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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Vom Bett aus am Leben teilnehmen
Zwischenüberschrift:
Beschütztes Wohnen eröffnet
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Die alte Dame liegt in ihrem Bett und blickt in den Garten. Die Balkontür steht weit offen. Auf Nachfrage sagt sie " Ja, mir ist kalt." Bis vor wenigen Wochen konnte sie kaum etwas sagen. Jetzt spricht sie manchmal wieder in ganzen Sätzen. Ihr Zuhause ist neuerdings das " Beschützte Wohnen" im Heywinkel-Haus.
Gestern wurde der neue Bereich für schwerstdemente pflegebedürftige Menschen in dem Haus an der Bergstraße offiziell eröffnet. Auf dem ehemaligen Flachdach entstanden neun Einzelzimmer, dazu ein großer Wohnbereich mit Teeküche für alle neun Bewohner. Sie haben eins gemein: Sie sind schwer dement, scheinen nichts und niemanden zu erkennen, können sich kaum äußern.
Mit Berührungen, Blicken, Musik und Gerüchen sollen sie wieder am Leben teilhaben. Mit Erfolg, wie Pflegedienstleiterin Monika Stukenborg nach den ersten fünf Wochen schon beobachtet hat. Sie hatte die Idee, Schwerstdemente aus ihrem " Schattendasein" zu holen. Die Fachfrau erarbeitete ein Konzept, das die Julius-Heywinkel-Stiftung trotz großer finanzieller Probleme nach dreieinhalb Jahren nun verwirklicht hat.
In jedem Einzelzimmer gibt es tief gezogene Fenster, sodass die Bettlägerigen leicht aus dem Fenster schauen können. Das Wohnzimmer verfügt über eine Loggia, auf die Bewohner in ihren Betten geschoben werden können. Die 180 Jahre alte Blutbuche im Garten hilft bei der jahreszeitlichen Orientierung. Das Verwöhnbad dient weniger der Körperpflege als der Entspannung und dem Wohlfühlen.
Gert Reimer, Vorsitzender der Heywinkel-Stiftung, dankte gestern bei der Feierstunde allen, die bei der Finanzierung und Einrichtung des " Beschützten Wohnens" geholfen haben. Pflegeheim-Leiter Eckhard Kallert zeigte sich besonders stolz, dass sein Haus der Zeit schon voraus sei. Ein Konzept mit Einzelzimmern, wie es in Osnabrück schon umgesetzt wurde, werde seit wenigen Tagen vom Kuratorium deutsche Altershilfe offiziell empfohlen.
Lob für die " vorbildliche" Leistung äußerte denn auch Christine Hawighorst, Staatssekretärin im niedersächsischen Sozialministerium. Oberbürgermeister Boris Pistorius dankte den " Visionären" des Heywinkel-Hauses für ihre Bemühungen, das Leben dementer Menschen positiv zu verändern.

Bildtext: Ein großes Fenster gibt den Blick auf den Garten frei. Auf der Loggia steht Pastor Achim Kunze. Er sprach gestern bei der Eröffnung den Segen. Foto: Uwe Lewandowski
Autor:
S.


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