
Domhof
kurz
nach
seiner
Eröffnung.
Damals
war
die
Jugendstilfassade
am
Anbau
noch
intakt.
Derzeit
wird
geplant,
sie
wiederaufzubauen.
Drei
Stuhlgestelle
gibt
es
künftig,
denn
im
Parkett
sollen
sie
demontierbar
sein.
Den
Drehboden
der
Bühne
bringen
diese
beiden
Handwerker
auf
Vordermann.
Sie
sorgen
für
neue
Holzteile
und
überholen
die
Mechanik.
Gert
Westdörp
(Fotos)
Autor:
Marie-Luise Braun