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1.
Erscheinungsdatum:
06.06.2009
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Aus
der
Ausstellung
"
Bilderschlachten"
wird
der
"
Krieg
der
Journale"
hervorgehoben.
Überschrift:
Der Krieg der Journale
Zwischenüberschrift:
1870: Erstmals wird der Krieg zum Medienereignis
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Auf
eine
kurze
Formel
gebracht,
hat
die
Eisenbahn
den
deutsch-
französischen
Krieg
von
1870/
71
entschieden.
Mit
der
Eisenbahn
war
es
möglich,
ganze
Armeekorps
schnell
zu
transportieren
oder
Nachschub
zu
liefern.
Von
Frank
Henrichvark
Osnabrück.
Erstmals
knüpfte
auch
die
mit
der
Bahn
transportierte
Feldpost
ein
festes
Band
zwischen
den
Soldaten
und
der
Heimat.
Massenhaft
wurden
Briefe
und
Päckchen
verschickt.
Massenhaft
gelangten
so
aber
auch
illustrierte
Familienzeitungen
wie
die
"
Gartenlaube"
,
das
"
Daheim"
oder
"
Über
Land
und
Meer"
zu
den
Soldaten.
Und
weil
diese
Zeitungen
ausführliche
Berichte
der
Kriegsberichterstatter
enthielten
und
mit
Grafiken
versehen
waren,
die
Schlachtszenen
oder
das
Leben
in
der
Etappe
abbildeten,
gab
es
jetzt
erstmals
in
der
Geschichte
ein
neues
Phänomen:
Noch
während
des
Feldzuges
verfügten
die
Menschen
überall
und
zur
gleichen
Zeit
über
aktuelle
Informationen
vom
Geschehen.
Man
war
nicht
mehr
angewiesen
auf
die
mündlichen
Berichte
der
Kriegsheimkehrer
und
auf
die
repräsentative
Schlachtenmalerei,
um
sich
ein
Bild
machen
zu
können.
Die
großen
Zeitungen
hatten
eigene
Korrespondenten
auf
den
Kriegsschauplatz
entsandt.
Darunter
waren
auch
renommierte
Schriftsteller
wie
zum
Beispiel
Theodor
Fontane,
der
bei
seinen
Erkundungsfahrten
sogar
hinter
die
französischen
Linien
geriet
und
als
vermeintlicher
Spion
verhaftet
wurde.
"
Spezialartisten"
genannte
Grafiker
zeichneten
auf
den
Skizzenblock,
was
sie
sahen.
Die
Korrespondenten
kabelten
ihre
Berichte.
Texte
und
Bilder
wurden
aber
auch
mit
der
Feldpost
an
die
Redaktion
geschickt
und
abgesetzt.
Eigene
Xylografen
setzten
die
Bilder
in
Holzstiche
um,
die
zusammen
mit
dem
Text
in
die
Druckform
eingespannt
wurden
und
in
hohen
Auflagen
erschienen.
Das
Verfahren
war
erprobt
und
funktionierte
reibungslos:
Binnen
acht
Tagen
hatten
selbst
die
deutschen
Truppen
vor
Paris
dieselbe
Lektüre
in
der
Hand
wie
die
Familien
daheim.
Allein
die
"
Gartenlaube"
erschien
zu
dieser
Zeit
mit
einer
Auflage
von
fast
300
000
Exemplaren,
was
einem
Lesepublikum
von
mindestens
drei
Millionen
Menschen
entsprochen
hat.
Wie
groß
der
Lesehunger
nach
Nachrichten
vom
Kriegsschauplatz
gewesen
sein
muss,
zeigen
spezielle
Titel
wie
"
Der
Deutsche
Volkskrieg"
oder
eben
das
hier
gezeigte
Blatt
"
Vom
Kriegsschauplatz"
mit
dem
Untertitel
"
Illustrirte
Kriegszeitung
für
Volk
und
Heer"
,
Erscheinungsweise
zweimal
wöchentlich
mit
je
acht
Seiten.
Erstmals
habe
es
deshalb
im
deutsch-
französischen
Krieg
von
1870/
71
eine
"
Medienrealität
des
Krieges
gegeben,
die
auf
die
Wahrnehmung
und
Deutung
der
Ereignisse
durch
die
Zeitgenossen
maßgeblich
einwirkte"
,
so
Prof.
Frank
Becker
aus
Münster:
Weil
die
räumliche
und
zeitliche
Distanz
nahezu
aufgehoben
waren,
wurde
dieser
Krieg
zu
einem
"
nationalen
Projekt"
,
an
dessen
Ende
dann
auch
nicht
zufällig
die
deutsche
Einheit
stand,
proklamiert
von
Bismarck
im
Spiegelsaal
von
Versailles.
Die
Ausstellung
"
Bilderschlachten"
ist
bis
zum
4.
Oktober
in
der
Kunsthalle
Dominikanerkirche,
im
Remarque-
Zentrum
und
im
Magazingebäude
des
Museums
Industriekultur
zu
sehen.
Bildtext:
Nachrichten
vom
Kriegsschauplatz:
Erstmals
erschien
im
deutsch-
französischen
Krieg
von
1870/
71
eine
eigene
Kriegspublizistik
mit
illustrierten
Blättern.
Foto:
Katalog
Bilderschlachten
Autor:
Frank Henrichvark