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1.
Erscheinungsdatum:
13.06.2009
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Ein
weiterer
Stolperstein
wurde
für
August
Lümkemann
vor
der
Mittelburgstraße
7
gesetzt,
der
in
Hadamar
ermordet
wurde.
Überschrift:
Für die Nazis war es "unwertes Leben"
Zwischenüberschrift:
Ein Stolperstein erinnert an das "Euthanasie"-Opfer August Lümkemann
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
War
August
Lümkemann
psychisch
krank
oder
geistig
behindert?
Das
ist
nicht
bekannt.
Doch
sowohl
die
eine
als
auch
die
andere
Antwort
konnte
in
der
Zeit
des
Nationalsozialismus
den
Tod
bedeuten.
Der
Osnabrücker,
der
in
der
Mittelburgstraße
7
aufgewachsen
war,
wurde
1941
in
der
Gaskammer
der
Tötungsanstalt
Hadamar
bei
Limburg
ermordet.
Jetzt
erinnert
ein
Stolperstein
an
ihn.
Einer
kann
sich
an
ihn
erinnern.
Josef
Puke,
Jahrgang
1914,
war
ein
Nachbar
des
17
Jahre
älteren
August
Lümkemann.
"
Ich
habe
ihn
kennengelernt.
Er
war
aggressiv,
und
er
hatte
ein
Zimmer
im
Stall
–
da
musste
er
rein,
wenn
sein
Vater
bei
der
Arbeit
war."
Diesen
Satz
sagt
er
während
der
Verlegung
des
Stolpersteins.
Es
ist
ein
Schlaglicht
auf
die
damaligen
Lebensumstände.
Doch
die
Hintergründe
bleiben
verborgen.
Joachim
Böhmer
von
der
Heilpädagogischen
Hilfe
in
Osnabrück
(Pate
des
Stolpersteins)
berichtet:
"
August
Lümkemann
soll
Schlosser
gewesen
sein."
Mit
35
Jahren
wurde
er
1932
in
der
Provinzial
Heil-
und
Pflegeanstalt
am
Gertrudenberg
aufgenommen,
im
April
1941
mit
weiteren
Osnabrückern
nach
Eichberg
gebracht.
Dort
betrieben
die
Nationalsozialisten
eine
Zwischenstation
auf
dem
Weg
in
den
Tod.
Am
9.
oder
10.
Juni
1941
wurde
der
Osnabrücker
in
Hadamar
zusammen
mit
vielen
anderen
in
eine
Gaskammer
gezwängt,
ermordet
und
eingeäschert.
Nur
wenige
Monate
später,
im
August
1941,
hielt
Clemens
August
Graf
von
Galen,
der
Bischof
von
Münster,
eine
Predigt,
aus
der
Joachim
Böhmer
zitierte:
"
Seit
einigen
Monaten
hören
wir
Berichte,
dass
aus
Heil-
und
Pflegeanstalten
für
Geisteskranke
auf
Anordnung
von
Berlin
Pfleglinge,
die
schon
länger
krank
sind
und
vielleicht
unheilbar
erscheinen,
zwangsweise
abgeführt
werden."
Bischof
von
Galen
verurteilte
die
Haltung
der
Nationalsozialisten,
"
man
dürfe
sogenanntes
‚
unwertes
Leben′
vernichten,
also
Menschen
töten,
wenn
man
meint,
ihr
Leben
sei
für
Volk
und
Staat
nichts
mehr
wert"
.
Dann,
so
die
Predigt
weiter,
"
ist
der
Mord
an
uns
allen,
wenn
wir
alt
und
altersschwach
und
damit
unproduktiv
werden,
freigegeben"
.
"
Es
ist
nicht
auszudenken,
welche
Verwilderung
der
Sitten,
welch
allgemeines
Misstrauen
in
die
Familien
hineingetragen
wird,
wenn
diese
furchtbare
Lehre
geduldet,
angenommen
und
befolgt
wird"
,
heißt
es
weiter
in
der
Predigt
des
Bischofs.
Doch
die
Nationalsozialisten
ließen
sich
in
ihren
Vorstellungen
von
"
Rassenhygiene"
kaum
beirren.
Etwa
15
000
Menschen
sollten
bis
Kriegsende
allein
in
der
Tötungsanstalt
Hadamar
sterben.
Die
Täter
nannten
die
Morde
beschönigend
Euthanasie,
sprachen
von
Erlösung
–
und
der
Osnabrücker
August
Lümkemann
wurde
eines
ihrer
Opfer.
Bildtext:
In
der
Mittelburgstraße
7
lebte
August
Lümkemann.
Er
wurde
1941
in
Hadamar
ermordet.
Die
Nationalsozialisten
nannten
diese
Tat
"
Euthanasie"
.
Foto:
Thorsten
Wöhrmann
Autor:
Jann Weber