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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Hand in Hand für eine Kinderklinik
Zwischenüberschrift:
Am Ende siegte die Vernunft über Skepsis und Widerstände
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Prof. Dr. Norbert Albers genießt die Sommersonne in einem Strandkorb an der Ostsee, als sein Handy klingelt. Dr. Burkhard Rodeck ist dran. Die beiden kennen sich gut. Rodeck sagt: Norbert, komm nach Osnabrück und lass uns dort eine neue Kinderklinik aufbauen.
Die Geschichte des Christlichen Kinderhospitals Osnabrück (CKO) beginnt zwar nicht am Ostseestrand, aber von dort geht eine Welle aus, die das Projekt anschiebt und zum Erfolg bringt. Albers folgt 2001 dem Ruf seines Kollegen, den er aus gemeinsamen Assistenzarzt-Zeiten kennt. Rodeck ist Chefarzt für Kinderheilkunde und Jugendmedizin im Marienhospital (MHO). Norbert Albers wird Nachfolger von Karl Ernst von Mühlendahl als Chefarzt des Kinderhospitals am Schölerberg.
Die Idee, die Kräfte beider Häuser zu bündeln, war schon in den Neunzigerjahren diskutiert worden. Mehr in Fachkreisen hinter den Kulissen. Denn angesichts sinkender Kinderzahlen aufgrund der demografischen Entwicklung und des steigenden wirtschaftlichen Drucks im erneuerungsbedürftigen Gesundheitswesen schien das Doppelangebot in der Kinderheilkunde wenig sinnvoll. Das Sozialministerium in Hannover förderte den Fusionsgedanken. Eine wichtige Voraussetzung, denn das Land würde einen etwaigen Neubau bezahlen müssen.
Auf der Kippe
Parallel zur Neubesetzung der Chefarzt-Posten rücken die Kinderkliniken in der Verwaltungsebene zusammen. Im Dezember 2000 gründen Kinderhospital und Marienhospital eine gemeinsame Management-Gesellschaft, die das operative Geschäft in beiden Häusernübernimmt. Ein erster großer Schritt.
Der zweite folgt aber nicht sogleich. Die Gespräche laufen sich fest. " Zeitweise stand das Projekt auf der Kippe", sagt Albers in der Rückschau auf die Jahre 2002 und 2004. Es steht etwas zwischen den beiden Häusern, das die Mediziner in seiner ganzen Dimension und Sprengkraft unterschätzt hatten: der konfessionelle Gegensatz. Dort das katholische Marienhospital, hier das Kinderhospital mit evangelischer Tradition. Dort gilt das Arbeitsrecht der Caritas, hier der Diakonie. " Ein ökumenisches Arbeitsrecht gibt es bis heute nicht", sagt Albers. Es wird ein zähes Ringen. Rodeck und Albers suchen 2004 die Öffentlichkeit und fordern in Interviews, die " historische Chance" zur Schaffung eines hochmodernen kindermedizinischen Zentrums nicht zu verpassen. Das Sozialministerium macht Druck. Das Management des städtischen Klinikums erkennt die Chance und bietet an, einen Flügel am Finkenhügel für eine Kinderklinik zu räumen und anzubauen. Die Kosten: 6, 8 Millionen Euro, sagt Klinikum-Geschäftsführer Hansjörg Hermes geschenkt im Vergleich zum Preis eines Neubaus von rund 30 Millionen Euro.
Im Mai 2004 spricht sich der Trägerverein des Kinderhospitals für ein Zusammengehen mit dem Marienhospital aus. Einen Monat später wird eine Absichtserklärung zum Bau einer Kinderklinik am MHO und die Gründung einer Christlichen Kinderklinik gGmbH unterzeichnet. Die arbeitsrechtlichen Gegensätze werden überwunden. Im Jahr 2006 solle der Bau beginne, heißt es.
Auch das ist zu optimistisch. Im Juli 2007 steht der Preisträger im Architektenwettbewerb fest. Das Büro Eggert und Partner aus Stuttgart schlägt eine Ellipse mit geschwungenen Fluren und hellem Innenhof vor. Das Land Niedersachsen sagt im September die 29 Millionen Euro für den Bau des 152-Betten-Hauses zu. Es kann endlich losgehen. Anfang 2008 durchforschen die Archäologen den Untergrund, im April dieses Jahres wird der Grundstein für das zweitgrößte Kinderkrankenhaus in Niedersachsen gelegt.

Bildtext: Das Christliche Kinderhospital Osnabrück (CKO) entsteht aus der Fusion des Kinderhospitals und der pädiatrischen Abteilung des Marienhospitals. Es wird eigenständig unter dem Dach einer neuen Gesellschaft arbeiten.

So wird die Kinderklinik aussehen. Rechts ein Bild von der Baustelle am Marienhospital.

Die treibenden Kräfte: Priv.-Doz. Dr. Burkhard Rodeck (links) und Prof. Dr. Norbert Albers. Foto: Hehmann/ Parton

Fotos: Klaus Lindemann

Autor:
Wilfried Hinrichs


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