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1.
Erscheinungsdatum:
30.05.2009
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Die
Zoo-
Bewohner
werden
immer
älter.
Überschrift:
Senioren-WG im Affenkäfig
Zwischenüberschrift:
Zoo-Bewohner werden immer älter – Haarausfall und Arthrose machen auch vor der Tierwelt nicht halt
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Pepe
hat
schon
einige
kahle
Stellen
und
ist
um
die
Nase
ergraut.
Schonkost
bekommt
er
noch
nicht,
so
ganz
fidel
springt
er
allerdings
auch
nicht
mehr
durch
seinen
Käfig.
Wenn
er
Mehlwürmer
sieht,
kommt
er
aber
noch
richtig
in
Fahrt.
Pepe
ist
ein
Kapuzineräffchen
und
gehört
zu
den
Senioren
des
Osnabrücker
Zoos
–
und
die
sind
längst
keine
Seltenheit
mehr.
Osnabrück.
Ein
paar
Gehege
weiter.
Als
Auroro
die
Kamera
sieht,
wirft
er
sich
in
Pose.
Mitten
ins
Sonnenlicht
stellt
er
sich.
Allerdings
nur
für
ein
paar
Sekunden
–
modeln
ist
schließlich
ein
Knochenjob,
scheint
er
zu
denken,
und
der
Mähnenwolf
hat
immerhin
schon
16
Jahre
auf
dem
Buckel.
Also
dreht
er
dem
Fotografen
nach
ein
paar
Minuten
im
Rampenlicht
den
Rücken
zu
und
trottet
zu
dem
Baumstamm,
an
dem
er
am
liebsten
liegt.
Auroro
ist
sein
Seniorenalter
anzusehen.
Er
wirkt
zottelig,
hat
schütteres
Fell
und
bewegt
sich
steifer
als
ein
Jungtier.
In
der
Wildnis
wäre
er
vermutlich
schon
seit
sechs
Jahren
tot.
Anders
als
in
der
Natur
"
Die
Alterspyramide
ist
hier
anders
als
in
der
freien
Wildbahn"
,
erklärt
Dr.
Susanne
Klomburg,
Zoodirektorin
und
Veterinärin.
Der
demografische
Wandel
hat
auch
die
Tierwelt
erreicht
–
gute
Pflege
und
medizinische
Versorgung
machen
es
möglich.
Die
Senioren
sind
so
mittlerweile
ein
fester
Bestandteil
im
Zoo-
Alltag
geworden.
Klomburg:
"
Wir
hatten
hier
schon
ein
paar
Altersrekorde."
Zum
Beispiel
die
älteste
Orang-
Utan-
Dame
in
ganz
Euro-
pa,
die
stolze
53
Jahre
alt
wurde.
Äffchen
Pepe
hat
allerdings
auch
die
Kehrseite
dieser
Entwicklung
kennengelernt:
Wenn
Tiere
im
Zoo
das
Seniorenalter
erreichen,
bringt
das
Veränderungen
mit
sich
–
so
wie
beim
Menschen.
Das
hat
der
Kapuzineraffe,
der
schon
über
40
Jahre
alt
ist,
am
eigenen
Leib
erfahren.
"
In
freier
Wildbahn
werden
alte
Tiere
buchstäblich
von
den
übrigen
der
Herde
in
die
Wüste
geschickt"
,
sagt
Klomburg.
Im
Zoo
ist
Pepe
vor
drei
Jahren
aus
der
Gruppe
geflogen,
weil
er
von
den
restlichen
Affen
nicht
mehr
akzeptiert
wurde.
Seitdem
hat
er
es
sich
in
einem
separaten
Seniorendomizil
mit
einem
anderen
Affen-
Opa
gemütlich
gemacht
und
lässt
es
nun
etwas
ruhiger
angehen.Es
sei
denn,
einer
der
Tierpfleger
steht
mit
frischen
Mehlwürmern
am
Gehege
–
dann
kommt
Leben
in
den
alten
Mann
und
auch
sein
Mitbewohner
springt
fidel
ans
Gitter.
Ihr
ältester
Artgenosse
im
Zoo,
Affe
Bimbo,
ist
48
Jahre
alt
geworden.
Ein
paar
Meter
weiter
stromert
Tatjana
durchs
Gehege.
Neugierig
kommt
sie
ans
Gitter,
wenn
ihr
Pfleger
mit
Fischen
wedelt.
Die
Tigerdame
hat
die
Altersgrenze
von
zwei
Jahrzehnten
überschritten
–
was
für
eine
Raubkatze
ganz
schön
alt
ist,
wie
Klomburg
erklärt.
Den
Fisch,
den
ihr
der
Raubtierpfleger
ins
Gehege
wirft,
findet
die
Katze
nicht
auf
Anhieb.
"
Weiter
links,
Tatjana"
,
sagt
er
da,
und
als
hätte
sie′s
verstanden,
tappt
sie
zu
dem
Leckerbissen.
Einen
ranzigen
Fisch
will
wohl
auch
eine
Tigerseniorin
nicht
in
der
"
Wohnung"
haben.
Ihr
Mann
Boris
wurde
im
letzten
Jahr
eingeschläfert,
weil
er
starke
Arthrose
hatte.
Bei
Tatjana
zwickt
es
bisher
nur
etwas
in
der
Schulter,
sonst
ist
sie
putzmunter.
Einen
neuen
Tigermann
wird
sie
jedoch
nicht
mehr
kriegen
–
das
lohnt
sich
nicht
mehr,
erklärt
Klomburg.
Das
ist
auch
eine
Folge
davon,
dass
die
Tiere
älter
werden:
Nicht
alle
Zoogehege
sind
voll
besetzt.
Manchmal
stromert
ein
alter
Mähnenwolf
oder
eine
Tigerseniorin
über
Jahre
allein
durch
den
Käfig.
Kein
Problem
für
die
Zoodirektorin:
"
Viele
Tiere
sind
echte
Persönlichkeiten
und
über
die
Stadt
hinaus
bekannt.
Die
haben
schon
ihre
Fans."
Senioren
haben
ihre
Fans
So
wie
Floris.
Das
Nashorn
ist
33
und
somit
in
den
besten
Jahren
–
im
Schnitt
werden
seine
Artgenossen
im
Zoo
bis
zu
40
Jahre
alt.
Der
Dickhäuter
ist
für
sein
Alter
noch
ziemlich
gut
drauf
–
kein
Wunder:
Er
hat
einen
Jungbrunnen
direkt
vor
der
Nase.
Drei
Nashorndamen
im
Gehege
lassen
Floris
alle
Alterssymptome
vergessen.
Gut
so,
schließlich
soll
er
noch
Nachwuchs
zeugen.
Andere
seiner
Nachbarnim
Zoo
lassen
es
da
schon
gemächlicher
angehen.
Eine
Schweinsaffen-
Oma
sieht
ihre
Pflicht
im
Rudel
erfüllt.
Früher
war
sie
ein
ranghohes
Weibchen.
Mittlerweile
hat
sie
mehr
als
vier
Jahrzehnte
auf
dem
Buckel.
"
Jetzt
liegt
sie
nur
noch
in
der
Sonne
und
frisst
um
sich
herum"
,
lacht
Klomburg.
Bleiben
die
Tiere
akzeptiert,
könnten
sie
auch
zur
Stabilität
im
Rudel
beitragen.
Wenn
die
Zähne
langsam
leiden
und
die
Gelenke
nicht
mehr
so
recht
wollen,
wären
die
Tiere
in
der
Natur
aufgeschmissen
–
entweder
sie
verhungern,
weil
sie
nicht
mehr
jagen
oder
richtig
fressen
können,
oder
sie
werden
leichte
Beute
für
einen
Feind.
Im
Zoo
kümmern
sich
Pfleger
um
die
Alten.
"
Einige
werden
besser
versorgt,
wenn
sie
nicht
mehr
kauen
können,
für
andere
alte
Tiere
gibt′s
dann
schon
mal
ein
Eigelb
mehr"
,
verrät
Klomburg.
Und
einige
erhalten
auch
eine
besondere
medizinische
Versorgung.
Gelenkverschleiß,
Haarausfall,
Nierenversagen
und
grauer
Star
machen
auch
vor
den
Zoobewohnern
nicht
halt.
Arthrose
oder
Sehschwächen
stehen
ganz
oben
auf
der
Liste
der
tierischen
Krankheiten.
"
Ich
denke,
solange
die
Tiere
Lebensqualität
haben,
ist
es
durchaus
wünschenswert,
dass
sie
im
Zoo
bleiben"
,
sagt
Klomburg.
Sobald
die
tierischen
Bewohner
jedoch
zu
unbeweglich
werden
oder
beginnen,
sich
zu
quälen,
werden
sie
eingeschläfert.
"
Da
fließen
dann
schon
Tränen"
,
so
die
Veterinärin.
Wenn
die
Pfleger
teilweise
Jahrzehnte
mit
den
Tieren
gearbeitet
haben,
hängt
ihr
Herz
an
ihnen.
Alter
Gouda
aus
Holland
Pinguin
Gouda
beispielsweise
hat
in
Kirsten
Bischoff,
der
Chefin
des
Vogelhauses,
eine
treue
Begleiterin
gefunden.
Zum
Foto-
Shooting
lässt
er
sich
von
ihr
auf
den
Arm
nehmen
–
und
macht
ihr
als
Dankeschön
später
in
die
Jackentasche.
Macht
nichts
–
die
Pflegerin
lacht
darüber.
Schließlich
ist
Gouda,
der
aus
Holland
kommt,
schon
28
Jahre
–
und
das
ist
für
seine
Art
schon
alt.
Er
läuft
ein
bisschen
schlecht
und
ist
nicht
mehr
so
aktiv,
sonst
geht′s
ihm
aber
gut,
sagt
Bischoff.
Ein
Halbaffe
aus
Madagaskar
bekam
das
Seniorenalter
da
schon
stärker
zu
spüren.
Wegen
einer
Linsentrübung
tappte
die
Tierdame
völlig
blind
durchs
Gehege.
"
Ein
Experte
hat
dann
die
Linsen
extrahiert,
seitdem
kann
sie
wieder
gucken"
,
so
Klomburg.
Von
dem
grauen
Star
ist
seitdem
bei
dem
Maki
nicht
mehr
viel
zu
spüren.
Ganz
klar
und
ein
wenig
argwöhnisch
beobachtet
sie
mit
ihrem
Partner,
mit
dem
sie
im
Zoo
gemeinsam
ihren
Lebensabend
verbringt,
die
Besucher
durch
das
Gitter.
Vorsorge
nur
im
Notfall
Während
Menschensenioren
im
Alter
zur
Vorsorge
gehen,
bleibt
das
den
Tieren
weitestgehend
erspart.
"
Wir
gehen
nur
an
die
Tiere
ran,
wenn
wir
das
für
nötig
halten"
,
so
die
Zoodirektorin.
Denn:
Eine
Behandlung
erfordert
fast
immer
eine
Narkose
–
und
die
setzt
manchem
Bewohner
ganz
schön
zu.
So
können
die
Tiere
ihr
Alter
im
Zoo
genießen.
Wenn
mal
wieder
Besucherscharen
auf
das
Gelände
strömen,
um
neugeborene
Tierkinder
zu
beobachten,
sind
die
alten
Herrschaften
ganz
gelassen
–
das
haben
sie
ja
schon
zig
Male
erlebt.
Und
sie
wissen
ja
mittlerweile,
dass
der
Zoo
nicht
nur
ein
Platz
ist,
an
dem
man
gut
aufwachsen
kann:
Auch
im
Seniorenalter
kann
man
sich
in
dem
Tierpark
noch
pudelwohl
fühlen.
Bildtext:
Gouda
kommt
aus
Holland
und
ist
schon
alt.
Pflegerin
Kirsten
Bischoff
kümmert
sich
um
den
Vogel-
Opa.
16
Jahre
hat
Mähnenwolf
Auroro
schon
auf
dem
Buckel.
Spaziergänge
durchs
Gehege
gehen
aber
noch.
Wer
bist
du
denn?
Das
Maki-
Pärchen
wird
gemeinsam
alt
und
beäugt
jeden
Störenfried.
Ich
bin
nicht
alt!
Tigerdame
Tatjana
zwickt′s
nur
manchmal
ein
wenig
in
der
Schulter.
Bitte
nicht
stressen:
Floris
hat
mit
seinen
drei
Damen
im
Gehege
schon
genug
zu
tun.
Hat
aber
auch
Vorteile:
Die
jungen
Hühner
lassen
ihn
sämtliche
Alterserscheinungen
vergessen
und
wirken
auf
den
Nashornbullen
wie
ein
Jungbrunnen.
Zu
viel
Eiweiß
ist
für
Affenopa
Pepe
gar
nicht
mehr
so
gut.
Doch
wenn
der
Pfleger
eine
Schüssel
Mehlwürmer
ans
Gehege
hält,
kommt
Leben
in
den
alten
Mann,
der
in
einer
Senioren-
WG
wohnt.
Autor:
Claudia Kolbeck