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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Zweites Zuhause für Verwirrte
Zwischenüberschrift:
Tagespflege für demente Menschen: Ein hilfreiches Angebot im Haus Ledenhof
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Seit Horst Thönes dement ist, steht er morgens nicht mehr gerne auf. " Aber mittwochs kommt er immer aus dem Bett", lacht seine Frau Doris: " Dann geht er in die Tagespflege im Haus Ledenhof."
Noch keine 50 war der Osnabrücker, als vor neun Jahren die Krankheit begann. Demenz bedeutet einen Verfall der geistigen Leistungsfähigkeit, vor allem die Abnahme von Gedächtnis und Denkvermögen. Dieser Verfall betrifft zunächst die Aufnahme und Wiedergabe neuer gedanklicher Inhalte, sodass die Orientierung, die Urteils-, Sprach- und Rechenfähigkeit sowie Teile der Persönlichkeit zerstört werden. Die Betroffenen können aggressiv oder enthemmt, depressiv oder in der Stimmung sprunghaft werden, was für Angehörige und Pflegende erhebliche Probleme aufwirft.
Die Tagespflege soll Angehörige entlasten. Doris Thönes nahm deshalb 2004 den Kontakt zum Ledenhof auf. Was sie am meisten überraschte war, " dass die Tagespflege separat ist". Abgetrennt vom evangelischen Alten- und Pflegeheim, liegt die gerontopsychiatrische Tagespflege. Sie bietet Platz für 15 Menschen. Zur Anlage gehört ein geschützter Garten mit Rundwegen und Nischen.
Das Wichtigste für die Betreuung der Tagesgäste ist eine gründlich biografische Aufarbeitung des Lebens der Tagesgäste. Die Angehörigen kennen ihre Stärken und Schwächen, die zu bestimmten Reaktionen führen können. Scheinbar unerklärliches Verhalten wird für die Pflegekräfte verständlich.
So können auch Gäste mit fortgeschrittener Demenz einen strukturierten Tagesablauf verbringen. Mittwochs, wenn Horst Thönes den Ledenhof besucht, ist ein Ehrenamtlicher mit seinem Hund in der Tagespflege. Wenn Benny bellt oder die Gäste mit seiner feuchten Nase anstupst, kommen bei vielen vor allem bei ehemaligen Hundebesitzern Erinnerungen auf, erzählt Pflegerin Petra El Nader.
Doch auch außerhalb der Einrichtung bieten die Mitarbeiter Angehörigen Demenzkranker Hilfe an. So war Heimleiterin Gabi Große Homann im Hause Thönes dabei, als der Medizinische Dienst die Begutachtung für die Pflegeeinstufung machte. " Das ist eine große Erleichterung", sagt Doris Thönes.
Das Team von Haus Ledenhof kennt die Probleme Angehöriger. " Viele wissen noch nicht, dass nach der Gesetzesreform auch denjenigen ein gewisses Betreuungsgeld zusteht, die Pflegestufe null haben." Dafür muss in wenigstens zwei Bereichen eine " erheblich eingeschränkte Alltagskompetenz" vorliegen. Weglaufen gehört unter anderem dazu oder das Verkennen gefährlicher Situationen, wenn etwa der Herd angestellt und der Topflappen auf die glühende Platte gelegt wird.
Die Tagespflege im Haus Ledenhof hat werktags von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Gäste können einen oder mehrere Tage die Woche kommen. Ein Fahrdienst holt sie ab und bringt sie wieder nach Hause. Ein kostenloser Probetag ist möglich.
Informationen: Telefon 05 41/ 35 78 40
Autor:
S.


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