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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Spitzenschürzen und Uniformen
Zwischenüberschrift:
Die wechselvolle Geschichte des Gasthauses Waldschlösschen
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Wir schreiben das Jahr 1908. Mit gestärkten Spitzenschürzen erwarten Bedienstete des Gasthauses Waldschlösschen die Besucher. Das Lokal an der Voxtruper Straße ist umgeben von üppig grünendem Wald.
" Osnabrücker Handwerk hat hier ein Kleinod geschaffen", so stand es am 8. Oktober 1949 im Neuen Tageblatt, nachdem das Gebäude wiederhergerichtet worden war.
Während des Zweiten Weltkriegs war das Gasthaus zwar nicht durch Bombenangriffe zerstört worden, doch es hatte erheblich gelitten. " Ein Wrack im wahrsten Sinne" sei die Gaststätte nur noch gewesen.
Denn ab 1937 war in dem Gasthaus zunächst ein Kornspeicher eingerichtet worden, später waren abwechselnd Soldaten und Kriegsgefangene untergebracht. Zum Schluss nahm ein Lebensmittelgroßhandel hier seinen Betrieb auf, nachdem sein ursprünglicher Sitz ausgebombt worden war.
1888 hatte Rudolf Meyer das Gelände, auf dem das Waldschlösschen stand, zur landwirtschaftlichen Nutzung von der Freifrau Cornelia von Kalkstein gepachtet. Er richtete eine Flaschenbierhandlung ein, verkaufte dicke Milch und Pfannkuchen seine Frau hatte damals einen legendären Ruf als " Pannekokendrütken". Später errichtete Rudolf Meyer einen Wirtschaftsbetrieb mit großem Saal, den das Militär im Ersten Weltkrieg in Beschlag nahm.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Dachgebälk baufällig, der Fußboden morsch und der Bühnenaufbau zerstört. Für den Aufbau musste der Sohn des einstigen Pächters, Mathias Meyer, zunächst Geld auftreiben. Dann übernahm der Architekt L. O. Kuche aus Nahne die Bauleitung für die Sanierung des in die Jahre gekommenen Schätzchens. Um Holz zu sparen, griff er beim Dach auf eine damals neue Konstruktion zurück, mit der 40 Prozent Holz eingespart werden konnte. Nach der Sanierung fanden im großen Saal 600 Menschen Platz, im kleinen Saal waren es 200. Und es gab eine Bar.
Im Oktober 1949 schließlich übernahm der Gastwirt und Serviermeister Edmud Himmer den Betrieb. Bis Mitte der 50er-Jahre ist der Betrieb belegt, später wurde das Haus geschlossen. Heute stehen an seiner Stelle Mehrfamilienhäuser, die nur noch von wenigen Bäumen umgeben sind.

Bildtext: Woher das Gasthaus Waldschlösschen seinen Namen hat, macht diese Ansichtskarte deutlich, die 1908 verschickt worden war: Die Schenke war umgeben von hohen Bäumen.

Das Foto stammt aus der Sammlung von Dieter Mehring aus Moers

Schlichte Wohnhäuser und wenige Bäume: Hier stand einst das Waldschlösschen.

Foto: Klaus Lindemann

Autor:
Marie-Luise Braun


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