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1.
Erscheinungsdatum:
20.06.2009
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Der
Botanische
Garten
auf
dem
Westerberg
besteht
25
Jahre.
Überschrift:
Kleine Weltreise in einer Stunde
Zwischenüberschrift:
25 Jahre Botanischer Garten auf dem Westerberg
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Hirtentäschelkraut
oder
lateinisch:
Capsella
bursa-
pastoris.
Die
Pflanze
wächst
am
Wegrand
und
auf
dem
Maisacker,
sie
hat
Italien
und
Mittelamerika,
Feuerland
und
Australien
erobert.
Für
Landwirte
ist
der
Hirtentäschel
nur
ein
Unkraut,
aber
für
Botaniker
ein
faszinierendes
Studienobjekt.
Es
sei
"
die
wohl
erfolgreichste
Pflanze
der
Welt"
,
meint
Dr.
Nikolai
Friesen,
der
Kustos
im
Botanischen
Garten
auf
dem
Westerberg.
Immerhin
hat
sie
sich
als
blinder
Passagier
auf
den
Segelschiffen
der
Entdecker
seit
1500
in
kurzer
Zeit
auf
dem
ganzen
Globus
verbreitet.
Und
weil
er
vom
Hirtentäschelkraut
gar
nicht
genug
bekommen
kann,
hat
Friesen
auch
in
diesem
Jahr
ein
ganzes
Feld
mit
Capsella
bursa-
pastoris
bepflanzt:
2000
Stück,
eine
neben
der
anderen
und
immer
fein
säuberlich
nummeriert.
Das
sieht
wegen
der
bunten
Etiketten
zwar
hübsch
aus,
zeigt
seinen
wissenschaftlichen
Nutzen
aber
erst
auf
den
zweiten
Blick:
Welche
genetischen
Anpassungsleistungen
an
völlig
andere
klimatische
und
geologische
Verhältnisse
musste
das
aus
dem
Mittelmeerraum
stammende
Hirtentäschelkraut
vollbringen?
Wie
arbeitet
die
Evolution,
wie
entstand
die
Vielfalt
der
Arten
auf
der
Erde?
Diese
Frage
wollen
die
Biologen
vom
Westerberg
im
Botanischen
Garten
klären,
wenn
sie
zum
Beispiel
Hirtentäschel-
Saatgut
wieder
aussäen,
das
sie
zuvor
auf
allen
fünf
Kontinenten
gesammelt
haben.
Der
Blühbeginn,
so
hat
sich
dabei
zum
Beispiel
gezeigt,
hängt
vom
Breitengrad
der
ursprünglichen
Herkunft
des
Saatguts
ab.
Die
Vielfalt
der
Arten
hat
die
Biologen
von
jeher
fasziniert.
Die
Botaniker
haben
gesammelt,
katalogisiert
und
systematisiert.
Heute
sind
sie
mit
den
Methoden
der
Genanalyse
den
Mechanismen
auf
der
Spur,
die
schon
Charles
Darwin
und
Gregor
Mendel
im
Blick
hatten.
Und
je
mehr
uns
heute
die
Gefährdung
der
Natur
bewusst
wird,
umso
wichtiger
wird
diese
Grundlagenforschung.
Das
Erforschen,
Vermitteln
und
Erhalten
der
Biodiversität
sei
Aufgabe
des
Botanischen
Gartens
auf
dem
Westerberg,
sagt
die
Professorin
Dr.
Sabine
Zachgo.
Die
Biologin
an
der
Uni
Osnabrück
ist
– "
ehrenamtlich"
,
wie
sie
betont
–
zugleich
auch
Direktorin
des
Botanischen
Gartens:
"
Wir
haben
für
Forschung
und
Lehre
das
ganze
Repertoire
der
Botanik
vor
der
Haustür"
,
sagt
sie,
"
und
das
hilft
uns
sehr:
Wir
können
viel
effizienter
Inhalte
vermitteln
und
zugleich
auch
Begeisterung
für
das
Fach
wecken."
So
zeigt
sich
im
Rückblick,
wie
zukunftsträchtig
die
Entscheidung
für
den
Ankauf
des
früheren
Steinbruchs
auf
dem
Westerberg
durch
das
Land
Niedersachsen
im
Jahr
1980
war.
8,
3
Millionen
Mark
kostete
die
erste
Ausbaustufe
des
Botanischen
Gartens.Dass
es
gut
angelegtes
Geld
sei,
diese
Überzeugung
vertraten
der
damalige
Wissenschaftsminister
Cassens
und
der
erste
Gartendirektor
Prof.
Herbert
Hurka
allerdings
bei
der
Einweihung
vor
25
Jahren
einhellig:
Von
einem
"
Schmuckstück
der
Universität"
war
bereits
damals
die
Rede,
schließlich
solle
der
Garten
einmal
"
allen
Bürgern
offen
stehen"
,
so
Cassens.
Und
diese
Saat
ist
aufgegangen:
Jährlich
besuchen
an
die
70
000
botanisch
interessierte
Laien
den
Garten
und
machen
so,
weil
der
Garten
die
Pflanzen
nach
den
Lebensgemeinschaften
der
Kontinente
präsentiert,
eine
Weltreise
in
nur
einer
Stunde.
Für
besonders
interessierte
gibt
es
Themenführungen.
Zur
Vermittlung
wurde
deshalb
eigens
die
"
Grüne
Schule"
ins
Leben
gerufen.
Claudia
Grabowski-
Hüsing
bietet
hier
vom
Kindergarten
bis
zur
Erwachsenenbildung
sehr
populäre
Themenführungen
an.
Im
Vordergrund
der
Arbeit
stehen
jedoch
die
beiden
Aspekte
Forschen
und
Bewahren:
Etwa
60
Doktorarbeiten,
Diplomarbeiten
und
Staatsexamensarbeiten
sind
hier
entstanden,
viele
davon
beschäftigen
sich
mit
der
Familie
der
Kreuzblütler
und
speziell
mit
dem
Hirtentäschelkraut.
Neben
dem
Tropenhaus
und
den
Freilandversuchen
gibt
es
aber
auf
dem
Westerberg
noch
eine
besondere
Arche
für
die
bedrohte
Vielfalt:
In
einem
riesigen
Tiefkühlschrank
wird
bei
minus
18
Grad
das
Saatgut
von
über
600
Pflanzenarten
aufbewahrt.
Es
sind
unzählige
versiegelte
Plastiktüten,
über
die
Dr.
Peter
Borgmann
hier
wacht
–
das
Saatgut
gesammelt
zum
Teil
vor
der
eigenen
Haustür
und
zum
Teil
in
aller
Welt.
Den
Grundstock
legte
übrigens
Loki
Schmidt,
die
Frau
des
früheren
Bundeskanzlers.
Sie
hatte
schon
vor
Jahrzehnten
die
schleichende
Verarmung
der
Natur
um
uns
herum
erkannt.
Bildtext:
Unkraut
jäten
in
den
Alpen:
Der
Botanische
Garten
präsentiert
Stauden,
Bäume
und
Sträucher
in
den
regionalen
Lebensgemeinschaften
der
Kontinente,
von
denAlpen
bis
zum
Regenwald
Südamerikas
in
einem
eigenen
Tropenhaus.
Hier
pflegt
die
Gärtnerbrigade
gerade
das
Alpinum
auf
einer
Felseninsel
mitten
im
früheren
Steinbruch.
Fotos
(4)
:
Jörn
Martens
Alles
nur
Hirtentäschel:
Die
Versuchspflanzung
mit
der
Referenzpflanze
Capsella
bursa-
pastoris
aus
der
Gattung
der
Kreuzblütler
prüfen
hier
Kustos
Dr.
Nikolai
Friesen
und
Prof.
Sabine
Zachgo,
die
Leiterin
des
Botanischen
Gartens.
Für
seine
Bachelor-
Arbeit
untersucht
Tobias
Herden
die
DNA-
Struktur
von
Bärlauch-
Pflanzen.
Sonnentau:
Diese
Pflanze
hat
schon
Darwin
beschäftigt
und
fasziniert
heute
in
der
"
Grünen
Schule"
.
Foto:
Gert
Westdörp
Tiefgefroren
bei
minus
18
Grad
bewahrt
Dr.
Peter
Borgmann
in
der
Genbank
tausendfach
Saatgut
von
Wildpflanzen
auf.
Autor:
Frank Henrichvark