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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
In Osnabrück gibt es viele Wohlhabende
Zwischenüberschrift:
Zum Artikel "Raum Osnabrück arm wie der Osten" und dem Kommentar "Kosten hoch, Wirkungsgrad niedrig" von Christoph Reisinger (Ausgabe vom 19. Mai).
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
" Zunächst freue ich mich, dass das bedeutsame Thema Armut seinen Platz auf der ersten und zweiten Seite bekommen hat. Da ich davon ausgehe, dass viele Leser die Informationen mal genauer nachlesen möchten und ebenso die Landkarten und Grafiken betrachten möchten, weise ich darauf hin, dass die Informationen des ersten Armutsatlas für die Regionen in Deutschland′ unter der Internetadresse: www.armutsatlas.de » zu finden sind. Darüber hinaus sind dort unter dem Button Publikationen′ mehrere Expertisen zu finden und zum Download bereit. Hierbei handelt es sich insbesondere um eine kritische Auseinandersetzung mit der Berechnung des Eckregelsatzes′ unter dem Titel zum Leben zu wenig′. Hierbei werden die genauen Beträge, welche für die verschiedenen Lebensbedürfnisse zugrunde gelegt werden, untersucht. Von besonderem Interesse dürfte die Expertise Was Kinder brauchen′ sein, die den Nachweis führt, dass eine besondere Bedarfsermittlung für Kinder stattfinden und der Regelsatz für Kinder erheblich angehoben werden muss. Der Paritätische Wohlfahrtsverband macht hierzu viele konkrete Vorschläge. Nicht angemessen finde ich den letzten Teil des Kommentars von Christoph Reisinger. Millionen Menschen müssen in Deutschland von dem zu niedrigen Regelsatz leben, dessen Neubemessung überfällig und mit dem eine Teilhabe nicht möglich ist. Dies ist nicht vertretbar und muss sich ändern.
Wer sich sachlich mit den Zusammenhängen von Armut beschäftigt, kommt bei fairer Auseinandersetzung um das Thema Verteilung keineswegs herum. Herr Reisinger meint nicht noch mehr Umverteilung′, dabei hat es diese über Jahre doch vorwiegend nur von unten nach oben gegeben! Gleichzeitig weiß man, dass es in Osnabrück besonders viele wohlhabende Bürger gibt, die von der Begünstigungspolitik für Gutverdienende und Vermögende profitiert haben. Natürlich kann sich niemand freuen, wenn im Raum Osnabrück relativ viele Menschen arm sind, mehr als anderswo. Deshalb sind Armutsprävention und Maßnahmen zur Armutsbekämpfung in Stadt und Landkreis dringend. Hierzu gibt es bislang verschiedene Ansätze des Rates und andere Initiativen in Osnabrück, die aber angesichts der hohen Zahl der Hilfebedürftigen verstärkt werden sollten. Im Landkreis wird dieser wichtige Bereich der Sozialpolitik bislang leider vernachlässigt. Um eine Armuts- und Reichtumsberichterstattung voranzubringen und die Zusammenhänge öffentlich auf Veranstaltungen zu diskutieren und bei der Erarbeitung von politischen Lösungsvorschlägen mitzuwirken, beschäftigt sich das Netzwerk Osnabrücker Sozialkonferenz′ seit Jahren mit den vielseitigen Aspekten von Armut. Im April haben Vertreter mehrerer Parteien der Gründung eines Runden Tisches′ zugestimmt, der die Stadt dabei unterstützen soll, einen Masterplan gegen Kinderarmut′ zu erarbeiten. Man darf gespannt sein, mit welchem Nachdruck und Engagement die Parteien und der Oberbürgermeister dieses Ziel verfolgen und umsetzen."

Johann Weng
Geschäftsführer
Paritätischer Osnabrück
Kurt-Schumacher-Damm
Osnabrück
Autor:
Johann Weng


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