User Online: 2 |
Timeout: 11:18Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Themenauswahllisten
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
27.06.2009
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Aus
der
Ausstellung
"
Bilderschlachten"
werden
die
Biografie
und
Fotos
eines
gewissen
Friedrich
Büttner
vorgestellt,
der
an
beiden
Weltkriegen
teilnahm.
Überschrift:
Bilder aus einer Welt des Schreckens
Zwischenüberschrift:
Ein Fotoalbum aus dem Ersten Weltkrieg
Artikel:
Originaltext:
Vor
gut
100
Jahren
wurde
die
Fotografie
zum
Massenmedium:
Jetzt
gab
es
Platten-
oder
Rollfilmkameras,
mit
denen
auch
Amateure
ohne
großen
Aufwand
Bilder
machen
konnten.
So
entstanden
im
Ersten
Weltkrieg
erstmals
auch
Bilder,
die
die
Kriegswirklichkeit
"
von
unten"
,
aus
der
Sicht
des
Schützengrabens
und
nicht
aus
der
Perspektive
offizieller
Propaganda
und
des
Feldherrenhügels
spiegelten.
Friedrich
Büttner
(1895
bis
1983)
hat
so
ein
Album
aus
seiner
Zeit
an
der
Front
überliefert.
Der
Abiturient
wurde
als
Rekrut
1913
"
fürchterlich
geschliffen"
,
wie
sein
heute
in
Melle
lebender
Sohn
Dr.
Kurt
Büttner
berichtet.
Ein
Jahr
später,
im
Oktober
1914,
entstand
das
Foto
des
jungen
Rekruten
mit
aufgepflanztem
Seitengewehr
und
den
viel
zu
langen
Ärmeln
des
Uniformrocks.
Es
ist
ein
konventionelles
Foto,
ähnliche
Bilder
fertigten
die
Photographischen
Ateliers
der
Berufsfotografen
damals
in
Serie
an.
Zwei
Jahre
später,
im
September
1916,
liegt
Friedrich
Büttner
als
Pionier
mit
dem
83.
Infanterieregiment
vor
Verdun.
Er
macht
den
Sturm
auf
das
Fort
Douaumont
mit,
wird
verwundet,
kommt
ins
Lazarett
und
geht
wieder
an
die
Front
zurück.
1918
entlassen,
studiert
Büttner
Tiermedizin.
1939,
auch
das
gehört
zu
dieser
Biografie,
wird
er
erneut
eingezogen.
Diesmal
geht
er
als
Stabsveterinär
an
die
Ostfront
und
wird
noch
einmal
mit
dem
furchtbaren
Sterben
von
Mensch
und
Tier
konfrontiert.
Grauenhaft
sei
das
alles
gewesen,
hat
er
seinem
Sohn
gegenüber
gesagt.
Kurt
Büttner
berichtet
auch
davon,
wie
er
seinen
Vater,
der
eine
französisch-
schweizerische
Mutter
hatte,
noch
einmal
nach
Verdun
begleitete
und
der
alte
Herr
über
das
"
sinnlose
Sterben
zweier
Kulturnationen"
zu
Tränen
gerührt
gewesen
sei.
Wer
in
den
Gesichtern
zu
lesen
versteht,
kann
bei
diesen
beiden
privaten
Erinnerungsfotos
aus
dem
Ersten
Weltkrieg
interessante
Entdeckungen
machen.
Das
erste
Bild
zeigt
Büttner
als
gerade
mal
19-
Jährigen
noch
ganz
in
der
konventionellen
Pose
des
wachsamen
Soldaten,
"
feldmarschmäßig"
ausgerüstet
und
vor
einem
zivilen
Hintergrund
in
einem
Garten
oder
Park
posierend.
Dagegen
gibt
das
zweite
Bild
einen
zwar
sicherlich
in
einer
Kampfpause
gestellten,
aber
doch
realistischen
Einblick
in
den
Schützengraben
an
der
Westfront
im
Jahr
1916.
Nichts
mehr
von
"
des
Kaisers
schimmernder
Wehr"
.
Die
Gesichter
sind
schmal
und
hart
geworden,
die
Uniformen
abgerissen,
der
Schützengraben
ein
einziges
Provisorium.
Büttner,
der
Mann
mit
dem
Fernglas,
und
seine
Leute
hatten
damals
eine
mörderische
Aufgabe:
Die
Pioniere
trieben
Stollen
unter
die
feindliche
Linie
vor,
deponierten
dort
Sprengladungen
und
ließen
damit
die
gegnerischen
Stellungen
hochgehen.
Ironie
des
grausigen
Spiels:
Manchmal
trafen
die
Gegner
dabei
auf
halbem
Wege
aufeinander
und
brachten
sich
dann
unter
Tage
gegenseitig
um.
Zwischen
solchen
Schilderungen
in
den
Tagebüchern
und
den
überlieferten
Fotografien
klafft
allerdings
noch
ein
gewaltiger
Unterschied.
Sicherlich
nicht
allein,
weil
die
Technik
authentische
Bilder
vom
Kampfgeschehen
noch
nicht
zuließ;
sondern
auch,
weil
die
Fotoamateure
sich
und
ihren
Angehörigen
solche
Bilder
und
das
ganze
Ausmaß
des
Grauens
gar
nicht
zumuten
wollten.
Die
Ausstellung
"
Bilderschlachten"
ist
bis
zum
4.
Oktober
in
der
Kunsthalle
Dominikanerkirche,
im
Remarque-
Zentrum
und
im
Magazingebäude
des
Museums
Industriekultur
zu
sehen.
Bildtext:
Im
Schützengraben
vor
Verdun:
1916
hat
sich
das
Grauen
in
die
Gesichter
eingegraben.
Mit
Pickelhaube
und
Seitengewehr:
Friedrich
Büttner
bei
Kriegsausbruch
1914.
Autor:
Frank Henrichvark