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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Schmale Straße für großen Umsatz
Zwischenüberschrift:
Die Hasestraße führt durch den ältesten Siedlungsbereich der Stadt
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Zwei Straßenbahnen der Linie 2 begegnen sich auf der historischen Fotografie der heutigen Zeitreise. Der eine Zug fährt über die Hasestraße nach Haste, der andere ist auf dem Weg zum Schölerberg. Begegnet sind sie sich um 1910, als das Bild aufgenommen wurde.
Die Hasestraße gehört mit Markt, Turm- und Jakobstraße zum ältesten bürgerlichen Siedlungsbereich der Stadt Osnabrück. Während die Grundstücke auf der Seite zum Dom eng bemessen waren, gab es auf der gegenüberliegenden Seite wesentlich größere Parzellen. Wie am Markt befanden sich hier größere Kaufmannshäuser.
Rechts wendet die Bischöfliche Kanzlei ihre Fassade der Hasestraße zu. Das von Landbaumeister Franz Schaedler entworfene Gebäude wurde von 1782 bis 1785 errichtet. Das Haus war der bedeutendste fürstliche Repräsentationsbau Osnabrücks und leitete den Klassizismus in der Stadt ein. Es diente zahlreichen Fassaden von Bürgerhäusern als Vorbild. Eine Kopie der Kanzlei, das Herrenhaus Palsterkamp, steht in Bad Rothenfelde.
Schaedler hat das Gebäude an der Hasestraße 40a aus den Vorstellungen des spätbarocken Palastbaus entwickelt. Über einem hohen Sockel plante er einen frei stehenden, zweistöckigen Bau aus Sandstein, der von einem Walmdach gekrönt wird. Die Mitte der Fassade ist durch einen dreiachsigen Mittelrisalit betont, der um ein Halbgeschoss erhöht ist. Zutritt zum Gebäude bietet eine doppelläufige Freitreppe.
Auf der historischen Aufnahme ist noch einer der beiden Vorbauten zu sehen, die 1851 angefügt worden waren. Sie dienten dem Publikum als Zugang zu den Senatssälen des Obergerichts, das sich zu dieser Zeit in dem Gebäude befunden hat. Später wurden diese Zugänge zugemauert. Das im Krieg ausgebrannte Gebäude wurde innen komplett erneuert.
Bei dem Haus mit dem dunklen Giebel neben der Bischöflichen Kanzlei handelt es sich um ein Ensemble mit Steinwerk. Das ursprüngliche Vorderhaus, auf dessen Grundmauern das heutige erbaut wurde, stammt aus der Zeit um 1200 nach Christus. In dem Komplex befinden sich Werkstatt und Verkaufsraum eines Goldschmiedes, in der Etage darüber sind die Räume einer Innenarchitektin zu finden.
Während die Häuser auf der rechten Straßenseite noch aus früheren Zeiten stammen, wurde das Gebäude links erst nach dem Krieg errichtet. Und auch die Straßenbahnen gibt es heute nicht mehr. Die Fahrten der Elektrischen wurden 1960 eingestellt, die Schienen später abgebaut.

Bildtext:

Die Hasestraße im Jahr 1910. Damals wie heute war die Hasestraße eine beliebte Einkaufs- und Geschäftsstraße. Bis 1960 fuhr hier die Linie 2 der Elektrischen und brachte Fahrgäste von Haste zum Schölerberg und zurück.

Die Ansichtskarte stammt aus der Sammlung von Helmut Riecken, Osnabrück.

Bäume zieren heute den Rand der Hasestraße.

Foto: Jörn Martens
Autor:
Marie-Luise Braun


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