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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Der Neumarkt als neues Zentrum
Zwischenüberschrift:
Nach dem Kriegerdenkmal steht ein Mahnmal gegen den Krieg vor dem Landgericht
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Zwei Turmhauben setzen markante Akzente auf einem Gebäude am Neumarkt, das es heute nicht mehr gibt. Hier befand sich einst das Geschäft für Hutmode von Hermann Dierkes. Rechts ist die Germania auf hoher Säule zu sehen. Es war ein Denkmal für gefallene Soldaten.
Von Marie-Luise Braun
Osnabrück. Die Fotografen haben die beiden Bilder mit dem Rücken zum Kollegienwall aufgenommen. Der Westen des Platzes wurde damals noch von einer Häuserzeile begrenzt. Aus dieser Perspektive dominierte zu Beginn des 20. Jahrhunderts das große Haus, in dem Hermann Dierkes Hutmoden verkaufte. Mit den Türmchen und der markanten Fassade ist es ein Zeugnis des Historismus. Bis weit nach dem Zweiten Weltkrieg betrieb die Firma hier ihre Geschäfte. Das Gebäude allerdings war zerstört worden, wie auch alle anderen Häuser, die auf dieser Seite des Neumarkts gestanden hatten.
Auffällig ist die Straßenbahn in der Mitte des alten Bildes. Sie macht deutlich, dass die Aufnahme nach 1906 entstanden sein muss. Mit dem Bau der Straßenbahn wurde der Neumarkt zum Zentrum des städtischen Verkehrs. Über den Platz fuhr die Linie 2 vom Schölerberg nach Haste. Die Linie 3 kreuzte hier vom Martiniplatz nach Schinkel.
Der Wandel zog weitere Veränderungen nach sich. So wurde der Wochenmarkt verlegt, der seit 1866 vor dem Landgericht stattgefunden hatte. Seit 1913 stellen die Marktbeschicker am Ledenhof ihre Stände auf. 1936 ging am Neumarkt die erste Ampel der Stadt in Betrieb.
Und auch die Germania auf hoher Säule musste weichen. Das Denkmal für gefallene Soldaten ist auf der rechten Hälfte der historischen Ansichtskarte zu sehen. Das Monument war hier 1880 aufgestellt worden, zu Ehren der Gefallenen aus dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/ 1871.
Die Germania ist eingeschmolzen, und das Fundament steht nun mit der Säule auf dem Straßburger Platz. 1928 war es passenderweise in das Viertel am Westerberg verlegt worden, dessen Straßennamen die Generäle und Schlachtfelder des Deutsch-Französischen Krieges benennen. Passend für unsere Zeit ist, dass heute ein Mahnmal gegen den Krieg auf dem Neumarkt steht. Es ist die von einem Bäumchen gekrönte Stele " 2000 Jahre Schlachten" von Volker Johannes Trieb.

Bildtext: Neumarkt mit Kriegerdenkmal: Die kolorierte Postkarte stammt vom Beginn des 20. Jahrhunderts und zeigt, dass der Neumarkt durch die Häuserzeile am linken Bildrand noch Platzcharakter hatte. Foto: Die Ansichtskarte hat uns Erika Bollmann zur Verfügung gestellt

Moderne Gebäude prägen heute die nördliche Seite des Neumarktes. Die alten Gebäude waren im Zweiten Weltkrieg zerstört worden. Foto: Klaus Lindemann
Autor:
Marie-Luise Braun


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