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1.
Erscheinungsdatum:
22.07.2009
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
In
Deutschland
hat
der
Stiftungsgedanke
derzeit
Hochkonjunktur.
So
wurden
in
den
vergangenen
neun
Jahren
mehr
Stiftungen
ins
Leben
gerufen
als
in
der
Geschichte
der
Bundesrepublik
zuvor.
Der
Artikel
stellt
drei
wohlhabende
Osnabrücker
vor,
die
gemeinnützige
Stiftungen
gegründet
haben.
Überschrift:
Ein Vermögen vermag viel Gutes zu tun
Zwischenüberschrift:
Immer mehr Geld für immer mehr Stiftungen – Drei Beispiele aus Osnabrück
Artikel:
Originaltext:
Jedes
Jahr
im
Frühjahr,
wenn
die
Kraniche
ziehen
und
die
Wiesen
in
dem
früheren
Braunkohletagebau
Wanninchen
in
der
Niederlausitz
silbergrau
glänzen
– "
das
zu
sehen"
,
sagt
Gertrud
Haarmann,
"
war
so
ziemlich
das
Höchste
für
mich."
Lange
Zeit
hat
die
alte
Dame
die
Naturschutz-
Stiftung
von
Heinz
Sielmann
in
Wanninchen
unterstützt.
Dann
gründete
sie
eine
eigene
Stiftung:
die
Haarmann-
Stiftung
zur
Förderung
von
Landschafts-
,
Tier-
und
Naturschutz.
Marianne
und
Frank
Kochmann
haben
in
40
Jahren
aus
kleinen
Anfängen
den
wohl
größten
Teppich-
Import
Deutschlands
aufgebaut.
Der
einachsige
Pkw-
Anhänger,
mit
dem
Frank
Kochmann
sich
1968
selbstständig
machte
und
seine
erste
Kollektion
über
Land
fuhr,
steht
heute
noch
in
seiner
7000
Quadratmeter
großen
Halle
in
Wallenhorst.
Ihnen
sei
vieles
geglückt
im
Leben,
sagt
das
Ehepaar,
"
wir
leben
in
gesicherten
Verhältnissen"
.
Weil
aber
die
beiden
Söhne
sich
beruflich
anders
entschieden
haben,
stand
irgendwann
einmal
die
Frage
der
Nachfolge
im
Raum:
Sie
haben
die
"
Marianne
und
Frank
Kochmann
Stiftung"
als
Haupterbin
eingesetzt
–
so
wurde
die
Nachfolge
geregelt
und
der
Bestand
des
Unternehmens
gesichert.
Haus
in
der
Karibik?
"
Was
sollte
ich
mit
einem
Haus
in
der
Karibik?
"
Es
ist
eine
mehr
rhetorische
Frage
für
Gisela
Bohnenkamp,
die
Anfang
2009
die
in
Osnabrück
ansässige
Bohnenkamp
AG
in
eine
Stiftung
eingebracht
hat.
Bohnenkamp
ist
der
europaweit
führende
Händler
für
Landwirtschaftsreifen
mit
aktuell
170
Mitarbeitern
und
einem
Jahresgewinn
von
mehr
als
zehn
Millionen
Euro.
Als
Erbin
ihres
Ehemannes
habe
sie
zwar
frei
entscheiden
können,
sagt
sie:
"
Aber
verkaufen
wollte
ich
nicht.
Und
dann
waren
da
auch
die
Mitarbeiter,
die
die
Frage
stellten:
‚
Was
wird
denn
mal?
′"
Die
Namen
Haarmann,
Bohnenkamp
oder
Kochmann
stehen
hier
nur
stellvertretend
für
die
Vielzahl
gemeinnütziger
Stiftungen
in
der
Region
Osnabrück.
Denn
der
Stiftungsgedanke
hat
derzeit
Hochkonjunktur:
"
In
Deutschland
ist
der
Stiftungsbereich
eine
Wachstumsbranche"
,
berichtet
Dr.
Hans
Fleisch,
Generalsekretär
des
Bundesverbandes
Deutscher
Stiftungen,
"
auch
2008
haben
die
Stiftungsgründungen
die
Tausender-
Marke
überschritten.
In
den
vergangenen
neun
Jahren
wurden
mehr
Stiftungen
errichtet
als
in
der
Geschichte
der
Bundesrepublik
zuvor."
Der
Dachverband
schätzt
das
hier
versammelte
Vermögen
auf
100
Milliarden
Euro.
Jährlich
können
die
16
500
Stiftungen
bürgerlichen
Rechts
in
Deutschland
damit
über
zehn
Milliarden
Euro
für
gemeinnützige
Zwecke
ausschütten.
Der
Staat
fördert
diese
Arbeit,
indem
er
beispielsweise
auf
die
Erbschaftsteuer
verzichtet.
Und
die
Gesellschaft
profitiert
auf
diese
Weise
weitaus
mehr,
als
es
die
Summe
von
zehn
Milliarden
Euro
ahnen
lässt:
Indem
er
nämlich
den
Bürgern
einen
Freiraum
einräumt
und
private
Initiative
fördert,
werden
mehr
Energien
freigesetzt,
als
staatliche
Fürsorge
jemals
bewegen
könnte.
Gertrud
Haarmann,
die
Enkelin
des
Osnabrücker
Stahlwerksdirektors
August
Haarmann
(1840–1913)
,
ist
in
einem
großbürgerlichen
Haushalt
gleich
neben
dem
Stahlwerk
aufgewachsen.
In
ihrem
Garten
im
Fledder
direkt
an
der
Hase
hielten
die
Kinder
Kaninchen,
Hühner,
Gänse
und
sogar
einen
Ziegenbock.
"
Tierliebe
war
für
uns
Kinder
selbstverständlich"
,
berichtet
die
alte
Dame,
die
heute
89-
jährig
in
Bremen
lebt,
"
daher
kommt
das
Interesse
für
Natur
und
Naturschutz."
Und
deshalb
widmet
sich
die
von
ihr
ins
Leben
gerufene
Haarmann-
Stiftung
zum
Beispiel
der
Renaturierung
der
Hase,
saniert
einen
Fledermausstollen
im
Botanischen
Garten
auf
dem
Westerberg
oder
fördert
die
"
wildnisbezogene"
Umweltbildung
am
Piesberg.
Die
Friedel-
Bohnenkamp-
Stiftung
wird
in
guten
Wirtschaftsjahren
vielleicht
über
fünf
Millionen
Euro
als
Ertrag
aus
dem
Stiftungsvermögen
verfügen
können.
Sie
steht
damit
nach
der
Deutschen
Bundesstiftung
Umwelt
und
der
Deutschen
Friedensstiftung
auf
Platz
3
der
in
Osnabrück
ansässigen
gemeinnützigen
Einrichtungen.
Ihr
Aushängeschild
solle
das
Thema
Bildung
sein,
so
hat
es
die
Stifterin
verfügt:
"
Wir
wollen
ehrenamtliches
Engagement
durch
unsere
Hilfe
handlungsfähig
machen"
,
kündigt
Gisela
Bohnenkamp
an,
"
oder
auch
die
Begabtenförderung
an
der
Uni
Osnabrück
voranbringen."
Wichtig
dabei:
"
Das
Land
sollte
mitfinanzieren."
Denn
diese
Maxime
gilt
für
alle
Stifter:
Ihnen
ist
es
nicht
genug,
Gutes
zu
tun.
Das
ließe
sich
mit
einer
Spende
an
eine
karitative
Organisation
vielleicht
einfacher
bewerkstelligen.
Stattdessenwollen
sie
Anstöße
geben,
Eigeninitiative
ermöglichen,
Hilfe
zur
Selbsthilfe
werden
lassen.
"
Stiften
heißt
anstiften"
Frank
Kochmann,
der
nicht
allein
begabte,
aber
sozial
benachteiligte
Kinder
in
Deutschland
unterstützt,
sondern
zudem
über
eine
eigene
Indien-
Stiftung
nachhaltige
Hilfe
in
der
Herkunftsregion
der
von
ihm
importierten
Teppiche
leistet,
sieht
seine
Aufgabe
so:
"
Stiften
heißt
auch
anstiften."
Es
gehe
eben
nicht
um
materielle
Hilfe
allein,
sondern
auch
um
die
Botschaft,
dass
Verantwortung
zu
übernehmen
den
Kern
des
menschlichen
Lebens
ausmachen
könne:
Wenn
die
Indien-
Stiftung
zum
Beispiel
eine
Schule
mit
300
Kindern
im
Bundesstaat
Uttar
Pradesh
unterstützt,
ein
Jahr
lang
Ausstattung,
Lehrergehälter
und
Kleidung
finanziert,
dann
setze
das
zugleich
eine
"
Kettenreaktion"
in
Gang:
"
Mittlerweile
ist
bei
den
indischen
Herstellern,
die
sich
an
unserem
Projekt
beteiligen,
das
Bewusstsein
gewachsen,
dass
auch
sie
für
die
Knüpferfamilien
verantwortlich
sind."
Bildtext:
Auf
100
Milliarden
Euro
wird
das
Vermögen
aller
Stiftungen
in
Deutschland
geschätzt.
Ohne
Hilfe
der
Stiftungen
wäre
die
Gesellschaft
ärmer
–
nicht
nur
in
finanzieller
Hinsicht.
Auch
in
Osnabrück
lebt
der
Stiftungsgedanke
auf,
wie
drei
Beispiele
zeigen:
(Bilder
rechts,
von
oben)
Gertrud
Haarmann
unterzeichnete
die
Stiftungsurkunde
im
Rathaus
noch
zur
Amtszeit
von
Oberbürgermeister
Hans-
Jürgen
Fip,
Marianne
und
Frank
Kochmann
unterstützen
eine
Hamburger
Klinik,
und
Gisela
Bohnenkamp
sichert
mit
ihrer
Stiftung
auch
die
Zukunft
des
Unternehmens.
Fotos:
Colorbox,
Parton,
Holtgrewe
Autor:
Frank Henrichvark